56 - Zurück in Colorado

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•Rocky•

Gedankenverloren saß ich im Park auf einer Brücke und starrte ins Wasser ohne wirklich wahrzunehmen was ich sah. In meinen Händen hielt ich mein Handy und wartete auf den Anruf von Rose. Wie aus dem nichts bemerkte ich plötzlich, dass Charlie neben mir saß. Sie grinste mich an.

"Na? Warum sagst du mir nicht, dass du wieder in Littleton bist?", fragte sie mich gespielt beleidigt.

'Na ja eigentlich will ich gar nicht hier sein'
"Muss ich wohl irgendwie vergessen haben. Tut mir leid. Übrigens ich bin wieder in Littleton", antwortete ich. Charlie lächelte zufrieden. "Du weißt nicht wie sehr ich deinen Humor vermisst habe", entgegnete sie. Ich zog eine Schnute. "Nur meinen Humor? Nicht mich?"

Ihr Gesichtsausdruck veränderte sich schlagartig, so als ob ich ihr gerade eine geklatscht hätte und mir wurde klar, die Tatsache das wir uns so lange nicht gesehen hatten, hatte einiges zwischen uns veändert. Etwas das mir schon irgendwie angst machte. "So meinte ich das nicht", sprudelten die Worte aus ihr heraus. "Weiß ich doch", ich blickte zurück ins Wasser.

"Wie war LA?", fragte Charlie nach einiger Zeit der Stille. "Super", war alles was ich antwortete. Allerdings klang das nicht gerade begeistert. Charlie verdrehte die Augen. "Wie ist deine Familie? Hast du Geschwister? Was hast du erlebt? Muss ich dir alles aus der Nase ziehen?" Ich spürte ihren Blick. Doch ich rührte mich nicht. "Also?", fügte sie vorsichtig hinzu, da ich nach einer weiteren Minute ihr immer noch nicht geantwortet hatte. "Einen älteren Bruder, eine ältere Schwester und zwei jüngere Brüder", beantwortete ich ihre zweite Frage.

Charlie sprang auf. "Na gut. Da du offensichtlich nicht mit mir reden willst...", ihren Satz beendete sie erst gar nicht. Stattdessen holte sie einmal tief Luft und setzte sich wieder. "Allerdings muss ich mit dir reden. Ich wollte es nicht unbedingt am Telefon sagen, aber da du jetzt ja hier bist..." Erstaunt, dennoch ausdruckslos wandte ich meinen Blick wieder ihr zu. Doch sie fuhr nicht von alleine fort. "Oh nein. Wenn du so anfängst kann es nur was wichtiges sein. Worum geht's?", fragte ich schließlich.

Charlie wirkte angespannt. So wie ich vorher blickte sie nun ins Wasser. Ihr Blick schweifte ab. Ich ließ sie einwenig mit ihren Gedanken spielen und schaute ebenfalls ins Wasser. "Rocky? Bevor du gegangen bist, na ja, da-", doch sie stoppte, da mein Handy plötzlich klingelte. "Das- ehm- tut mir jetzt echt leid.", sagte ich und schaute auf mein Display. Ein Bild von Rose und mir leuchtete auf. Darüber ihr Name, dabei war das "O" ein Herz. "Das tut mir jetzt echt leid, Charlie. Aber da muss ich ran gehen", sagte ich und blickte zu ihr auf. Sie schaute in die andere Richtung von mir weg. "Ist schon ok", nuschelte sie und ihre Füße spielten mit dem Wasser. Ich warf ihr einen letzten Blick zu bevor ich auf stand und einige Schritte auf Distanz ging.

"Hey Rosie", gab ich Rose klar, dass ich am Handy war. "Rocky", ihre Stimme klang erleichtert und ich konnte ihr grinsen hören. "Wie geht es dir?", fragte ich sie. "Gut", meinte sie nur. Ich verdrehte die Augen, was sie natürlich nicht sehen konnte. "Du musst das nicht sagen, nur da mit ich mir keine Sogen mache", antwortete ich. Rose seufzte. "Sagen wir einfach, es könnte besser sein", nuschelte sie zurück. Wortlos wartete ich darauf, dass sie noch was zu sagen hatte. Es war ein komisches schweigen. Noch nie hatten wir so eine stille zwischen uns.

