Switched (Rocky Lynch FF/ German)

16 - June Balles' Reich

•Rose•

Ich bemerkte abweisend wie ich die Farben wechselte. Doch das Bild das entstanden war, schaute ich mir erst nach Vollendung an. Wie Schleim der die Wand hinunter lief, hatte ich ein hellgrünes, großes R entstehen lassen. Gelbe Blitze zuckten darüber und rote Herzen, die mit einen weißen Fleck und umrandeten Pink einen 3D Effekt erhielten, umrahmten es. Und um das alles noch zu toppen, hatte ich das gesamt Bild mit einem riesigen Totenkopf übersprüht, im Dunkel Blau und Türkis.

Dann drehte ich mich zu den Mädchen. Ihr Bild war noch nicht fertig, denn noch konnte ich es genau erkennen. Es war wieder ein Wolf. Diesmal stand er am Ende einer Klippe, bei Nacht. Der Vollmond prangte über den Kopf des Wolfes. Unter der Klippe auf der der Wolf stand, waren Merkmale verschiedener Länder zu sehen. Der Big Ben aus London, der Eifelturm aus Paris, das Brandenburger Tor aus Berlin und die Freiheitsstatur aus New York.

"Du bist der Wolf? Hab ich recht?", fragte ich schließlich.

"Wie kommst du darauf?"

"Du hast die gleiche Einsamkeit in deinen Augen, wie der Wolf in deinem Kunstwerk. Ich würde sagen, du fühlst dich einsam und geborgen in der Nacht und du würdest gerne mal die Welt sehen" ich grinste.

"Du bist wohl ganz schön sauer auf diesen R, he?", Lenkte sie die Aufmerksamkeit von ihrem auf mein Bild.

"Ja kann man so sagen"

"Hat er dir das Herz gebrochen?"

"Was?! Nein!"

"Ich dacht nur. Wegen den Herzen um das R" um ehrlich zu sein, hatte ich da so noch nicht drüber nachgedacht. Hatte Rydel so was ähnliches nicht auch mal gemeint? Von wegen ich mag Rocky? Doch das tue ich nicht! Oder doch?

"Nein, er..Ehm hat eher dafür gesorgt, dass mich die anderen vergessen."

"Wer sind die anderen?"

"Im Grunde meine Geschwister. Trotzdem sind sie es gleichzeitig nicht. Ist 'ne lange Story"

"Oh, wie ungeschickt von mir. Ich bin übrigens June Balles, aber alle nennen mich Ju." Sie war echt gut im ablenken von unangenehmen Situationen.

"Ich bin Rose Ly-Watson. Rose Watson."

"Rose?"

"Ja warum?"

"Passt so gar nicht zu dir. Ich nenn dich ab heute Ro" ich grinste. "Also Ro. Wo musst du hin. Ich fahr dich."

"Irgendwo, wo ich pennen kann. Um ehrlich zu sein will ich nicht nach Hause."

"Gut ich nehme dich mit zu mir, wenn es dir nichts ausmacht" Wir gingen zu einem Auto. "Hier willst du fahren?"

"Ich? Ich darf noch gar nicht! Ich bin erst 15"

"15? Ich hätte dich älter geschätzt"

"Danke", meldete sich mein Sarkasmus.

"Na ja. Ich bin erst seit drei Tagen 17, also was soll's"

"Du fährst also, obwohl du keinen Führerschein hast?"

"Was man nicht besitzt, kann man einem nicht nehmen. Also?"

"Das ist verboten"

"Wo ist die Ro von vor 10 Minuten hin. Du hast doch auch gesprayt."

"Du hast recht! Gib mir die Schlüssel." Ju warf mir die Schlüssel zu und ich setzte mich hinter das Steuer. Ich ließ den Motor auf heulen und nach kurzen Erklärungen wo alles war, leitete sie mich zu sich nach Hause. Ich fuhr doch tatsächlich Auto.

"Nach Links", meine June und ich gehorchte.

Wir kamen an einem kleinen Haus an und stiegen aus. Wir holten mein Fahrrad aus dem Kofferraum, welches wir vor unserer Abfahrt dort hinein gelegt hatten, und liefen Richtung Garten. Leise öffnete June die Gartentür.

"Warte hier", flüsterte sie mir zu, ging in das Wohnzimmer, legte den Autoschlüssel auf den kleinen Tisch und kam wieder zurück. Dann deutete sie mir, ihr zu Folgen und wir liefen zu einem ziemlich großen Gartenhaus. June schloss die Tür auf und sagte begeistert: "Willkommen in meinem Reich"