Noch nicht - Der Aufklärungstrupp (3)

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~Your PoV~

Der Titan türmte über dir, doch alles, was du tun konntest, war ihn mit aufgerissenen Augen anzusehen.

Gerade, als du dich damit abgefunden hast, zu sterben, siehst du nur, wie jemand durch die Lüfte flog und im selben Moment den Titan tötet. 

Du erkennst nicht, wer es war, da im selben Moment, alles in grellem gelb grünem Licht getaucht war.

"(Y/n)! Geht es dir gut?!", hörst du Petra rufen, kurz bevor sie auf dich zu gerannt kommt. 

Du stehst langsam auf. Deine Gedanken waren immer noch vollkommen benebelt. "Ja..."

Kurze Zeit später kam Auruo, der dich sofort tadelte, wie du so leichtsinnig sein konntest. "Was hast du dir dabei gedacht? Wenn du mit dem falschen Bein aufgestanden bist, dann bleib weg von der Front!" 

Alles, was du tust, war beschämt auf den Boden zuschauen.

Auruo schimpft weiter auf dich ein, während ihn Petra immer wieder dazwischen fuhr, dass er nicht so hart zu dir sein soll. Ihr werdet von Gunther unterbrochen, der auf euch zu rennt und dabei rief: "Hey! Kommt mit! Eren hat sich verwandelt und reagiert nicht mehr auf uns! Die Titanen umzingeln ihn."

Auruo fing schon wieder an zu meckern, während du deine Kameraden geschockt ansahst. Eren hatte sich verwandelt? War das er, als du das grelle Licht sahst? Das hattest du, nachdem schock schon wieder komplett vergessen. 

"Kannst du kämpfen, (Y/n)? Wir brauchen so viel Unterstützung wie möglich!", wendet sich Gunther an dich, als du, Petra und Auruo zu ihm aufschlossen. 

Natürlich bejahst du sofort. Du hattest schon genug Probleme gemacht, da konntest du jetzt nicht nur zu schauen, während sie ihre Leben riskieren Eren zu schützen.

Wie damals in Trost scharten sich die Titanen um ihn und wurden praktisch von ihm angelockt.

Die Aufklärer, die als Unterstützung hier waren, um nahe kommende Titanen zu töten, waren natürlich völlig machtlos gegen die Horden, die angestürmt kamen.

Es wäre nahezu kein Problem sich zurückzuziehen, da die Mauer so nah war, aber mit Eren in seiner Titangestallt funktionierte das nicht.

Außerdem reagierte er auch auf niemanden. Levis-Einheit versuchte es, Hanji versuchte es, aber er schlug nur immer weiter auf die Titanen ein. Dabei entfernte er sich auch immer weiter von der Mauer. Und dann auch noch die immermehrwerdenden Titan. Bald werdet ihr eingekesselt sein und dann gab es keine Chance mehr zu entkommen.

Was euch auch noch zusetzte war, dass Eren völlig außer Rand und Band war. Ihr konntet ihm nicht zu nahe kommen, oder er würde euch auch erwischen, aber gleichzeitig musstet ihr in seiner nähe bleiben, um ihn beschützen zu können.

Die Situation schien ausweglos. Gemeinsam mit deinen Kameraden, schlachtet ihr einen Titan, nachdem nächsten ab, während ihr immer darauf aufpassen müsst nicht zwischen die Fronten von Eren und den Titanen zu geraten. 

"Das funktioniert nicht! Es werden doch bloß immermehr Titanen und wir werden weniger!", rufst du, als du siehst, wie erneut ein Aufklärer von einem Titan gefressen wurde.

"Die Titanen sind eine zu große Gefahr! Wir können sie nicht frei herumlaufen lassen!", erwidert Eld, als er weiter nach hinten ausweicht, da Eren euch schon wieder gefährlich nah kommt.

"Was bringt uns das aber, wenn dann keiner mehr übrig ist?", entgegnest du. Deine Nerven lagen blank und du hattest keine Ahnung, was du tun oder sagen solltest. Natürlich wusstest du, dass Eren die Hoffnung der Menschheit ist und ihr ihn nicht einfach hier zum Sterben zurücklassen könnt. Aber auf der anderen Seite sah diese Situation unausweichlich aus. Auf eurer Seite wurden es immer weniger und es gab kein Zeichen dafür, dass Eren sich bald beruhigt. Warum musste er sich überhaupt verwandeln? Ihr hattet doch alles unter Kontrolle gehabt. 

