2 - Ein Unfall

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•Rydel•

Ein wundervoller Familien Tag im Freizeitpark neigte sich dem Ende zu. Hauptsächlich waren wir mit Achterbahnen oder mit anderen Adrenalin-Kick-Gebenden Bahnen gefahren. Selten trennten wir uns. Es gab immer jemanden der auf die Taschen aufpasste. Nur mit der Wild Wasserbahn waren wir alle zehn zusammen gefahren. Es war so eine Familien Bahn, wo man in einer Art Reifen sitzt und jeden sehen kann. Da es heute ziemlich warm war, war die Wasserbahn das meiste womit wir fuhren. Manchmal hatte man „Glück" und blieb trocken. Als wir zum Schluss noch mal damit fuhren hatten wir diesmal aber nicht so viel Glück. Die meisten von uns hatte es so richtig erwischt.

"War vielleicht nicht die beste Idee, nochmal damit zu fahren", meinte Ryland und blickte an sich herab. Ihn hatte es am meisten erwischt.

"Da gebe ich dir recht." Dad hatte es am zweit meisten erwischt.

Lachend liefen wir zu den Autos. Triefendnass hinterließen wir eine Wasserspur durch den Park. Wir räumten unsere Sachen in die Wagen und versuchten uns noch etwas zu trocknen. Doch all unsere Ersatzsachen waren ebenfalls schon Nass, von den vorigen Fahrten, und die Sonne war schon untergegangen. Uns blieb also dann nichts anderes übrige als so nass wie wir waren in die Autos zusteigen. Nicht gerade erfreulich für Mom und Dad, Riker und Ellingtons Eltern, den Besitzern der Autos. Wir fuhren so wie wir gekommen waren. Ich vorne neben Riker, Rose hinter ihm.

Wir erzählten uns von den wenigen Momenten, wo wir getrennt waren. Riker und ich erzählten von Fahrattraktionen womit Rose liebend gerne fahren würde, aber noch nicht durfte und dass wir dann stattdessen alleine damit gefahren waren. Rose erzählte von einer lustigen Geisterbahnfahrt mit Ryland und Ross, wo das gruseligste eine weißangezogene Puppe mit rotleuchtenden Augen war, die an einem dicken Holzstock über deren Köpfe bewegt wurde. Aber da wir ja die meiste Zeit zusammen unterwegs waren, war das Gesprächsthema schnell abgehakt. So fingen wir dann an Songs aus dem Radio mit zu singen. Was auch witzig war, da wir nicht immer den Text konnten und dann einfach irgendwas sagen.

Die Scheinwerfer der Autos erhellten die Straßen. Von vorne, von hinten und von den Seiten. Wir sangen immer lauter und immer verrückter die Lider im Radio mit. Riker hatte angefangen eigene spontane Songtexte zu singen, mit witzigen und nicht zusammenhängenden Sätzen. Rose lachte eigentlich nur noch statt zu singen, denn immer wenn sie es wieder versuchte konnte man entweder nichts mehr verstehen oder sie bekam kein anderen Ton als ihr Lachen heraus. Und ich sang alleine den originalen Text.

Eine kreuzende Straße und ein Scheinwerfer erhellte das Auto von der Fahrerseite her. Wir ignorierten es. Wahrscheinlich ein Auto das gerade die Kreuzung überqueren wollte. Wir lachten und sangen also einfach weiter. Machten uns nichts daraus. Überquerten die grüne Ampel .Hatte Spaß.

Und dann ein Knall.

Ein zusammen Stoß.

Schreie. Darunter auch mein eigener.

Ich wurde mit meinen ganzen Körper in Rikers Richtung gedruckt. Und dann gegen das Fenster an der Autotür auf meiner Seite. Und noch einmal leicht zurück in Rikers Richtung und dann wieder zurück gegen das Fenster. Es ging alles so schnell...

Dann stillstand. Nichts bewegte sich. Alles war ruhig. Doch nur für einige Sekunden. Dann hörte ich Stimmen und ganz viele andere Geräusche. Waren das die Stimmen meiner Eltern? Und von Ross und Ryland? Ich konnte sie nicht identifizieren. Ich hatte die Augen geschlossen. Mein Kopf schmerzte. Langsam hob ich meine Hand und fühlte an meinem Kopf. Ich fühlte was Nasses. Langsam lies ich meine Hand wieder sinken und öffnete die Augen. Blut. Blut war an meinen Fingern.

Aus dem Augenwinkel sah ich Riker. Ich drehte meinen Kopf in seine Richtung. Er hatte die Augen geschlossen. Sein Kopf lehnte am Rahmen des Seitenfensters das zerbrochen war. Auch er blutete.

"Riker?", fragte ich. Meine Stimme klang zerbrechlich und leise. Ich legte meine Hand auf sein Knie und versuchte ihn irgendwie wach zu bekommen. "Riker? Riker sag was! Bitte wach auf!" Keine Reaktion.

Dann blickte ich nach hinten. Rose. Sie lag auf der Rückbank. So als ob sie während der Fahrt eingeschlafen wäre. Wenn sie nicht ebenfalls geblutet hätte, dann hätte ich das auch vermutlich gedacht. Ihr Fenster war auch zerbrochen. Die Glassplitter lagen neben ihr auf der Sitzbank.

"Rose?" Auch sie versuchte ich wach zu rütteln. Auch sie reagierte nicht. "Rose! Bitte! Rose!"

Ich drehte mich wieder nach vorne und lies mich in meinen Sitz fallen. Aus dem Augenwinkel sah ich immer noch Riker. Ich musste was tun! Doch was? Ich blickte zur Tür. Erst jetzt viel mir auf, dass das Fenster ebenfalls Risse hatte. Dann ergriff ich die Klinke. Doch die Tür ließ sich nicht öffnen. Ich fing an gegen die Tür zu hämmern. Des so mehr Zeit verging, de so verschwommener wurde mein Blick.

"Hilfe!", rief ich jetzt während ich immer noch gegen das Fenster hämmerte. Was sollte ich anderes tun? Unsere Handys waren in den Taschen. Die Taschen die im Kofferraum waren. "Hilfe! Hilfe! " Immer und immer wieder. Mich musste doch einer hören können. Doch meine Stimme wurde von Wort zu Wort leiser.

Ich blickte wieder zu Riker und dann zu Rose. Mittlerweile waren mir Tränen in die Augen gekommen und der Anblick meiner Bewusstlosen Geschwister half mir nicht wirklich. Sie hatten sich nicht bewegt.

"Ich helf euch", versprach ich mit zittriger Stimme.

Mehr Tränen schossen mir in die Augen und ich drehte mich zurück zur Tür. Mit weiteren Hilferufen hämmerte ich erneut an der Tür. Und mit dem Letzten kläglichen versuch "Hilfe" zu sagen, versagte meine Stimme, meine Augenlieder schlossen sich langsam und die Geräusche verschwanden. Ich sank mit dem Kopf langsam gegen das kaputte Fenster und alles um mich verschwand. Ich war dunklem nichts.

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Für die, die das nächste Kapitel nicht lesen können: Genau wie bei dem ersten KApitel habe ich ein repost danach veröffentlicht

Liker♥

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Switched (Rocky Lynch FF/ German)Where stories live. Discover now