Naivität

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Anakin

“Was habt ihr gefunden?“, ich räusperte mich. “Offenbar befinden wir uns auf einem bewohnten Planeten.“, erklärte mein Meister dem Vorsitzenden ruhig.
“Das ist absolut unmöglich! Unsere Forscher haben während der langen Geschichte Pantoras viel Zeit hier verbracht: Niemand lebt hier. Das sind Unbefugte!“, beschwichtigte dieser eisern.

Ich unterdrückte ein entnervtes Seufzen.
“Bei allem Respekt, Vorsitzender Cho. Diese Kreaturen, diese Talz', sind für die Raumfahrt nicht weit genug entwickelt. Sie waren möglicherweise schon lange vor Pantora hier.“, fuhr Obi-Wan fort.
“Wer immer sie sind; sie gehören zu uns. Das ganze System gehört zu uns.“, spuckte der Vorsitzende Cho. “Euer Majestät, wenn hier Lebensformen sind, entscheidet der Senat über ihre Zugehörigkeit.“, flüsterte die Senatorin leise.

“Das sind doch Wilde! Sie bringen nur Unheil: Eure Truppen wurden nieder gemetzelt!“, schluckend wendete ich mich ab. “Sie wollen nur, dass man sie in Ruhe lässt - die Droiden haben angegriffen und, ich fürchte, unsere Männer gerieten zwischen die Fronten.“, ich nickte. “Wir müssen sie überwältigen! Sie sind eine Gefahr“, ich zog meine Augenbrauen hoch, “Captain Rex, machen Sie Ihre Truppen kampfbereit.“

“Wir haben ihrem Häuptling versprochen, dass wir keine Rache üben.“, funkte ich dazwischen. “Wir haben ein Treffen vereinbart - mit ihrem hohen Rat, Euch und der Senatorin. Sie wollen Frieden.“ “Wir können keine Truppen schicken“, fauchte ich, “dann hätten wir gelogen.“
“Diese Kreaturen sind kaum besser, als Tiere und Tiere kann man nicht belügen! Wir können ihnen niemals trauen.“, meinte der große Vorsitzende. “Aber - Euer Majestät -!“ “Nein! Diese Kreaturen fallen nicht unter der Konvention der zivilisierten Systeme. Der Jedi-Rat hat sich in diese Sache nicht einzumischen!“

“Falls es den Jedi gelungen ist, mit ihnen zu kommunizieren, ist Euer Status anzuzweifeln.“, ich verkniff mir ein zustimmendes Nicken. “Ihr stellt Euch also gegen Euren Vorsitzenden?“ “Natürlich nicht, Euer Majestät.“, sie senkte ihren Kopf. “Wenn wir nicht zu spät bei Thi-Sen und seinem Rat erscheinen wollen, müssen wir jetzt aufbrechen.“, erläuterte mein Meister, weswegen wir uns auf den Aufbruch nun langsam vorbereiten mussten.

“Sir, die Kanonenboote können bei dem Sturm nicht starten und die Düsenschlitten reichen nicht für den gesamten Zug.“, hielt mich der Captain nach kurzer Zeit auf. “Dann soll der Rest der Männer hier warten“, schlug ich vor, “was auch immer der Vorsitzende denkt, wir werden keinen Krieg beginnen.“, mein Gegenüber nickte annehmend.

Wenig später starteten wir die Schlitten und jagten eilig in Richtung des vereinbarten Treffpunktes.
Wir hatten einige Minuten Ruhe, einige Sekunden, die uns gegönnt waren - doch an Entspannung war nicht zu denken.
Ich vertraute dem Vorsitzenden wenig; dieser zog Gewalt vor,
wollte damit das “verteidigen“, dass noch nicht mal in seinem Besitz stand.

Ich konnte nur mit dem Kopf schütteln.

Nachdem wir den ursprünglichen Punkt erreicht hatten, und aus unseren Schlitten gestiegen waren, sahen wir uns kurz um, ehe wir uns der kleinen Höhle näherten. “Captain, bringen Sie Ihre Männer auf den Eisgrad. Sobald die Wilden hier sind, greifen wir sie an!“, mir einen hilflosen Blick zuwerfend näherten sich mein Meister und Ich ihnen.

