Fakt 115: Waldniel-Hostert

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Das Waldniel-Hostert wurde 1913 vom Franziskanerorden  in Schwalmtal als Anlage mit Krankenhaus, Schule und Kirche errichtet, die etwa 600 behinderte und lernbehinderte Menschen beherbergte.

Mit dem Aufstieg des NS-Regimes wurden die Franziskaner vertrieben und die Funktion der Institution änderte sich dramatisch. Zunächst wurden die erwachsenen Häftlinge zwangssterilisiert - ein allgemeines Schicksal für diejenigen, die von Hitlers Anhängern als unerwünschte Teile der Gesellschaft angesehen wurden, darunter Alkoholiker, Schizophrene und Menschen mit "angeborenen Schwächen". Nach dem
"Euthanasie-Dekret" von 1939 wurden die erwachsenen Häftlinge in die Gaskammer geschickt.

Dasselbe Dekret verfügte, dass alle Babys, die mit "unheilbaren" Behinderungen geboren wurden, ebenfalls eingeschläfert werden sollten und somit wurde das Waldniel-Hostert zudem ein Tötungszentrum für geistig behinderte Kinder.

Es wird vermutet, dass im Waldniel-Hostert mindestens 97 Kinder starben. Die meisten von ihnen wurden mit einer großen Dosis Schlafmittel, die einem Kind nach dem anderen in einer langen Reihe verabreicht wurde, getötet. Dieser Prozess war langsam und qualvoll. Er dauerte bis zu acht Tage und nicht alle Kinder schliefen sofort ein. Einige litten unter schwerer Atemnot und bekamen langsam keine Luft mehr.

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Einrichtung den Franziskaner zurückgegeben, die ihrerseits den Besitz an die Bundesregierung verkauften und große Teile des Gebäudes wurde von der britischen Armee als Militärkrankenhaus und ab 1963 als Schule genutzt.

Der gesamte Komplex ist seit 1991 leer und steht zum Verkauf und die Besucher des Gebäudes beharren darauf, dass sie in den leeren Gängen manchmal Kinder schreien und weinen hören können.

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