Kapitel 20

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"Alles okay. Er holt mich ab." versicherte ich ihnen. Sie atmeten erleichter aus. "Okay" murmelte Jason.

"Also, bis dann." ich drehte mich um und machte mich auf den Weg nach draussen. "Ach und John?" John sah mich fragend an. "Falls Mrs Hope fragt, wo wir zwei sind, lass dir eine gute Ausrede einfallen!"

"Mach ich!" rief er hinterher. Ich lächelte zufrieden. Sobald ich das Schulgelände verliess, sah ich Justins Wagen. Schnell lief zu ihm und setzte mich ins Auto. Er lächelte mich an. "Alles okay?" fragte ich.

"Ja. Mit dir?"

"Ja. Danke für vorhin." murmelte ich. Er nickte und fuhr los.

"Wo warst du?" fragte ich schliesslich.

"Nicht da." antwortete er etwas gernervt.

"Ja, aber wo?"

"Geht dich nichts an." Zischte er.

"Warum sagst du es mir nicht?" ich bin neugierig, keine frage, aber ich will wissen wo er war. Er antwortete mir nicht mehr sondern ignorierte mich einfach.

"Sag mal, ignorierst du mich etwa?" jetzt wurde ich zickig. Er sagte immernoch nichts. "Ich rede mit dir?!"

Er hielt an einer roten Ampel an und sah mich genervt an. "Halt die Klappe!"

"Was?" fragte ich unglaubwürdig."du hast mir nichts zu befehlen!" zischte ich sauer.

"Rede nicht so mit mir!" schrie er mich an. Seine Hände wurden zu Fäusten. Eigentlich schüchterte mich das nicht so ein. Ich hab keine Angst vor ihm. Statt etwas zu sagen, sah ich genervt aus dem Fenster. Er fuhr sofort weiter, als die Ampel grün wurde. Erst jetzt ist mir eingefallen, dass ich in seinem Auto sitze und sauer auf ihn bin.

"Halt an." zischte ich.

"Was?!" er schien nicht mehr wütend zu sein.

"Halt den verdammten Wagen an!" schrie ich. Mir war es nun völlig egal, ob er erneut wütend wird oder sonst etwas. Er blieb sofort stehen aber schloss das Auto von innen ab. Natoll. Jetzt darf ich nicht raus.

"Warum redest du so mit mir?" zischte er.

"Du machst immer so auf 'geheimnissvoll'. Ich darf nie etwas wissen!" schrie ich.

"Sag mal, was bildest du dir ein? Bist du meine Mutter, dass du alles wissen musst? Du bist NICHTS rein gar nichts!" schrie er zurück.

"Ach ja, ich bin also nichts? Na wenn das so ist dann lass mich raus!" Er drückte auf einen Knopf und schon hatte ich freie Bahn. Ich konnte raus gehen. "Hier, verpiss dich! Viel spass alleine!" schrie er als ich ausstieg.

"Danke. Das werde ich auch haben, denn ich bin lieber alleine, als in deiner Nähe zu sein!" nach diesem Satz knallte ich die Türe zu und Justin fuhr einfach weg. Einfach so.

'So ein verdammtes Arschloch!' dachte ich mir und stampfte auf den Boden. Ich sah mich um. Zum Glück kannte ich diese Gegend. Sie war nicht weit von meinem Haus entfernt. Also lief ich los. Ja, es dauert etwa eine viertel Stunde. Aber egal. Jedenfalls besser, als mit Justin im Auto zu sitzen.

'Du bist nichts. Rein garnichts!' Justins Worte spukten mir immer wieder im Kopf herum. Dieser Junge ist doch krank! Völlig psychisch am Arsch. Während ich lief dachte ich über alles nach. Das ist doch alles bescheuert!Endlich vor meinem Haus angekommen, rannte ich zur Haustür.
Als ich gerade den Schlüssel rausholen wollte, fiel ich aus allen Wolken.