"Ja, Ehm, wie geht es Ben", stotterte sie vor sich hin. Ich grinste kurz. "Hast du Lautsprecher an?", fragte ich statt zu antworten. Verwirrt ertönte Rose Stimme vom anderen Ende der Leitung: "Warum?"
"Ist er nun an oder nicht?", fragte ich nach.
"Ist er. Aber warum?", ihre Stimme klang leicht aufgebracht und dennoch verwirrt.
"Ihm geht es gut Rydel. Vermisst dich nur", antwortete ich endlich auf Roses frage, von der ich wusste, dass sie von Rydel war.
"Woher wusstest du, dass ich hier bin?", ertönte Rydel's stimme von etwas weiter weg.
"Das wusste ich nicht. Hab es nur geahnt" Die Mäddels fingen an einwenig zu lachen.
"Kann ich mit ihm sprechen?", fragte meine Biologische Schwester.
"Sorry, da musst du ihn wohl selber anrufen", antwortete ich nur. Ganz dahinter was sie sich dabei gedacht hatte kam ich nicht, fragte aber auch nicht weiter nach.
"Er geht nicht ran" Erneut rollte ich mit den Augen, diesmal aber glücklich über die Tatsache, dass Rydel mich nicht sah.

"Versuch es doch auf unserem Haus-Telefon. Kann ich jetzt mit Rose reden?", sagte ich genervt.
"Schon gut du miese Peter." Und ich konnte hören wie Rydel das Zimmer verließ.
"Du bist also nicht zu hause?", fragte mich Rose.
"Ne hatte ein bisschen Stress zu hause. Aber lass Bitte nicht darüber reden", antwortete ich nur und setzte mich ins Gras, mit dem Rücken zur Brücke. Kurz warf ich Charlie Einen entschuldigennden Blick zu. Sie schenkte mir ein halbes Lächeln und wandte sich wieder dem Wasser zu.
"Ich hoffe ich störe nicht. Was hast du gemacht bevor ich anrief?", fragte sie ein bisschen schuldbewusst wie ich hören konnte.
"Du störst doch nie. Und ich hab mit Charlie geredet.", antwortete ich. Ein leises "oh", war zu vernehmen. Also fügte ich noch hinzu: "Hey, immerhin ist sie meine beste Freundin. Aber glaub mir, du bist und bleibst die beste für mich" Ein kurzes auf lachen.
"Warte mal kurz", sagt ich höflich und stand auf um mich neben Charlie zu setzten.

"Also, Rose Charlie kann dich jetzt auch hören. Charlie, dass Mädchen am Handy ist Rose, dass Mädchen mit dem ich vertauscht wurde.", klärte ich schnell die Situation. Erstaunt und fragen blickte Charlie zu mir rüber.
"Hey Rose", sagte Charlie ohne den Blick von mit zu wenden. Ich grinste sie an und ihr Lächeln wurde größter.
"Hey Charlie. Rocky hat so viel von dir erzählt. Deine Stimme ist fantastisch", meinte Rose nur. Charlie wurde rot und nuschelte ein verlegendes "Danke".
"Ach Rocky", meinte Rose plötzlich. "Lass doch heute haben in Ruhe Video- Chatten mit den anderen. Dann störe ich euch auch nicht"
"Du stört nicht", wiederholte ich, hörte aber Charlie Murmel, dass dies ein guter Vorschlag sei. Mein Blick zu ihr wurde leicht wütend.
"Na schön. Bis heute Abend.", meinte ich dann.
"Ich vermiss dich so.", Rose Stimme klang wieder leicht traurig.
"Ich dich auch. Ich lieb dich", antwortete ich.
Wieder konnte ich sie lächeln hören als sie antwortete: "Ich dich auch" und wir danach das Telefonat beendeten.

Charlie starrte auf mein Handy. Ihr Blick war glasig. "Ihr seit zusammen?", fragte Charlie mich, allerdings tonlos.
"Ja, sind wir", antwortete ich ihr.
"Freut mich", meinte sie, doch es klang nicht so.

Switched (Rocky Lynch FF/ German)Where stories live. Discover now