Kapitel 41 - Ich weiß, dass es dir gefallen hat

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>>Es ist besser, Genossenes zu ,
als zu bereuen, dass man nichts genossen hat. <<

-Giovanni Boccaccio-

Ich saß auf dem Bett in meinem Zimmer, ein Buch vor mir aufgeschlagen im Schoß. Seit etwa einer Dreiviertelstunde versuchte ich mich auf die Liebesgeschichte in dem Roman zu konzentrieren, aber es gelang mir nicht (dabei war Jane Austen sonst immer in der Lage, mich aus dem wahren Leben zu holen).

Kyle hatte mir noch nicht zurückgeschrieben und die Ungewissheit, ob wir aufgeflogen waren oder nicht machte mich verrückt.

Gerade als ich mein Handy zückte und Kyle eine weitere Nachricht schicken wollte, klopfte es an meine Fensterscheibe.

Erwartungsvoll kletterte ich aus dem Bett und trat ein paar meiner herumliegenden Klamotten unters Bett. Ich schob die Vorhänge zur Seite und wie erwartet stand Kyle da und sah mich abwartend an.

Nachdem ich das Fenster aufgeschoben und er herein geklettert war kehrte ich zu meinem Bett zurück und ließ mich auf der Bettkante nieder.

„Warum hast du mir nicht zurückgeschrieben? Ich dachte wir wären aufgeflogen." Fragte ich und beobachtete wie er mir folgte und sich neben mich setzte.

Er drehte den Kopf zu mir und lächelte schief. „Sind wir nicht, allerdings ist das mit Morgen etwas, dass wir klären müssen."

„Ich habe mir schon was überlegt." Ging ich sofort auf ihn ein und streckte mich nah meinem Block auf dem Schreibtisch aus. „Carter wollte mich so um sechs bei mir abholen"

Kyle schnitt mir den Satz ab „Um sechs? So früh? Was habt ihr denn vor?"

Ich winkte ab „Keine Ahnung, aber das ist doch egal." Ich widmete mich wieder meinem Plan. „Jedenfalls habe ich Carter schon geschrieben, dass wir uns nicht bei mir treffen sondern an der Haltestelle zwei Straßen weiter. Wir beide" ich deutete auf Kyle und mich, um meine Aussage zu unterstreichen. „sollten dann so um fünf vor sechs hier weg fahren damit unsere Eltern die Sache mit dem Date schlucken. Du lässt mich bei der Haltestelle raus und ab da kannst du machen was du willst."

„Außer nach Hause fahren." Fügte Kyle hinzu.

Ich nickte „Das hast du toll erkannt Kyle." Meine Stimme triefte vor Sarkasmus.

„Sei nicht so zickig." Kyle stieß mir in die Seite „Hast du deine Tage oder warum bist du heute so mies drauf?"

„Das geht dich nichts an."

„Na schön."

Plötzlich beugte er sich vor und fischte etwas vom Boden auf, dass noch unterm Bett herausschaute.

Zu meinem Unbehagen war es ein BH und das widerliche Grinsen, mit dem Kyle erst den BH und anschließend mich ansah, hätte ich ihm am liebsten aus dem Gesicht geprügelt.

„Hübscher BH. Ich nehme an ein C-Körbchen?" sein Blick wanderte an meinem Gesicht herab bis zu meiner Oberweite und er nickte „eindeutig ein C." er schien keinerlei Scham dabei zu empfinden mir auf den Busen zu glotzen.

Wütend stand ich auf und griff nach dem BH, aber Kyle reagierte zu schnell und stand ebenfalls auf, wobei er den BH aus meiner Griffweite hielt. 

Ich stemmte die Hände in die Hüften und sah zu ihm hoch.

„Kyle! Hast du noch nie etwas von Privatsphäre gehört?" rief ich und sprang einmal in die Luft, um einen Riemen zu fassten zu bekommen. Allerdings ohne Erfolg. Stattdessen knackste ich mit dem Fuß um und verlor das Gleichgewicht.

Reflexartig griff ich nach dem erst besten dass ich zu fassen bekam und klammerte mich somit an Kyles Oberarme. Dieser legte seine Hände im selben Moment an meine Hüfte, um mir halt zu geben. Dabei ließ er den BH jedoch los und ehe er es bemerkte schnappte ich ihn mir.

faking itWhere stories live. Discover now