10 - 'Jetzt treffe ich meine Familie'

245 24 2
                                    

•Rose•

Am nächsten Morgen zog ich wiedermal mein gewaschenes, grünes Lieblingskleid aus dem Schrank. Diesmal sah ich es mir vor dem Anziehen allerdings an. Keine Gelben Flecken, hatte ich auch nicht anders erwartet. Rydel machte mir wieder meine Haare. Doch irgendwie schien ihr nichts zu gefallen von dem was sie machte. Geschlagene zwei Stunden lang versuchte sie dutzende Frisuren. Normalerweise hätte ich schon längst Rydel den Kamm aus der Hand gerissen und wäre so aus dem Zimmer gegangen, egal wie ich aussah. Doch heute nicht. Ich weiß nicht warum, aber heute gefiel es mir.

*
Ich saß neben Ryland und Riker. Ross redete mit Ryland und Rydel. Mom diskutierte mit Dad. Ich starrte auf die Tischplatte.

"Lachen", sagte Riker und pikste mich in die Seite. Ich zuckte vor Schreck zusammen, sprang fast vom Stuhl und musste deswegen lächeln. "Geht doch", grinste er.

Doch sobald ich mich von den kleinen "Schock" erholt hatte blickte ich wieder auf die Tischplatte. Ohne dass ich es merkte, fing ich an lauter als sonst zu atmen. Riker deutete das sofort.

"Nervös?", fragte er.

"Ehm... Ja, schon", antwortete ich.

Riker fing an mich in den Bauch zu piksen. Was hatte er heute nur mit diesem piksen? Ich fing lauthals an zu lachen, da es so kitzelte.

"Riker!... Höhe...auf!", brachte ich zwischen dem lachen heraus und versuchte seine Hände weg zu stoßen, wo bei ich ihn des Öfteren schlug. Ich spürte die Blicke der anderen Gäste aus dem Kaffee. Doch Riker hörte nicht auf. Bis Mom uns böse anfunkelte. Blitzschnell hörte Riker dann doch auf, wir blickten beide auf die Tischplatte und versuchten nicht zu lachen.

"Immer noch?", flüsterte Riker nach ein paar Sekunden.

Er wusste das ich nicht mehr so nervös war wie vorher, aber ich konnte nicht anders

"Ja", antwortete ich und Riker schüttelte lächelnd den Kopf, starrte aber immer noch auf den Tisch. Ich setzte mich seitlich auf den Stuhl um Riker gerade ansehen zu können.

"Ist das für euch nicht auch-na ja-komisch? So als ob alles falsch wäre?", fragte ich.

Riker blickte mich an und überlegte kurz bevor er antwortete. "Nein, eigentlich nicht. Ich mein es ist anders. Aber falsch? Oder komisch? Ne. Für dich etwa?"

"Jedes Mal wenn ich einen von euch sehe. Die ganze Zeit. Dann-dann kommt mir der Gedanke: 'Warum bist du hier? Das ist doch gar nicht dein Leben! Du gehörst hier nicht her!'"

"Vielleicht ist genau das dein Fehler. Du denkst zu viel darüber nach. Statt dich zu fragen wer du bist oder warum das passiert ist und so weiter, solltest du einfach mit dem Gedanken klar kommen: 'Jetzt treffe ich meine Familie'"

"Aber dabei komme ich auch wieder drauf zurück. Warte, heißt das du denkst gar nicht darüber nach?"

"Nicht wirklich. Ich Versuch einfach mit der Situation klar zu komme, auch wenn sie so kompliziert ist, und Versuch einfach das gute darin zu sehen. Indem fall, dass wir neue Freunde kennen lernen. Ich will auch gar nicht darüber nachdenken, dass du nicht meine Schwester bist, weil ich weiß, dass du immer für mich eine Art kleine Schwester bleiben wirst."

Ich blickte ihn an, nicht wissend was ich sagen könnte.

Wir warteten noch ein paar Minuten, bevor die Eingangstür geöffnet wurde und eine vierköpfige Familie sich unseren Tisch näherte. Darunter Jasmina Watson, ihr Mann und zwei Jungs. Alle hatten braune Haare und Eisblaue Augen. Außer einer. Er hatte wohl ebenfalls braune Haare aber er hatte diese typischen braunen Augen wie alle anderen in meiner Familie.

Switched (Rocky Lynch FF/ German)Where stories live. Discover now