Kapitel 67

6.7K 207 29
                                    

Die Sonnenstrahlen kitzelten mein Gesicht und ich öffnete langsam meine Augen. Ich kehrte mich auf den Rücken, streckte mich und gähnte entspannt, bis ich merke, dass irgendetwas nicht stimmt. Ich riss meine Augen erschrocken auf, als ich auf die Uhr sah. "Scheisse!" schrie ich und schüttelte Justin. "Hm?" brummte er. "Wir müssten schon auf dem Weg zur Schule sein. Steh auf!" brüllte ich ihm ins Ohr. Er knurrte und riss sich wortlos die Decke von Leib. Langsam zog er sich an. Ich rannte quer durch mein Zimmer und packte die Sachen ein. Schnell nahm ich eine einfache Jeans und einen weissen Pullover raus. "Los! Beeil dich!" stresste ich ihn. Er zog sich langsam die Schuhe an. Und dann sah er sich im Spiegel an und fuhr sich durch die Haare. Das schlimmste am ganzen war, dass ich nicht mal Zeit hatte zu duschen oder zu essen. Schon in 10 Minuten war ich fertig und rannte zum Fahrstuhl. "Lass uns mit den Treppen gehen." sagte Justin und leichte Besorgnis war in seinen Augen zu erkennen. "Mit dem Aufzug gehts schneller." antwortete ich und versuchte meine Haare zu einem Dutt zu binden, was mir sogar ganz gut gelang. "Bitte." flehte er. Ich sah ihn kurz stirnrunzelnd an aber willigte ein. Wir rannten so schnell es ging die Treppe runter. "Hope bringt uns um!" zischte ich und kramte in meiner Tasche nach dem Schlüssel. "Komm mit mir, ich fahr dich." sagte Justin und schloss sein Auto auf. Ich nickte, da ich wirklich keine Zeit hatte noch nach meinem Schlüssel zu suchen. Wahrscheinlich liegt er irgendwo in einer kleinen Ecke in der Tasche einsam und verschollen. Justin fuhr schnel, was mich ausnahmsweise mal nicht störte.

Innerhalb kürzester Zeit waren wir am Schulhof. Ich seufzte erleichtert, als ich bemerkte, dass es noch nicht geklingelt hat. "Glück gehabt." murmelte ich und stieg aus. Justin folgte mir. "Weisst du, wir hätten auch schwenzen können." flüsterte er leise. Ich blieb ruckartig stehen. "Nein, das kann ich mir nicht noch mal leisten." sagte ich nur und lief langsamer weiter. Justin hob die Augenbraue. "Warum? Du hast es sowieso noch nie getan.." "Doch gestern." blubberte es aus mir heraus. Dieses Mal war er es, der sofort stehen blieb und mich ansah, als wäre ich unnormal. "Was?" fragte ich ihn nur. "Du und schwenzen?" fragte er und hatte ein leichtes Grinsen im Gesicht. "Ja, Aiden und ich sind gestern zu ihm gefahren." sagte ich schulterzuckend. Für eine kleine Sekunde dachte ich an den gestrigen Tag mit Aiden und musste grinsen. Justin's Blick verfinsterte sich. "Mit Aiden?" zischte er und packte mich am Arm. "Wieso mit ihm?" fragte er wütend. "Uhm.. Weil er ein Kumpel ist, den ich sehr mag?!" antwortete ich nur. "Ach und mit mir wolltest du früher nie schwenzen." sagte er. Ich legte meinen Kopf in den Nacken und stöhnte genervt. "Ist das dein Ernst? Lass mich los." keifte ich. "Nein! Erst sagst du mir, was zwischen dir und diesem Aiden läuft!" er spannte seinen Kiefer an. "Wir sind Freunde!" schrie ich aufgebracht. Gerade, als ich zuende sprach, klingelte es. Wir hatte Sport und ehrlich gesagt habe ich keine Lust auf eine vierseitige Strafarbeit die über Sport handelt von Mrs Hope. "Wir kommen zu spät, lass uns gehen."

"Wir gehen nirgendwo, bevor wir das klären. Was will der Typ von dir?" fragte er wütend. "Also erstens geht dich das überhaupt nichts an und zweitens sind wir nur Freunde!" schrie ich aufgebracht. Der Druck auf meinem Arm wurde noch fester. Seine Augen wurden dunkel - fast schwarz und er spannte sich an. "Es interessiert mich sehr wohl, was zwischen euch Läuft!" schrie er zurück. Langsam hatte ich keine Lust mehr auf ihn. Ständig meint er ich sei sein Eigentum. Ich riss mich endlich von seinem Griff. "Wir sind nicht zusammen, ich bin dir keine Rechenschaft schuldig! Geh doch zu deiner Jana.. Yovanna.. Wie auch immer dieses Ding heisst. Sie ist doch deine 'Freundin'. Fick sie und behandel sie so, als sei sie nur ein Objekt, aber mit mir tust du das ganz sicher nicht!" zischte ich nun mit einer leiseren Stimme, drehte mich um und liess ihn stehen.

-

"Hey-Hoo my sweet Tomato!" schrie Aiden, als ich es doch noch rechtzeitig in die Sporthalle geschafft hatte und umarmte mich. Dabei wirbelte er mich in der Luft herum. Ich kicherte. "Du nennst mich jetzt ernsthaff Tomate?" "Ich hab dich gestern umgetauft. Schon vergessen?" zwitscherte er. Ich lachte laut. "Nein. Nein, das habe ich nicht."

Bad Jay 1 - OdolivanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt