Schein

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Chloë

Ich wollte einfach nur von diesem dreckigen Planeten mit den noch ungepflegteren Bewohnern verschwinden, den Vertrag unter den Teppich kehren und mich in die Trainingsräume auf Coruscant verkriechen. Glenn,
der ebenso strapaziert auf einem Hocker saß und Löcher in die Luft starrte, schien meine heftigen Emotionen ebenfalls zu teilen.

"Dass Meister Kenobi und Skywalker nun auch noch kommen werden, wird die Situation vermutlich nur noch weiter erschweren.", meinte er leise. Ich schmunzelte: "Ich habe hier eh die Hoffnung aufgegeben; zwei mehr oder zwei weniger wird uns auch nicht weiterhelfen." "Warum verschwenden wir unsere Zeit dann noch hier?", fragte der Soldat, welcher unseren Raum bewachte. "Weil wir zu stolz sind, das zuzugeben."

Nachdem ich die Befehle für eine mögliche Rückreise bereits aufgegeben hatte, war ich mir sicher, dass ich keine weitere Zeit mit unnötig komplizierten Gesprächen verschwenden wollte, mir jedoch bewusst war, dass wir nicht ohne einen möglichen Deal um den Aufenthalt des Sith Lords verschwinden konnten.
Außerdem lag es ebenfalls in unserer Verantwortung,
für die Sicherheit der anderen zu sorgen, die nun zu uns stoßen würden. 

Ungeduldig wartete ich,
lief in kleinen Kreisen, während die hektischen, beinahe schon flüchtig wirkenden Stimmen vor der geschlossenen Tür diskutierten.
Ich wollte nicht an ihnen teilnehmen, stattdessen sah es mein Schüler als seine Verantwortung, einen möglich aufkommenden Streit zu schlichten, sodass der Count ohne Komplikationen mit uns kommen könnte.

Ich war zu aufgebraust, zu energiegeladen,
als dass ich eine Hilfe sein könnte. 

Ich hatte dem Kanzler bereits wiederholt neue Meldungen zu dem gescheiterten Aufenthalt gegeben, der dieses zwar abgewunken, aber dennoch betont hatte,
dass wir die Situation nicht noch verschärfen und uns zurückziehen sollten. Senatorin Amidala, die ebenfalls anwesend war, hatte ihm dabei zugestimmt, dennoch hinzugefügt, dass wir uns die Mühe geben sollten, die nötig war, um nicht nur heil davon zu kommen, sondern auch weiteren Handel und Austausch nicht zu erschweren, um eine mögliche positive Freundschaft nicht zu belasten.

Unbeschreibarer Druck lastete auf unseren Schultern; es war schwer, nicht in Nervosität zu verfallen, wenn man von allen Seiten von Befehlen und Drohungen beworfen wurde. Des Weiteren ließ mich der Gedanke nicht allein, dass den anderen, die in wenigen Minuten landen würden, ein nicht sonderlich tiefgreifendes Schicksal erwarten würde.

Die Piraten waren stur, unberechenbar.
Wenn mir die Entscheidung überlassen worden wäre, den Deal für den Sith Lord anzunehmen oder abzulehnen, hätte ich bloß ungläubig mit dem Kopf geschüttelt. Die Vorstellungen waren zu hoch
und die Gegenleistung zu niedrig; keine gute Kombination, doch wahrscheinlich die einzige, die uns geboten werden würde.

Eine andere Möglichkeit hatten wir nicht und das zu akzeptieren fiel nicht nur mir schwer, die die Aufgabe hatte, einen Vertrag durchzusetzen, dem sie niemals zustimmen würden.

"Meister? Sie sind da.", Glenn steckte seinen Kopf herein und winkte mich zu ihnen, damit wir als ganze Gruppe auftreten und somit vermutlich Willenskraft ausstrahlen würden.

Mein Herz machte einen Sprung und ich nickte eilig, mich ihnen anschließend und den Räubern folgend, die voraus liefen und uns den Weg versperrten. Schnell erblickte ich jedoch das Schiff, welches weit über unsere Köpfe ragte und ein erstaunlichen Anblick in der Einöde des heimischen Planeten der Piraten bot.

Zum Vorschein kam ein allzu bekannter Rotschopf, der von dem Braunhaarigen aufgeholt wurde, der sich beinahe schon etwas verwundert suchend in der Meute umsah, sein Grinsen zu unterdrücken versuchte, als unsere Blicke sich trafen.
Ertappt senkte ich meinen,
biss mir auf die Lippen, wissend, dass es große Konsequenzen davon tragen würde, wenn man uns erwischen würde, auch, wenn es bloß zu offensichtlich wirkender Augenkontakt war.

