Fallen und verschlossene Türen

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Anakin

“M'lady, wo liegt das Problem?“, in den Raum stürmend, stockte ich, als ich die junge Jedi betrachtete, die zugleich nervös, als auch unvorbereitet wirkte.
“Anakin; lasst uns bitte allein.“,

Überrascht, dass alle taten wie geheißen,
blickte ich in die großen, dennoch erfreuten Augen meines Gegenübers. Nicht verstehend, was von mir verlangt wurde, zog ich meine Augenbrauen zusammen.
“Heute Nacht steigen wir ein, Ani.“, den Spitznamen erhörend breitete sich unangenehme Röte auf meinen Wangen aus, die ich zu unterdrücken versuchte.
“Dann wird der Rest auch schnell von statten gehen, verstehst du mich?“

Ich nickte.
Doch fühlte nicht das Verlangen, so schnell wieder abzureisen, wollte die Zeit nutzen, die uns gegönnt wurde. “Vielleicht kann unser Volk endlich in Frieden leben, ohne Konflikte, ohne Waffen.“
“Es ist doch merkwürdig, dass du so denkst, wenn du selbst immer welche mit dir trägst.“, meinte ich.
“Die dienen bloß zur Selbstverteidigung, General. Nun, komm'. Wir sollten die anderen nicht warten lassen, oder?“

Zustimmend seufzte ich, betrachtete sie noch kurz, ehe wir schweigend in den endlos langen Gängen verschwanden,
den Weg aufnahmen, um noch mit einigen Helfern in Kontakt treten zu können.
“Chloë“, ich umfasste ihre Hand, sodass sie kurz stehen blieb und mir zuhörte, “schaffst du das auch allein? Ich fühle mich nicht sonderlich gut.“, lügend, und dennoch probierend, die Wahrheit zu verkaufen, senkte ich schüchtern mein Blick.

“Klar, ist schon okay“, sie lächelte mich an, brachte mein Herz zum Rasen, “aber lügen musst du noch lernen, Ani.“
Ich rollte mit den Augen, bevor sie weiterging, mich stehen ließ, und nach dem Weg suchend orientierungslos herumirrte.

Erleichtert atmete ich auf,
stieg rasch in mein Zimmer ein - welches genau gegenüber dem der Prinzessin lag - und legte mich auf mein Bett, seufzend, und zufrieden, allein zu sein.

“Warum habe ich mich eigentlich überreden lassen, mitzukommen?“, murmelte ich; war nicht unser eigentliches Ziel gewesen, so wenig Zeit wie möglich miteinander zu verbringen, damit die Spannung zwischen uns abnehmen kann?
Höchstwahrscheinlich habe ich den Teil falsch verstanden, doch sie erschien mir ehrlich.

Und dann war da noch ihr Verlobter.
Würden wir ihn auch retten müssen? Natürlich, immerhin wird er ihr Ehemann - wie war sein Name überhaupt?

Schnaubend, und mich auf die Seite drehend schaltete ich das helle Licht aus, lag in Ruhe in der Dunkelheit des Zimmers.
Vermutlich sollte ich mich etwas ausruhen, morgen war der große Tag.

Doch, es schien,
als würde alles mich wachhalten; mir keinen Schlaf gönnen. Ich seufzte, und wiederlag den Gedanken,
noch etwas Kraft zu tanken, und ging stattdessen in die Position zurück, die Chloë mir damals auch Coruscant gezeigt hat, probierte,
wie sie es mir empfohlen hatte, meinen Geist zu befreien und meinen Kopf zum Schweigen zu bringen.

“Anakin!“, hochfahrend, und die Balance verlierend, sah ich mich erschrocken um, ehe ich die grinsende Prinzessin erkannte, die mich beobachtete, “wie ich sehe, bist du meiner Empfehlung gefolgt.“
“Ich musste nur einmal etwas Neues ausprobieren.“ “Genau“, mich mit einem Augenrollen skeptisch ansehend, erhob ich mich und klopfte die zerknitterte Kleidung los, die mir am Leibe hing, “in zehn Minuten geht's los, beeil' dich.“, meinte sie, bevor sie aus der Tür verschwand, mir Zeit gab, mich gerecht anzuziehen und angekleidet ihr zu folgen.

