Sternenhimmel - Die Rückkehr der Menschheit (3)

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"Ymir ist zwar ziemlich zynisch die meiste Zeit, aber hinter ihrer Fassade ist sie wirklich gutherzig.", meinte Christa, bevor ihr ebenfalls weiter in Richtung Speisesaal lauft. 

Wieder einmal nicktest du bloß als Antwort, da du dich nicht in der Position sahst etwas zu ihrer Aussage zu sagen, da du Ymir dafür nicht gut genug kanntest.  

Schließlich setzt ihr euch zusammen an einen Tisch mit euren Tabletts zu ein paar anderen Kadetten. Du warst nur kurz ein Thema, da sich hier sowieso noch nicht alle kannten und die Freude über den bestanden Eignungstest wichtiger war. Was dir auch ganz recht war. Da du so ein bisschen Durchatmen konntest. Christa versuchte dich zwar immer wieder mit in das Gespräch einzubinden, aber du gabst nur knappe Aussagen und Antworten bevor du dich wieder raushieltst. 

Nach dem du deine Suppe fast ausgelöffelte hattest, dreht sich Christa, die neben dir saß zu dir. "Da fällt mir ein, ich habe dich noch gar nicht gefragt wo du herkommst, (Y/n)."

Du drehst deinen Kopf etwas zu ihr. "Aus Shiganshina.", antwortest du bevor die anderen, die an deinem Tisch saßen urplötzlich auf hörten zu reden und dich anstarrten. Was dich nun ebenfalls etwas verwirrt reinschauen lässt. War die Sache immer noch so ein großes Thema?

Christa war die erste, die die Stille an euren Tisch durchbricht und dich besorgt ansieht. "Oh, dann hast du sie damals schon gesehen... Das muss schrecklich gewesen. Das tut mir wirklich sehr leid für dich, (Y/n)." 

Die Sorge von Christa und die großen Augen deiner Klassenkameraden die jeden deine Schritte scheinbar genau unter die Luppe nahmen, ließen dich ein wenig unbehaglich werden. Eigentlich hattest du mit dem Thema gut abgeschlossen und fandest es war keine so große Sache mehr darüber zu reden, aber das Verhalten der anderen ließ dich deine Reaktionen genau überlegen. 

"Also das ganz ist ja jetzt schon ein paar Jahre her, weshalb ich das alles schon gut verarbeitet habe...", sagst du schließlich. 

"Dann erzähl uns etwas über die Titanen!", meinte einer aufgeregt. 

"Und von dem Gepanzerten und Kolossalen!", fügte einer an. 

Nun sahen sie dich alle erwartungsvoll an. 

"Da gibt es nicht viel zu erzählen. Es ist alles so passiert, wie es die Berichte geschildert haben.", erklärst du. Du hattest nicht wirklich Lust ihnen ihre Fragen zu beantworten. Immerhin sollten sie doch wissen womit es die Menschheit zu tun hat, wenn sie Soldaten werden wollen. 

Deine Klassenkameraden wollten nachbohren, doch Christa bremste sie aus. "Hey, lasst das mal mit euren Fragen. Es ist nicht nett in solchen traumatischen Erlebnis herumzustochern."

Sie schienen definitiv nicht zufrieden zu sein, machten aber auch keine Anstalten weiter nachzufragen. Und schließlich ging das Essen, dann auch mehr oder weniger Friedlich zu Ende. 

Alle Kadetten verlassen den Speisesaal, als du plötzlich ein bekanntest Gesicht siehst, dass sie von den hinteren Reihen unbemerkt durch die Menge schlängeln will. Du verabschiedest dich von Christa bevor du auf den schüchtern aussehenden Jungen zu läufst, der nun etwas entfernt von der Gruppe war. 

"Hey, du!", sprichst du ihn an, woraufhin er etwas verwundert schien, da er mit dem Finger auf sich zeigte und fragte; "Meinst du mich?"

"Ganz richtig, Felix.", entgegnest du mit einem Lächeln, was ihn noch verwunderter schauen lässt.

"Uhm... woher kennst du meinen Namen...?"

Du hast ein bisschen gehofft, dass er dich auch noch erkennt, aber das schien wohl nicht der Fall zu sein. "Wir sind auf dieselbe Schule gegangen. (Y/n) (L/n) der Name."