“Hier wird niemand angegriffen, Vorsitzender -!“, schnitt Obi-Wan dazwischen. “Ich habe hier den Oberbefehl - das ist mein Zuständigkeitsbereich!“, spuckte der Vorsitzende weiter. “Ihr habt es nicht in der Hand, Vorsitzende. Die Talz sind schon längst hier.“, ich rollte mit den Augen, grinste dabei verschmitzt: “Ihre Späher folgen uns schon seit geraumer Zeit.“

“Offenbar traut Thi-Sen ihnen in ähnlichen Maße, wie sie ihnen.“, ich nickte leicht, stimmte meinem Meister nach wenigen Überlegen sofort zu.

“Rex? Ihre Männer sollten Ruhe bewahren. Warten Sie hier und tun sie nichts, was sie provozieren könnte.“, der Captain folgte klug meinem Befehl. “Ja, Sir.“
Wir ließen uns erneut in den Reihen der Talz nieder, jedoch dieses Mal mit der Majestät, welche eine alleinige Herrschaft seines Planeten forderte, der, in die Enge getriebenen, Senatorin und einigen Wachmännern, auf welchen Schutz der Vorsitzende bestanden hatte.

Ich spürte,
dass dieses Zusammenkommen kein gutes Ende nehmen würde.

“Euer Hoheit. Wir sind zurück“, Obi-Wan und Ich verbeugen uns tief, ehe er fortfuhr, “wie versprochen.“, der Protokolldroide stieß zitternd zu uns. Dieser stellte sich dem verwunderten Oberhaupt vor. “Diese Wilden haben hier keinerlei Rechte.“, zischte der Vorsitzende leise. “Häuptling Thi-Sen heißt Euch willkommen in seinem Haus und hofft, dass Ihr in Frieden kommt und, dass ihr gute Nachbarn werdet. Aber er wünscht nicht, dass Ihr auf seinem Planeten verweilt.“, übersetzte 3PO.

“Hör' zu, Droide. Übersetz' wortwörtlich, was ich sage, und zwar genau so, wie ich es sage-!“ “Wünscht Ihr vielleicht, dass ich Pantora in dieser Sache vertrete?“, schob sich die Senatorin dazwischen. “Nicht in Euren künsten Träumen, Senatorin! Dieses Mal verzichten wir auf Diplomatie.“, giftete der Vorsitzende diese an. “Jetzt hört zu, du Untier! Diese Welt hier gehört Pantora! Und, als der oberste Vorsitzende und Herrscher von Pantora, befiehlt mir niemand, diesen Planeten zu verlassen - oder irgendetwas sonst!“

“Euer Majestät! Bitte, nicht.“, stotterte die kleinere Senatorin. “Droide? Sag's ihm!“, befahl der Mann störrisch. “Oh, je.“, seufzte 3PO. “Ich würde einen etwas weniger aggressiven Ton veranschlagen. Die Talz sind leicht zu provozieren.“, bedachte mein Freund ruhig.

“Das hat ihm nicht besonders gefallen.“, gab ich zurück, während der Häuptling sich lautstark zu Wort meldete. “Vorsitzender. Ich habe den Talz zugesagt, dass wir sie in Frieden lassen!“ “Haltet euch aus unseren inneren Angelegenheiten raus!“

Wie ich vermutet hatte, sollte ich auch Recht behalten - mit seinen vorlauten Aussagen hatte der Vorsitzende wahrscheinlich unser Schicksal besiegelt und mit den Talz einen handfesten Krieg beschlossen.

“Der große Thi-Sen, Sohn der Sonne, bittet Euch erneut darum, zu gehen. Oder es droht Krieg!“
“Dann führen wir also Krieg!“

Jo, meine Freunde.
Das ist ziemlich lang geworden, na ja.
Ich kann die Folgen immer noch nicht auf Wattpad finden - super.
Tut mir Leid, ups.
Aber, ey. Zweites Kapitel in dieser Woche, krass.

Die Tochter des Obi-Wan KenobiDär berättelser lever. Upptäck nu