Kapitel 14

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Mein zweiter Arbeitstag stand bevor und ich dachte nur an den mysteriösen Anruf. Mateo war danach ganz anders als sonst. Er hat mich nicht mehr an sich heran gelassen und er war angespannt. Aber jetzt war keine Zeit für solche Gedanken.

Ich betrat gerade das Gebäude und betete, dass dieser Tag besser werden wird als der gestrige. Schnurstracks auf dem Weg in mein Büro versuchte ich alle möglichen Gefahren zu umgehen. In der fünften Etage angekommen, ging ich in das gemeinsame Büro von Judith und mir.

"Guten Morgen.", begrüßte ich die Frau. Sie schaute mich durch ihre Brille an und lächelte. "Morgen. Setz dich gleich hin, wir haben viel zutun. Mr. Ward hat einen Haufen Arbeit für dich hier gelassen.", quasselte sie los und hob ihre Augenbrauen. Meine Kollegin mochte unseren Vorgesetzten wohl auch nicht besonders gern.

Ich seufzte und setzte mich an den Schreibtisch, um einen riesigen Stapel von Rechnungen zu bearbeiten. Der Mann konnte mich wohl nicht ausstehen, aber das verstand ich sehr gut. Ich bin der einfachsten Aufgabe nicht nachgekommen und habe einen schlechten Eindruck hinterlassen.

"Würdest du die Unterlagen bitte nach unten in die Fertigung bringen? Dort arbeitet ein
Mr. Brown und er muss die Papiere noch unterschreiben, damit wir den Verkauf abschließen können.", sagte Judith zu mir und streckte mir einen hellbraunen Umschlag entgegen.

"Äh ... Ja, natürlich.", lächelte ich und griff nach den Unterlagen. Dann verließ ich das Büro und machte mich auf den Weg in die Fertigung. Das war eine Möglichkeit um so viel wie möglich von der Firma zu sehen, die Mateo gehörte.

Als ich im ersten Stockwerk angekommen bin, schaute ich mir zuerst um. Die Maschinen liefen auf Hochtouren und wurden von den Angestellten bedient. Anschließend ging ich zu einer männlichen Person und tippte auf seine Schulter.

"Entschuldigen Sie, ich suche nach einem Mr. Brown. Er muss diese Unterlagen unterschreiben.", mein Blick ruhte auf dem hellbraunen Umschlag während ich redete. Und als ich dem Mann in die Augen schaute, verfiel ich in eine Starre.

"Emilia.", seine Stimme war so kratzig wie immer. Und die honigbraunen Augen ruhten auf meinem Gesicht. Seine braunen Haare hingen in der Stirn und diese eine Locke stach besonders heraus.

"Jake.", meine Stimme brach und ich wusste immer noch nicht wie ich reagieren soll. Das erste mal nachdem er mich betrogen hat stand dieser Arsch vor mir. Am liebsten hätte ich ihm eine Ohrfeige verpasst, aber das war nicht möglich. Vor allem weil ich meinen Ruf in der Firma pflegen wollte. Die Blicke der anderen Mitarbeiter sind mir nicht entgangen seitdem ich meine Aufgabe im Meeting nicht erledigt habe. Die Neue hat Scheiße gebaut und das verbreitete sich schneller als ein Feuer.

"Wie ich sehe hast du das Job Angebot angenommen. Obwohl-", fing er an zu reden, doch ich unterbrach seine Ansprache, bevor ich mich nicht mehr beherrschen konnte.
"Mr. Brown ... ich suche Mr. Brown.", wiederholte ich mich und beendete den Augenkontakt. Nervös spielte ich mit meinen Fingern, bis er mir endlich eine Antwort geben konnte.

"Emilia, was machst du hier in der Fertigung?", Mateo tauchte plötzlich neben uns auf und rettete mich aus dieser unangenehmen Situation mit meinem Ex-Freund.
"Oh ... Mr. González ... I-Ich brauche eine Unterschrift von Mr. Brown für diese Unterlagen.", erklärte ich und hob die Papiere ein wenig an, um sie ihm zu zeigen.

"Und ich habe ihr gerade erklärt wo sie ihn findet.", mischte sich Jake ein und grinste.
"Danke, Mr. Sullivan. Aber ich übernehme das jetzt.", meinte Mateo und schaute ihn mit einem bösen Funkeln in seinen Augen an. Ohne noch etwas sagen zu können, führte mich Mr. González den Weg an den Maschinen vorbei. Seine Hand lag währenddessen auf meinem Rücken, die ich unauffällig von mir entfernte. Ich wollte nicht, dass hier jeder dachte da würde etwas zwischen dem CEO und mir laufen.

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