"(Y/n) (L/n)....",wiederholt er überlegend, bevor seine Augen aufleuchten, als er dich zu erkennen scheint, "Jetzt fällt es mir wieder ein! Stimmt wir waren für kurze Zeit in derselben Klasse. In der Schule hinter Mauer Rose."

"Richtig."

"... Ich bin verwundert, dass du dir gemerkt hast, wer ich  bin...", meint Felix schließlich nach kurzem zögern. 

"Ist das falsch?", entgegnest du mit verwundertem Gesicht.

"Nein... natürlich nicht...",sagt Felix verunsichert und schaut auf den Boden, "Ich hätte nur nicht gedacht, dass du dich an mich erinnerst - Das sich überhaupt jemand an mich erinnert..."

Ah. ja. So war er schon immer gewesen, dachtest du dir. Selbst als ihr noch Jünger war. Er hatte sich immer aus allem zurückgehalten und sich kleiner gemacht, als er eigentlich ist.

"Ich kann mich sogar noch ziemlich gut an dich erinnern.", entgegnest du. Als du sehen kannst, dass er nicht weiß was er antworten soll, ergreifst du wieder das Wort. "Aber wechseln wir das Thema. Ich habe schon viel vom heutigen Eignungstest gehört. Wie ist es denn für dich gelaufen?"

Wieder brauchte Felix einen Moment bevor er antwortete. "Wenn auch nicht mit den besten Leistungen, aber ich habe bestanden." Es war sichtlich zu erkennen, wie erleichtert er darüber war. Sicherlich weil er es sich wieder mal nicht zugetraut hatte. 

"Glückwunsch.", meinst du mit einem leichten Lächeln bevor dein Blick auf das Büchlein fällt, welches er in der Hand hielt. "Du schreibst immer noch dein Tagebuch?"

Er zuckt nervös zusammen, als er deinem Blick folgte. "Äh, ja. Es macht mir Spaß alles aufzuschreiben, was ich so erlebe."

"Eine gute Beobachtungsgabe ist auf alle Fälle wichtig für einen Soldaten.", entgegnest du, "Warum hast du dich eigentlich dazu entschieden dem Militär beizutreten? Versteh das jetzt nicht falsch, aber du sahst nie wie jemand aus, der gegen Titan kämpfen will."

Felix Griff um seinen Buch verstärkt sich. Das ist das erste mal, dass er über dieses Thema spricht. Er zögert, bevor er dir antwortet; ".... Meine Eltern wurden in Shiganshina von den Titanen getötet. Ich will sie rächen... Aber ich weiß, dass ich es niemals schaffen werde. Ich bin einfach nicht gut genug."

"Sag so etwas nicht. Ich bin mir sicher, dass du es schaffen kannst." sagst du aufmunternd, als du Felix's betrübtes Gesicht siehst.

"Das wäre schön, aber ich bin zu schwach, dass weiß ich. Sicherlich werde ich selbst von den Titanen gefressen werden, noch bevor ich überhaupt an einen Plan gedacht habe, wie ich sie töten kann...."

"Das glaube ich nicht. Du hast doch den Eignungstest bestanden. Und wenn du willst, kann ich dir helfen.", schlägst du vor.

"Mir helfen...? Das ist nett. Danke.", erwidert er peinlich berührt. Nicht nur hat er dir seine Geschichte erzählt, sondern du bittest ihm auch noch an ihm zu helfen und das obwohl ihr euch gerade eben erst wieder getroffen habt und als Kinder auch nicht wirklich Kontakt hattet.

"Die Nacht ist schön, oder?", wechselst du erneut das Thema. Jetzt wo alle Rekruten mehr oder weniger vom Platz verschwunden sind, ist dir erst aufgefallen wie schön der Sternenhimmel heute Nacht war. Kaum eine Wolke war am Himmel zu sehen.

Felix richtet seinen Blick ebenfalls Richtung Nachthimmel. "Die Nacht ist immer schön.", stimmt Felix zu.

"Da hast du auch wieder recht."

veröffentlicht: 17. November 2019
überarbeitet: 23. März 2023

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