Kapitel 46 | Lissabon

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Ich wollte nicht, dass dieser traumhafte Tag zu Ende ging und wünschte mir inständig, dass die Nacht endlos wäre. Aber nach zahlreichen intensiven Gesprächen und noch intensiveren Küssen überfiel mich die Müdigkeit, ob ich es wollte, oder nicht. Mit all meinen Kräften versuchte ich, meine Augen offen zu halten, während ich mich an Carter schmiegte, der ebenfalls mit der Müdigkeit zu kämpfen hatte. 

„Ich werde wach bleiben", behauptete ich standfest, musste aber für diese vier Worte schon zu viel Kraft aufwenden. 

„Ich gebe dir noch maximal fünf Minuten, dann schläfst du tief und fest, mein Engelchen", entgegnete Carter lachend und ich sah ihn böse an. 

„Wetten nicht? Ich will nicht schlafen. Kein Traum könnte schöner sein, als die Realität es gerade ist." 

„Ich weiß. Aber morgen wird ein anstrengender Tag und wir brauchen die Energie. Immerhin geht es morgen weiter nach Lissabon." Sanft strich er mir über den Arm und ich schüttelte den Kopf. 

„Am Flughafen brauche ich keine Energie und den Schlaf kann ich auch noch im Flugzeug nachholen." 

„Du bist so süß, Lumina Ballerina. Es wäre mir jedoch wirklich wichtig, wenn du jetzt ausreichend Schlaf bekommst, damit du morgen fit bist", sprach er schon leiser und ich merkte gar nicht, wie meine Augen letztendlich doch zufielen. 

„Lieb, wie du dich um mich sorgst, Carter, aber das ist wirklich nicht nötig", murmelte ich müde und sah schon Bilder eines Traumes vor meinen Augen. 

„Schlaf schön, mein Engel." 

Er küsste mich auf den Kopf und ich war mir nicht mehr sicher, ob ich dies träumte, oder nicht, aber eines war ich mir auf jeden Fall sicher – Dass ich verdammt glücklich war. 

✈️

Als ich das nächste Mal wach wurde, schien die Sonne bereits durch die Vorhänge ins Zimmer hinein. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich realisierte, dass ich nicht in meinem Hotelzimmer war und auch nicht Savannah neben mir lag, wie sonst. 

Glücksgefühle durchströmten meinen Körper, als mir bewusst wurde, dass ich neben Carter lag und dies in ein paar Jahren vielleicht jeden Tag der Fall sein wird. Mein Herz tanzte bei dem Gedanken fröhlich vor sich hin und ich drehte mich zu meinem Freund um, der immer noch tief und fest schlief. 

Das war wohl der süßeste Anblick auf der ganzen Welt und ich konnte mich nicht an seinem friedlichen Gesichtsausdruck sattsehen. Kurz griff ich nach meinem Handy, um auf die Uhrzeit zu schauen und stellte fest, dass wir uns in einer halben Stunde zum Frühstückssaal aufmachen musste. So blieb mir nichts anderes übrig, als Carter aufzuwecken, indem ich ihn sanft an der Schulter rüttelte und mich leicht über ihn beugte. 

„Hey, Schlafmütze, steh endlich auf", wisperte ich leise. Unruhig wälzte er sich zur Seite und öffnete langsam die Augen. „Guten Morgen!" Überschwänglich begrüßte ich ihn und strahlte mit der Sonne um die Wette. 

„Oh hey. Guten Morgen, Lumina Ballerina. Wie schön es ist, neben dir aufzuwachen." 

„Und neben dir erst." 

Ich wollte ihm einen Kuss auf die Lippen hauchen, stockte aber in meiner Bewegung, als mein Blick auf seinen Hals fiel und ich dort blutergussähnliche Flecken sah. „Warte mal, was... was hast du da?" Besorgt strich ich über die gefärbten Stellen und runzelte die Stirn. 

„Hier?" Carter deutete genau darauf und ich nickte. Ein schelmisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel und er fragte mich eindringlich: „Du weißt nicht, was das sein könnte?" 

Lumina ✈ Destination: EuropaWhere stories live. Discover now