"Ach du Scheisse meine Tasche ist in Biebers Auto!" schrie ich sauer. Wie konnte ich das vergessen?! Was soll ich jetzt machen? Da ich keine andere Wahl hatte, setzte ich mich auf die Treppe vor der Eingangstür hin und wartete einfach. Meine Mum sollte sowieso in 2 Stunden kommen. Solange halte ich das aus. Lieber warte ich, statt Justin anzurufen und ihn zu bitten mir meine Tasche zurück zu greben. Das würde bedeuten, dass ich mich entschuldigen müsste. Das werde ich ganz bestimmt nicht. Da ist mein Stolz einfach grösser. Plötzlich klingelte mein Handy. Justin. Tja, so gefiel mir die ganze Sache ja schon besser.

"Hi." sagte ich genervt.

"Hast du dich wieder abreagiert?" fragte er.

"Jaja. Ich brauch meine Tasche.."

"Und wie lautet das Zauberwort?" er klangt nett. Er hat wirklich Stimmungsschwankungen.

"Bitte Jay?" fragte ich.

Er kicherte. "Schau nach vorne"
Ich sah mich perplext um. Mein Blick fiel auf Justin, der auf mich zulief und meine Tasche in der Hand trug.
"Danke." gerade, als ich meine Tasche nehmen wollte, hielt er sie in die Luft.

"Nicht so schnell." er grinste. Ich verdrehte die Augen. "Was??" Fragte ich.

"Komm her." er breitete einen Arm aus und umarmte mich. Ich blieb einfach stehen und erwiderte nicht.
"Ach kommschon, es tut mir leid, Baby.." Murmelte er.

"Ach, jetzt bin ich dein 'Baby' ? Ich dachte ich wäre rein garnichts?!" meckerte ich. Ich konnte förmlich spüren, wie er seine Augen verdrehte.
"Es tur mir leid. Du weisst, dass ich das nicht so meine. Wirklich. Sorry.." er klang ernst. Ich drückte ihn etwas weg um ihn in die Augen zu sehen. Er lächelte schief. Ich seufzte ergeben.
"Ja, mir auch.. Ich übertreibe manchmal..." ich sah auf den Boden.
"Ich weiss" Er lachte.
"Darf ich jetzt meine Tasche haben?" Er reichte mir schliesslich die Tasche und ich nahm den Schlüssel.
"Willst du mit rein kommen?" fragte ich. Er nickte.

"Krasse Sache." sagte er, als wir im Flur standen. "Sieht gut aus." sprach er beeindruckt. Ich lächelte. Wir gingen ins Wohnzimmer. "Willst du was trinken?"

"Ja, hast du Bier?" er zwinkerte.

"Nope." ich lächelte ich an.

"Okay, dann irgendwas." Ich nickte und lief in die Küche. Als ich den Kühlschrank öffnete, nahm ich einen Energydrink.

"Hier."

"Danke." er trank einen grossen Schluck und lehnte sich zufrieden zurück in den Sessel.

"Hier kann man sich ja echt wohl fühlen." sagte er schliesslich. Ich sass nur da und starrte gerade aus.

Er rutschte näher zu mir und legte eine Hand auf meine Wange. Lange sah er mich einfach an.

"Ich mag dich. Sehr." flüsterte er und presste seine Lippen auf meine. Schon komisch, wir alles gekommen ist. Als wir uns von einander lösten, sah ich nachdenklich zur Decke. Was ist das alles hier?

"Vic, alles okay?"

"Sind wir jetzt irgendwie Freunde?" platze es aus mit heraus.

"Freunde?" ungläubig starrte Justin mich an.
Für diese Frage hätte ich mir am liebsten eine reingehauen. Was für eine bescheuerte Frage. Bevor ich überhaupt etwas sagen konnte, klingelte es an der Tür. Justin sah mich mit hochgezogenen Augenbrauen an.

"Erwartest du Besuch?" fragte er schliesslich.

"Nicht, dass ich wüsste.." ich stand auf und ging zur Tür. Justin folgte mir und ich machte sie schliesslich auf.

Bad Jay 1 - OdolivanWo Geschichten leben. Entdecke jetzt