Viele Male schon hast du den Titanen gegenüber gestanden. Viele Male schon hast du eine lebensbedrohliche Situation überwunden und bist die ganze Zeit über ruhig geblieben, aber heute war alles anders. Du konntest keine klaren Gedanken mehr fassen.

"Hast du eine bessere Idee, Grünschnabel? Wenn wir diese Dinger nicht erledigen, sind wir geliefert!", sagt Auruo. 

"Ich weiß es doch auch nicht!", entgegnest du mit verzweifeltem Unterton, "Er kommt doch immer aus dem Schwachpunkt der Titanen, vielleicht kann man ihn rausschneiden, oder so?"

"Das ist doch Selbstmord! Wie willst du denn an den ganzen Titanen vorbeikommen, zu seinem Nacken?", meint Auruo, nachdem er erneut einen Titan tötete.

Du antwortest nicht und um ehrlich zu sein, hörtest du Auruo auch gar nicht richtig zu, sondern dein Blick war auf Eren gerichtet, der sein Gesicht zu euch gewendet hat. Für eine Sekunde könntest du schwören, dass er dir genau in die Augen geschaut hat, bevor er sich dann wieder den Titanen zu wendet.

Erneut krachte ein Titanenkörper zu Boden, den du getötet hast. Du hattest schon längst aufgehört zu zählen, wie viele Titanen du getötet hast. Deine Kraft verlässt dich langsam und auch bei deinen Kameraden sah es nicht besser aus. 

Du landest etwas wackelig neben den Titanen, den du gerade getötet hast, um dir ein neues Opfer aussuchen zu können, da kam plötzlich Hanji von der Seite angeritten. Ihr war eine Idee in den Sinn gekommen. 

"(Y/n)! Ich hab einen Plan.", sagt sie, als sie bei dir zum Stehen kommt, "Ich habe die Situation jetzt schon eine Weile beobachtet, es scheint so, als würde Eren auf dich reagieren. Wenn du irgendwo hingehst, folgt er dir. Vielleicht können wir ihn so beruhigen. Versuch mit ihm zu sprechen!"

"Was?! Das ist doch unmöglich!", entgegnest du, während ihr euch wieder weiter entfernen musstet, "Ich hab gesehen, was er anrichtet. Selbst auf Mikasa hat er nicht reagiert, da bringt es sicher nichts, wenn ich es versuche!"

"Das ist aber unsere einzige Möglichkeit! Wenn das so weiter geht verlieren wir ihn!", entgegnet sie in dumpfen Ton, so hattest du sie noch nie gesehen. Es war ja schon fast furchteinflößend. 

"Abteilungsführerin, aber wir können doch nicht einfach (Y/n) so nah an die Titanen lassen. Das bringt sie noch um!", wendet Moblit ein. 

"Ich weiß doch selber, dass es gefährlich ist, aber was sollen wir dann sonst machen? Wir müssen es wenigstens probieren!", meint Hanji, bevor sie sich wieder dir zuwendet, "Also, (Y/n)? Ich weiß, dass es gefährlich ist, aber ich würde dich nicht danach fragen, wenn ich mir nicht sicher wäre, dass es vielleicht funktioniert."

Du wusstest nicht, ob Hanjis Plan funktioniert. Deiner Meinung nach, war die Rate, dass das wirklich klappt, sehr gering. Schließlich hast du es schon einmal miterlebt, dass Eren durchgedreht ist. Nichts konnte ihn zur Besinnung bringen. Allerdings wusstest du auch, dass wenn nicht bald ein Wunder geschieht, ihr nicht mehr lange zu Leben hattet oder Eren aufgeben musstet. Vielleicht war Hanjis Plan ja dieses Wunder. Es wäre ja nicht das erste Mal, dass du dich in Gefahr begibst für einen waghalsigen Plan, der unmöglich schien. 

"Na gut. Ich werde es versuchen."

1. Dezember 2021

Die Welt die sie sah | Attack on Titan x Reader Fanfiktion |Where stories live. Discover now