Mit einer schwachen Handbewegung wurden beide jedoch gestoppt und mit einem Detektor untersucht, damit sichergestellt werden konnte, dass sie tatsächlich ohne Waffen angereist waren. Albern war es zwar schon und bei uns hatte man dies nicht durchgeführt, aber man sollte sich besser nicht mit den Piraten anlegen und ihre Unruhen auf sich ziehen, wenn es nicht nötig war.

"Folgt mir."
Damit wurden sie erstaunt von dem Piraten geführt, direkt an uns vorbei und in das versteckte Gebäude herein, aus welchem stickige, heiße und verqualmte Luft drang.
Mit gezogenen Waffen wurden sie verfolgt; ich rollte mit den Augen und wir folgten ihnen, ohne ein Wort zu sagen, zurück ins Innere.

Die laute Musik und die muffige Luft wirkte erschlagend, doch von den aufmerksamen, spöttischen Blicken der übrigen Piraten verfolgt zu werden, bildete noch immer einen großen Kloß in meinem Hals.

Mit aufmerksamen Blicken sahen die Neuankömmlinge sich um, ehe sie Hondo erreicht hatten und wir erneut gezwungen waren, im Hintergrund zu bleiben.
Ich seufzte,
zugleich genervt, aber auch ungeduldig, aber auch ahnend, dass die neuen Verhandlungen womöglich nur noch größere Probleme an Land ziehen würden.

“Gentlemen! Kann ich euch vielleicht einen Drink anbieten?“, damit schob der Pirat uns ein grünes, gefährlich dampfendes Getränk zu. Doch sein Angebot wurde von uns sofort abgelehnt: “Nein, danke. Glückwunsch zur Gefangennahme von Dooku - wirklich beeindruckend.“

“Ja, nicht wahr?“, antwortete Hondo, “nicht mal ein Sith-Lord ist meinen Kriegern gewachsen!“, grinste dieser überheblich, was Obi-Wan und ich nur mit einem knappen Nicken quittierten.

Unterdessen sah ich mich um, mir sofort noch einmal klar werdend, dass, wenn seine Worte nicht schon lächerlich genug klangen, das Bild, welches einem geboten wurde, definitiv unterstützend dafür.
Nach einigem Suchen entdeckte ich außerdem die anderen, die in einer Ecke weit außerhalb von dem Piraten und seinen angetrunken Anhängern standen und mit einem finsteren Blick und vor der Brust verschränkten Armen dreinsahen.
Ein knappes Lächeln schoss auf meine Lippen.

“Hat sich ganz schön gewehrt. Blaster, Kanonen, dieses Leucht-Ding!“, gestikulierte der ebenso betrunkene Mann, dabei probierend, die Geräusche nachzuahmen, weswegen ich nur kurz mit den Augen rollte. “Sie meinen sein Lichtschwert.“, hakte Obi-Wan dazwischen. “Genau. Und euch brauche ich ja nicht zu erzählen, welchen Schaden man damit anrichten kann. Hat einigen meiner besten Männer übel zugesetzt, bevor ich ihn überwältigen konnte.“, fuhr er fort.

Ich machte große Augen, als ich mein verloren geglaubtes Lichtschwert in den Händen des Wesens, welches ihm erneut das Glas in den Händen füllte.

“Und, wie genau haben Sie es geschafft, ihn zu überwältigen?“, fragte ich skeptisch und mit meinem Blick immer wieder zu meiner Waffe gehend, nach, “damit?“, womit ich das Schwert nun endlich dem Tier entzog und es fest in meinen Händen hielt, dafür aber sofort mit unzähligen Pistolen, die in mein Gesicht gestreckt wurden, unterbrochen. 

“Der erzählt ihnen nur Unsinn - sonst würde das hier nicht so viel Zeit kosten“, fluchte ich leise, von dem einen Fuß auf den anderen wechselnd. “Was für ein Mist. Wenn der jetzt schon damit anfängt, wird es für uns unmöglich sein, einen vernünftigen Deal aus der Sache zu formen!“

“Uns ist nicht im geringsten daran gelegen, Euren Unmut zu erregen. Wir stellen nur sicher, dass Ihr Gefangener wirklich Dooku ist - und schon sind Sie uns los.“


“Ich werde ein Treffen arrangieren.“

Ups.
Na, ja. Das mit dem pünktlichen und regelmäßigen Updates ist ja ziemlich in die Hose gegangen :/
Mein Plan wird es aber weiterhin bleiben, schneller die neuen Kapitel zu veröffentlichen und hier muss ich mich auch noch einmal für die (erneute) Pause entschuldigen, die ich eigentlich vermeiden wollte, aber dennoch wieder eingetreten ist  ;-;

Aber, keine Sorge, das neue Kapitel ist schon in Bearbeitung und ich werde mich bemühen, es ebenfalls zügig fertig zu schreiben! :)

Die Tochter des Obi-Wan KenobiWhere stories live. Discover now