“Aufgeregt?“, fragte ich, probierend, irgendwie ein Gespräch zu beginnen.
“Natürlich, es wäre auch fraglich, wenn ich keine Nervosität kurz vor so einem Ereignis verspüren würde, nicht?“, ich zuckte mit den Schultern.
“Nun ja, zu mal kommt es auch noch darauf an, wie oft ich schon ähnliche Missionen durchgeführt habe, was einem als ausgebildeter Jedi immer wieder aufgetragen wird - doch diesmal geht es um meine Mutter und um die Sicherheit meines Volkes, ein noch größeres Gewicht habe ich noch nie so schwer auf meiner Brust liegen gefühlt.“
“Verständlich, immerhin hängt die Zukunft hiervon ab.“ “Danke, für die Aufmunterung!“, sie lachte leise.
“Das tue ich doch immer gerne.“

Zügig wurden wir in den Ablauf der Mission eingewiesen, bevor wir in den engen Gängen der Katakomben verschwanden, und dicht aneinander gepresst uns voran kämpften. “Erinner' mich daran, niemals mehr zu so etwas zuzusagen!“, flüsterte ich in ihre Richtung. “Notiert.“

Ihr hinterher gehend versuchte ich, nicht ihre Spur zu verlieren, da es stockduster in den stinkenden Gängen war.
“Wo bist du?“, fragte sie leise. “Hier, warte.“, mich durch die enge Passage drückend stieß ich in sie, und verlor dadurch das Gleichgewicht und fiel auf sie, mein Gesicht nah an ihrem vergrabend.
“T-tut mir Leid.“
“Wenigstens weiß ich jetzt, wo du bist.“

Ich half ihr, mit knallroten Wangen, hoch, dankbar, das sie diese nicht in der Dunkelheit erkennen konnte, und versuchte, mich mit der Macht langsam voranzutasten, eine Lücke zu finden, durch welche wir ungesehen hindurchschlüpfen könnten.
“Hast du was?“, ihre Hand fuhr meine, auch nach einer Lösung suchend. “Noch nicht - warte, hier!“, ich streifte einige Buchstaben, die ich zwar nicht entziffern, doch zu der Öffnung hinzuschreiben konnte.

Einen kleinen Machtstoß ausführend fiel der Stein auf den Boden, und offenbarte einen weiteren Gang, der sicherer und moderner als dieser wirkte, weswegen ich sofort in diesen stieg, und den Weg zu erkennen probierte. “Wir haben gleich den Hof erreicht, es ist nicht mehr weit.“
“Das will ich doch schwer hoffen, M'lady.“

“Sei ruhig, Skywalker.“, meinte diese. Ich trat gegen eine Platte, die ich locker lösen konnte,
was ich auch tat, und somit wieder an die Oberfläche kam, erleichtert die frische Luft einatmete und ihr half, ebenfalls hinaufzusteigen.
“Welche Tür ist es?“, die Kapuzen tiefer in unsere Gesichter ziehend verflossen wir mit den Schatten, bewegten uns ungesehen in ihnen voran. “Die da vorne.“, Chloë deutete auf den offenbar verschlossen Eingang in den Thronsaal, doch fand erneut vollstes Vertrauen in ihre Mutter und bewegte sich zielstrebig auf diese zu.

“Hoffentlich hat sie es geschafft.“, murmelte diese, ehe sie die Tür aufstieß - welches glücklicherweise funktionierte - und uns, mit einem lauten Quietschen, den dunklen Flur offenbarte. “Das ist zu einfach.“, ich lenkte sie hinter mich, bereit, sie mit all meinen Mitteln zu schützen. “Ich habe ein ganz ungutes Gefühl bei der Sache.“, vermutete die Prinzessin ebenfalls, und lief bedacht neben mir.

“Hier müsste doch irgendwo -.“ “Was ist los?“ “Anakin, lauf, lauf! Das ist eine Falle, schnell!“, ihren Ausdruck werde ich niemals vergessen; das erschrockene Gesicht, die ängstlichen Augen, bevor sie rannte, und ich so schnell wie möglich ihren Spuren folgte, nur noch die heiße Luft in meinem Rücken spürte und die Erleichterung in mir hochkommen ließ, als wir eine schwere Tür passierten, hinter welcher wir geschützt waren, und durchatmen konnten.

“Die Zimmer sind ganz in der Nähe.“
“Eindringlinge, tötet sie!“

Ja, hi.
Der letzte Part zu dieser Reihe erscheint (hoffentlich) in den nächsten Tagen, wie findet ihr es? :)

Die Tochter des Obi-Wan KenobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt