Kapitel 7 - Der Klügere gibt nach

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>>Denn je größer ein Mensch,
umso versöhnlicher ist er im Zorne,
und ein edles Gemüt fühlt sich zur Güte geneigt.<<

-Ovid-

Am Donnerstag vielen drei meiner Kurse aus, weil die entsprechenden Lehrer eine Schulveranstaltung planten. Zwei Kurse davon hätte ich mit Andrew gehabt und wir setzten uns gemeinsam in die Cafeteria. 

Schon als wir durch die Flügeltüren traten, sah ich Carter an einem der hinteren Tische sitzen, zusammen mit einem Freund. Er sah beiläufig auf und grinste als er mich sah. Er winkte, um uns zu bedeuten, dass wir zu ihm rüber kommen sollten, aber ich sah erst fragend zu Andrew.

Dieser nickte eifrig und auf dem Weg zum Tisch neckte er mich: „Da hat die kleine Freya ja jemandem den Kopf verdreht."

Ich winkte ab „Quatsch. Er ist doch nur nett zu mir."

„Und er hat dich nach einem Date gefragt." Widersprach er.

„Ja aber das bedeutet noch gar nicht." Wir kamen am Tisch an und ich lächelte Carter und seinen Freund an „Hey." Begrüßte ich sie und stellte mich dem fremden Jungen vor. „Ich bin Freya."

„Collin." Entgegnete er und sah Andrew an. „Und du bist..." sagte er an ihn gewandt, ein schiefes Grinsen im Gesicht.

Andrew strahlte ihn an und ließ sich elegant auf den Stuhl neben Collin gleiten „Andrew Adams, schön dich kennen zu lernen Collin."

Ich musste mir ein Kichern verkneifen, weil ich sofort raus hörte, dass Andrew seine Flirtstimme benutzte, bei der er immer eine höhere Tonlage anschlug, die zu 100% schwul klang.

Carter deutete auf den Platz neben ihm und ich setzte mich „Wie geht's?" fragte ich beiläufig.

„Gut und dir?"

„Auch."

Er lächelte charmant „Wie sieht es denn eigentlich aus mit unserem Date?" fragte er, was mich leicht zum Erröten brachte.

„Ich warte auf deine Vorschläge." Sagte ich.

Wie aus der Pistole geschossen hatte er einen Termin parat „wie wär's mit Samstag? Wir könnten in ein Restaurant oder ins Kino gehen." Schlug er vor.

„Kino klingt gut." 

„Ich schreibe dir dann wann ich dich abholen komme." 

Ich nickte, doch dann viel mir etwas ein. „Fährst du Motorrad?"

„Nein, Auto. Warum?"

Ich atmete erleichtert auf. „Nur so." Meine Mutter hätte mich ganz sicher nicht gehen lassen, wenn er mich auf dem Motorrad abgeholt hätte.

Gestern beim Kuchen essen hatte sie mir ausführlich erklärt, wie gefährlich Motorräder im Allgemeinen und besonders bei Regen waren. Sie hatte mir das Versprechen abgerungen nie wieder auf so ein „Höllenteil" zu steigen.

Gedankenverloren spielte ich mit dem Armband um mein Handgelenk und spürte meinen Magen knurren.

„Ich gehe mir etwas zum Essen holen." Meinte ich nach einer Zeit und ging zur Essensausgabe.

Während ich mich hinter zwei weiteren Schülern anstellte klingelte es zur Pause und ich zuckte leicht zusammen.

Ich sah zu Carter rüber, der meinen Blick erwiderte und lächelte.

Die Cafeteria füllte sich rasch und hinter mir wurde die Schlange immer länger. Ich war ehrlich erleichtert, dass ich mich bereits fünf Minuten früher angestellt hatte und nun ganz vorne stand.

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