Ginny's PoV:

McGonagall verließ ihr Büro und begab sich wieder auf den Schulflur. Was meinte sie damit, dass Ginny ihre Eltern kontaktieren sollte? Was war das für ein Brief? Allgemein diese Situation war seltsam. Ohne auch nur ansatzweise zu wissen, worüber McGonagall gefaselt hatte, faltete sie den Brief auseinander. Draco lukte über ihre Schulter und beide begangen zu lesen:

Ginny,

Harry, Hermine und ich werden Hogwarts verlassen. Ich weiß es ist sehr überstürzt und du wirst es im ersten Moment nicht verstehen können, aber es ist die beste Entscheidung. Ich kann dir nicht genau schreiben, wonach wir suchen werden. Ich will dich nicht in Gefahr bringen.. du weißt es herrschen dunkle Zeiten. Wir müssen ihn stoppen und du weißt so gut wie ich, dass wir dazu bestimmt sind. Ich weiß nicht wann wir uns Wiedersehen werden.. Ich wusste, dass du mich aufgehalten hättest, deswegen habe ich mich nicht verabschiedet.. Pass auf dich auf!

Ron

Ginny stiegen Tränen in die Augen, die sie mit aller Kraft zurückzuhalten versuchte. Sie war stark, sie war stark! In Gedanken sprach sich Ginny gut zu. Sie durfte nicht vor Draco weinen. Aber lange konnte sie ihre Emotionen nicht aufhalten und begann zu schluchzen.

Wieso hatte Ron oder allgemein ihre Freunde Harry und Hermine ihr nicht persönlich Bescheid gesagt? Ok, vielleicht stimmte es, dass sie ihnen versucht hätte diese Reise auszureden, aber vielmehr machte sich Ginny auch Sorgen.. was wenn ihnen etwas zustoßen würde? Ihr Bauchgefühl sagte ihr, dass diese „Reise" keine Ungefährliche sein würde.

Doch Draco übertraf, wie auch in den vergangenen Stunden ihre Erwartungen und versuchte sie zu trösten.
„Hey..", flüsterte Draco plötzlich leise, was sie vorerst als ungewöhnlich wahrnahm, doch wer konnte es ihr verübeln? Es war immer noch Malfoy.

Seltsamerweise beruhigte es sie sehr als er zudem mit seiner Hand ihren Rücken auf und ab strich. Von ihren Emotionen gesteuert und ohne darüber nachzudenken, umarmte Ginny den blonden Slytherin und schlang ihr Arme um seinen Nacken. Zuerst blieb er steif und gerade stehen, bis er die Umarmung vollends erwiderte. Sie fühlte sich, als sei er eine wirkliche Stütze und vergaß für einen Moment ihre Vergangenheit. Ginny war ihm wirklich dankbar.

Ein fremdes Gefühl machte sich in ihr breit. Hier ging entweder etwas gewaltig schief oder.. genau richtig. Sollte sie sich weigern das zu glauben? Vor ein paar Tagen hätte sie dies ganz klar mit „Ja" beantwortet, aber irgendetwas hatte sich verändert. Ganz so genau wusste sie das selbst nicht.

„Ähm.. wir sollten vielleicht zu den Vertrauensschülerschlafräumen gehen. Dann kannst du deine Familie anrufen..?", meinte er und brach das angenehme Schweigen, indem er sich von ihr löste und Ginny in seine Augen schauen konnte. Sie waren so verdammt geheimnisvoll. Hieß es nicht dass die Augen eines Menschen der Schlüssel zur Seele waren? Dies traf definitiv auf ihn zu, jedoch konnte man in ihnen so viel gemischte Gefühle sehen.
Es war nahezu unmöglich zu erraten, was er genau in diesem Moment dachte.

„Nein.. ich würde lieber zu meinen Freunden in meinen Schlafsaal gehen und ein bisschen mit meinen Freunden reden..", antwortete sie, als sie gemerkt hatte, dass sie ihn angestarrt hatte.

„Okay", war seine knappe, aber verständnisvolle Antwort.

Gemeinsam liefen sie zum Gryffindorturm und Ginny murmelte schnell das Passwort, sodass sie eintreten konnten. Ein paar Schüler hielten sich im Gemeinschaftsraum auf und musterten die beiden. Höchstwahrscheinlich trugen ihre geröteten Augen nicht gerade dazu bei, dass sie unbemerkt und ungesehen an ihren Mitschülern vorbeikam.

40 Stunden mit Draco Malfoy (#Drinny)Where stories live. Discover now