Fakt 110: Das Mord-Hotel

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Wenn man heute das Wort "Serienkiller" hört, dann schießen einem solch Namen wie Ted Bundy, Jeffrey Dahmer, Jack the Ripper durch den Kopf. Doch hast du schon einmal etwas von Herman Webster Mudgett gehört? Er wird heute gemeinhin als "Amerikas erster Serienkiller" bezeichnet und ist für den Tod von mindestens 27 Menschen verantwortlich.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts baute und unterhielt Mudgett, besser bekannt unter seinem Pseudonym "Dr. H. H. Holmes" ein Hotel in Chicago, das Ermittlungsbeamte später als das "Mordschloss" bezeichnen würden. Holmes war sein ganzes Leben lang ein Schwindler und Betrüger. In der Medizinschule bereits stahl er Leichname und verstümmelte sie, damit sie wieder Unfallopfer aussahen, um Versicherungsansprüche geltend machen zu können. Kurz vor der 1893er Weltausstellung in Chicago entstand nun jenes Hotel mit 60 Zimmern im Stadtteil Englewood, welches Holmes als Architekt selbst entwarf. Dieses Gebäude beherbergte viele bizarre Besonderheiten wie z.B. Türen, die ins Nichts führten, Räume ohne Fenster, Falltüren und verborgene Gänge.

Als Holmes nun das Hotel eröffnete, erlebten seine Gäste mehr, als sie sich in ihren schlimmsten Alpträumen hätten ausmalen können. Vier Jahre lang hielt er mehrere Gäste als Gefangene, quälte und tötete sie. 27 Morde hat er schließlich gestanden, obwohl es in Wahrheit wohl etliche mehr gewesen sein dürften. Einige Räume des Horror-Hotels wurden versiegelt und von Holmes als Gaskammer benutzt. Wieder andere Zimmer wurden mit eisernen Platten verkleidet und besaßen Schweißbrenner in den Wänden, um die Opfer bei lebendigem Leibe zu verbrennen.

Der Keller des Mord-Hotels könnte einem Horrorfilm entsprungen sein. Dort gab es Gläser mit Gift und Schachteln mit menschlichen Knochen. Holmes hatte sogar sein eigenes Krematorium, Fässer mit Säure und eine Kalkgrube, in denen man eine Leiche innerhalb weniger Stunden auflösen konnte. Über Rutschen konnten die Leichname direkt von den Zimmern in den Keller transportiert werden.

Nach und nach jedoch erregten die vielen verschwundenen Gäste Misstrauen und einige Menschen alamierten daraufhin die Polizei, die Holmes mehr und mehr in die Zange nahmen, sodass ihm schließlich nichts anderes übrig blieb, als das Horror-Haus niederzubrennen, um Beweise zu vernichten.

Das abgebrannte Mörder-Hotel wurde daraufhin durchsucht und die Abartigkeiten, die sich hinter jenen mauern abgespielt hatten, traten schließlich ans Tageslicht. Der inzwischen nach Indiana geflüchtete Holmes war dort bereits in einen Versicherungsbetrug verwickelt, in dessen Folge er drei Menschen tötete. Er wurde schließlich verhaftet und gestand weitere 24 Morde in Chicago. Er wurde am 07.05.1896 durch den Strang gerichtet.

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