Vergessene Jahre

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Lachend umgriff das kleine Mädchen die Hand ihres Vater, der, ebenfalls von Freude erfüllt, sie auf den Arm nahm, langsam durch die warme Sommerluft schwingen ließ.

Die Stimmung war zum Zerreißen angespannt, die Blicke der Angehörigen lagen brennend auf mir - rot werdend senkte ich meinen Blick, schüttelte ablehnend meinen Kopf, traute mich nicht, erneut in die verzweifelten, blauen Augen zu sehen.

Der fesselnde Geruch der blühenden Pflanzen strich durch ihr blondes Haar, der Wind fuhr vorsichtig durch dieses, ließ sie vor Erstaunen die Augen genießend schließen.

Das blass rote Haar schimmerte in der Sonne, weckte verlorene Erinnerungen in mir, doch ich hielt lieber meinen Mund, wagte es nicht, die hitzige Stimmung noch weiter anzuspannen. Er wusste, warum wir angesehen wurden - warum sie uns verurteilten, ihr Starren offen mit anderen teilten.

Die Debatte der vorherigen Senatsbesprechung stand in aller Munde, doch das, was sie nicht wussten - was sie offenbar nicht erfahren durften - war, dass ihnen die Wahrheit, die so dringend erhört werden musste, verschwiegen wurde.

Der Mann lachte, nahm die Hand der blonden Frau, zog sie mit ihm, zeigte ihr, wie wunderschön einige Flecken auf dem beherrschten Planeten waren.

“Wenn der Kanzler nicht der Meinung ist, etwas tun zu müssen, dann handeln wir einfach! Wir sollten nicht rum sitzen, sondern direkt loslegen!“, die überraschend direkten Worte meines Vaters ließen mich stutzen, doch mit einer lockeren Handbewegung verstummte auch der kleinste Aufschrei in ihm. “Wir wissen deine Solidarität zu schätzen, Meister Kenobi. Doch wir dürfen keine voreiligen Schlüsse treffen, nicht, nachdem uns praktisch die Hände vom Kanzler verbunden wurden“, begann Meister Windu, der ebenfalls ein großer Teil in meiner Ausbildung gespielt hat, “dennoch bin ich deiner Meinung. Wir dürfen nicht noch länger warten, sonst wird gar noch schlimmeres geschehen.“

Die schwitzigen Hände, die das kalte Stahl strichen, zuckten erschrocken weg, doch nachdem sie sich entschlossen um ihren Griff legten, floss die Sicherheit zurück in ihren Körper. “Konzentriere dich nur auf deine Umgebung - blocke deine Atmung, lass' die Macht langsam auf dich wirken.“, sie entsicherte das Schwert, biss sich auf die Lippe, hoffend, nicht von den schmerzenden Schüssen getroffen zu werden.

Wie ihr Freund, Nico, verraten hatte, der vor ihr drangekommen war und nicht gut genug aufgepasst hatte, taten die Treffer mehr wehr als die Enttäuschung des Meisters, der sich alle Mühe gab, sie zu unterrichten und der Macht zu lehren.

“Es gibt nur die Macht; der Zusammenhalt unserer Welt, nur dich, konzentriere dich auf diesen Punkt zwischen dir und der Macht, verbinde deine Kräfte mit ihr.“, ein leiser, fast nicht hörbarer Schuss hallte durch den Raum, doch der Schmerz traf das junge Mädchen nicht - sie hatte die Aufgabe bestanden, zumindest den ersten Teil.

“Wenn wir weiter ignorieren, was dort geschieht, dann ... können wir uns nicht sicher sein, ob wir das Leben dieser Menschen jemals wieder zum Guten ändern können.“, ich räusperte mich, nickte, mir die Bilder wieder in den Kopf rufend, die ich mitansehen musste.

“Wir müssen handeln, egal, was der Kanzler will und verlangt.“

Stolz triefte in jedem kleinen Nerv, hüpfend lief, um Nico von ihrem Erfolg mitzuteilen. Meister Windu, wie sie ihn schon aus den Geschichten gehört hat, zeigte Begeisterung, als er das Talent des jungen Mädchens erkannte, sie weiter forderte, sodass ihre Sinne sich schneller bilden würden.

Der erdbeerblonde Jedi-Ritter bahnte sich seinen Weg zu den Räumen der verschiedenen Clane (?), die die Jünglinge für Jahre behüten sollte, bis sie so weit trainiert wurden, dass sie sich für die weitere Ausbildung eignen würden. Von seinen Freunden bekam er mit, dass die erste Prüfung der Kinder anstand - diese wollte er nicht verpassen, lief seiner Tochter Willen und der Neugier schneller durch die redende Menge, betete für das Beste - dass sie weitergekommen war.

Still, und keine Menschenseele einbeziehend - bis auf die wenigen Senatoren, die schon einen festen Plan entwickelt haben - sprachen wir stundenlang über den Ablauf, kamen dann zu dem Schluss, dass Obi-Wan, Anakin, Ahsoka und Ich uns auf den Weg machen sollten, dabei die zukommende Hilfe nutzen sollen, damit wir das Elend ein für allemal beenden können.

Ich war fest entschlossen, etwas zu tun - und dankbar dafür, dass ich endlich helfen konnte und nicht stumm dasitzen musste.

Er stieß mit einigen Leuten zusammen, entschuldigte sich höflich, erreichte dann endlich den Bären-Clan und klopfte an, bekam fast die Tür gegen das Gesicht, da diese hektisch aufgerissen wurde. “General Kenobi!“, die großen Augen sahen erstaunt zu ihm hinauf, die braunen Augen, die ihm so bekannt waren, waren da nicht weit.

Ihm zu nickend grinste das Mädchen, ließ ihre blonden Locken schaukeln und gesellte sich dann wieder zu ihren Freunden, die das Interesse verloren haben und lieber mit einigen Bällen spielten.

Sie hatte es geschafft.
Sie war weitergekommen.
Erleichterung machte sich in ihm breit, ehe er wieder verschwand, das hoffnungsvolle Lächeln nicht verkneifen konnte.

Wir durften nicht die Hoffnung aufgegeben - immerhin verlor man diese erst am Schluss, nicht?

Ist mal ein anderes Kapitel, war ein Wunsch von der lieben Feder0, ich hoffe, es gefällt dir! ( ˘ ³˘)♥
Im nächsten Kapitel wird es vor allem wieder um den Kampf gegen die Death Watch gehen, aaaaaaaaahhhhhh.

Die Tochter des Obi-Wan KenobiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt