20 - Nicht mehr die alte

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•Rocky•

"Rose?", fragte ich ungläubig und ging auf die zwei Mädchen zu.

Sie sah gar nicht so aus wie sonst. Keine grellen Kleider oder bunte Röcke sondern dunkle, löchrige Jeans und schwarze Leder Jacke. Doch es war eindeutig ihre unverwechselbare Stimme. Als Rose sich zu mir drehte erstarrte ich. Und das nicht nur weil mein Herz vor Freude stehen blieb.
Sie war wie eine andere Person. Dass sie ihr Outfit verändert hatte war ja das eine. Aber dass sie sich "einen Kilo" Schminke aufs Gesicht geschmiert und ihre wundervollen braunen Haare von der Höhe ihres Ohrs bis nach unten zu den spitzen Türkis gefärbt hatte, war was anders. Desto weiter zu den Spitzen desto kräftiger das Türkis. Sie sah aus wie eine Kopie von dem Mädchen neben ihr. Nur dass das andere Mädchen blaue Strähnen hatte und generell einfach eine andere Person ist. Nur die Art war gleich. (Ich hoffe ihr wisst was ich meine:D )

"Was ist das?", fragte ich und ließ eine ihrer Strähnen durch meine Hand gleiten.

"Geht dich überhaupt nichts an!" Sie ergriff mit ihrer Hand mein Handgelenk und drückte es weg. Dabei entdeckte ich wieder etwas. Diesmal was schwarzen an ihrem Handgelenk. Eine Blume, eine Rose, so wie sie. Ein Tattoo.

"Was ist das?", fragte ich und bereute meine idiotische Frage.

"Reg dich ab. Das ist nur ein Fake."

"Ist das der R?", frage das andere Mädchen schließlich.

"June das ist Rocky. Rocky, June." Sie deutete auf den jeweiligen. "Was machst du überhaupt hier, Rocky?"

"Dieselbe Frage könnte ich dir auch stellen"

"Also?"

"Dich suchen. Und als einziger erfolgreich sein."

"Als ob ihr mich sucht." Sie drehte sich um und wollte sich wieder an June wenden.

"Was sollte ich denn sonst hier? Ob du es glaubst oder nicht. Aber wir alle machen und große Sorgen um dich und suchen dich schon den ganzen Tag."

"Jaja", versuchte sie mich abzuwinken und blickte auf das Handy von June. "Heißt es, es geht heute nicht?", fragte sie June schließlich.

"Wenn Jack krank ist geht gar nichts. Er organisiert alles und macht alles für uns. Wünschen wir ihm eine gute Besserung und dann geht's morgen weiter. Tut mir leid. Ich hätte es dir zu gerne zeigen wollen", meinte June und steckte ihr Handy zurück in die Tasche. Ich verstand nur Bahnhof.

"Rose, bitte. Warum glaubst du mir nicht?", setzte ich wieder an.

"Warum sollte ich dir glauben? Es interessiert sich doch eh keiner für mich! Weiß du eigentlich, dass meine Eltern jede meiner fragen oder Bemerkungen im Grunde ignoriert haben seit du da bist? Dass sie mir seit dem nicht mehr wirklich in die Augen geschaut haben? Ach tut mir leid, DEINE Eltern." Sie wollte sich mir wieder entfernen, doch ich ergriff ihre Hand und zog sie zurück.

"Sie mögen meine Eltern sein. Aber sie sind auch deine. Mich kennen sie doch überhaupt nicht. Und sie werden mir nicht Jasmina und Diego ersetzten können. Die beiden bleiben für mich nämlich meine Eltern. Egal ob biologisch oder nicht. Außerdem interessiert sich doch jemand für dich. Unsere Familien! Unsere Geschwister! Ich! Was muss ich tun, damit du mindestens für einen Tag nach Hause kommst, damit die anderen wissen, dass es dir gut geht und ich dir beweisen kann, dass sie sich um dich sorgen?"

"Nur für einen Tag?", fragte Rose nach. Ich nickte. "Na gut. Für einen Tag! Bis morgen Ju.", wandte sie sich an das Mädchen und ging in Richtung eines Autos und holte dort ihr Fahrrad. Ich folgte ihr.

"Ihr seid mit dem Auto hier? Ist diese June etwa schon 18? So sieht sie nämlich nicht aus."

"Wer sagt, dass sie gefahren ist?" Rose zog ein paar Schlüssel aus ihrer Tasche und warf sie durch das offene Fenster auf den Beifahrersitz. Dann nahm sie ihr Fahrrad und fuhr davon. Es fing an zu regnen und als ich sie eingeholt hatte, war ich bereits pitschnass.

"Du willst mir doch nicht sagen, du bist gefahren?", fragte ich.

"Beweis es!", forderte sie und beschleunigte ihr Tempo. Ich gab es auf sie wieder einzuholen.

Switched (Rocky Lynch FF/ German)Onde as histórias ganham vida. Descobre agora