[2] Kapitel 24

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„Shawn, wo gehen wir hin?" lachend fasste ich an seine Hände, die er vor meine Augen hielt.

„Jetzt warte doch mal ab." Lachend schnalzte er mit der Zunge. „Du bist die ungeduldigste Frau die ich jemals kennengelernt habe." Beleidigt stemmte ich meine Hände in die Hüften und blieb stehen.

„Ja, du bist nicht schwanger und wirst blind irgendwo hingeführt. Wenn du hinfallen würdest, wäre das nicht so schlimm wie mit einer Kugel vor deinem Bauch."

„Ich würde dich niemals fallen lassen, Kleine." Ich beließ es dabei und streckte meine Hände wieder aus um mich an möglichen Hindernissen festzuhalten.

Die frische März Luft wehte durch meine wieder schwarzen Haare und ließen mich etwas frieren. Ich hätte meinen dicken Mantel wohl doch noch nicht in einen der unzähligen Umzugskartons verschwinden lassen.

Wir waren seit Mitte Februar mit unserem Umzug in unser neues Zu Hause beschäftigt. Letztendlich hatten wir uns für ein wunderschönes Landhaus im Grünen entschieden. Wir wollten nicht, dass unsere Kinder im Großstadtstress aufwuchsen, sondern in der Natur. Bis man in der Stadt war, musste man etwa 20 Minuten fahren, aber das war es uns wert. Außerdem hatten wir als Familie unsere Ruhe und hatten genug Platz um unseren Zwillingen und vielleicht auch späteren Kindern genug Spielfläche zu geben. 

Apropos Zwillinge. Den beiden ging es laut Doktor Winter hervorragend. Sie entwickelten und wuchsen prächtig, genau wie mein Bauch. Lange konnten wir meine Schwangerschaft leider nicht vor der Öffentlichkeit und vor meiner Agentur verbergen. Ich war wirklich froh, dass ich dieses schreckliche, aber auch echt befreiende Gespräch hinter mir hatte....

Mit klopfendem Herzen, schwitzigen Händen und einer fertig vorbereiteten Rede über mein und Shawn's Geheimnis saß ich im Wartebereich meiner Agentur. Genauer genommen vor dem Büro meiner Chefin. Wenn ich sie mit jemandem vergleichen müsste um sie zu beschreiben, würde die Beschreibung vom Charakter her perfekt auf die alte Frau von 'der Teufel trägt Prada' passen. Egal was man sagte, diese Frau stellte schon mit ihren Blicken klar, dass sie von allem und jedem der Chef war. Ein richtiges Biest eben.

Ich hatte mir vorgenommen ihr mal so richtig die Meinung zu sagen. Jetzt, wo ich dann nicht mehr bei ihr unter Vertrag war, würde ich die Konsequenzen nicht mehr zu spüren bekommen. Wenn ich darüber nachdachte, dass ich nun auch Lea als meine Managerin und Paul als meinen Bodyguard verlieren würde, tat es mir im Herzen weh. Sie hatten mich seit Anfang meiner Karriere begleitet und waren enge Freunde geworden.

Als mein Handy vibrierte holte ich es schnell aus meiner Manteltasche. Ich hatte mit Absicht einen großen, langen Mantel angezogen. Wenn ich eine einfache Jacke angezogen hätte, hätte man meinen Babybauch wohl gleich erahnen können. Es war heute der 2. Januar 2025 was bedeutete, dass ich bereits im dritten Monat schwanger war. Mit Zwillingen konnte man an meinem Bauch schon eine gewisse Beule erkennen und vor allem weil ich normalerweise den durchtrainierten Körper eines Model hatte.

Als ich eine Nachricht von Lea auf dem Display entdeckte, fing ich an zu lächeln. 

Mach dir keine Sorgen, süße. Denk einfach daran, was du mir erzählt hast. Deine Argumentation war super und genau auf dem Punkt. Ich und Paul drücken dir die Daumen!!

„Miss Valente, Misses May erwartet sie nun." Die blonde Sekretärin, die ich hoch respektierte, lächelte mich mit ihren perfekten weißen Zähnen an und deutete auf die Milchglastür am Ende des Ganges. Ich hatte keine Ahnung wie sie es aushielt jeden Tag mit diesem Biest von Cheffin zusammen zu arbeiten und ihr bei jeder Kleinigkeit zu helfen.

Bald musste ich mir die ganzen Vorschriften und die Kontrolle über mein Privatleben nicht mehr antun. Ich konnte es wirklich kaum erwarten.

Affection [Shawn Mendes FF]Where stories live. Discover now