Kapitel 30 - Haben wir einen Deal?

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>>Bei einer Abmachung muss immer bedacht werden,
was gemeint war, nicht was gesagt wurde.<<

-Markus Tullius Cicero-

Müde öffnete ich die Augen und blinzelte ein paar Mal. Die Jalousien waren noch oben und die Sonnenstrahlen, die herein fielen wärmten meine Wangen. Ich wollte mich strecken, doch da bemerkte ich einen starken Arm, der um meine Hüfte lag.

Ich erstarrte, dachte nach und ließ den gestrigen Abend noch einmal vor meinem inneren Auge ablaufen. Ich hatte mit Carter getrunken, ein wenig zu viel, denn erstens pochte mein Kopf fürchterlich und zweitens konnte ich mich an kaum etwas danach erinnern. Da war etwas mit Kyle gewesen, aber ich wusste nicht genau was.

Und wer war die Person in meinem Bett?

Als mein Blick auf eine Brust direkt vor mir fiel, musste ich meine gesamte Selbstbeherrschung aufbringen um den Blick höher zu heben, denn obwohl er ein T-Shirt trug, zeichneten sich seine Muskeln deutlich unter dem Stoff ab.

Ich erstarrte erneut, als mein Blick auf das Gesicht des Unbekannten fiel und schnappte erschrocken nach Luft. Es war Kyle! Kyle lag in meinem Bett und er hatte einen Arm um mich gelegt. Seine Hand lag auf meinem nackten Bauch und ich geriet in Panik. Was war gestern passiert? 

Ein wenig unbeholfen wollte ich mich drehen, um ein wenig Abstand zwischen uns zu bringen, doch mein rechtes Bein war eingeklemmt und ich stellte erschrocken fest, dass ich es wohl im Schlaf zwischen seine geschoben haben musste. Das Einzige, was mich beruhigte war, dass ich den Stoff seiner Jeans spüren konnte, was meine schlimmste Befürchtung schon mal ausschloss.

Allerdings ließ sich mein Bein dennoch nicht befreien.

Ich seufzte und überlegte, was ich jetzt tun sollte, während ich sein Gesicht betrachtete.

markante Gesichtszüge, die selbst im Schlaf ein wenig angespannt aussahen, aber dennoch irgendwie weich wirkten. Seine Wimpern warfen Schatten auf seine Wangen und einige Haarsträhnen fielen ihm in die Stirn.

Ohne nachzudenken hob ich meine Hand und berührte seine Haare. Meine Fingerspitzen streiften nur ganz leicht seine Stirn, aber plötzlich bewegte er sich. Erschrocken verharrte ich in der Bewegung.

Aber Kyle öffnete seine Augen nicht, sondern drehte sich noch ein Stück in meine Richtung. Er zog mich etwas näher an sich heran und dann flatterten seine Augenlider.

Ich überlegte, ob ich einfach die Augen schließen und so tun sollte, als würde ich schlafen, doch da war es schon zu spät.

Kyle öffnete die Augen und seine sturmgrauen Augen blickten mir entgegen. Die Pupillen ein wenig geweitet , einen verwirrten Ausdruck im Gesicht.

Meine Hand ruhte immer noch neben seinem Kopf auf dem Kissen und ich spürte wie mir langsam die Röte ins Gesicht stieg, als Kyle sein Bein von meinem runterzog, sodass ich meines ebenfalls zurückziehen konnte.

Rasch zog ich meine Hand zu mir und räusperte mich. Ich wollte den Blick von seinem lösen, aber seine glänzenden Augen betrachteten mich so intensiv, dass es mir nicht gelang.

Während ich da lag und versuchte die Panik zurück zu drängen, tat Kyle das was er immer tat. Er grinste. „Ich habe doch gesagt, dass ich auf dich aufpassen müsste." In seiner Stimme lag so etwas wie Triumph aber er wandte seinen Blick immer noch nicht ab.

Ich runzelte die Stirn. Kyle schien keinen Kater zu haben und ich konnte mich nicht daran erinnern, dass er gestern betrunken gewesen war, was bedeutete, dass er sich an alles erinnern konnte, was gestern passiert war. Die Ungewissheit plagte mich und ich überwand mich, um ihm die Frage zu stellen, die mich interessierte, auch wenn es unangenehm werden würde.

faking itWhere stories live. Discover now