Erinnerung 1

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Endlich war der Tag gekommen. Es war Montag, der Schultag hinter ihnen, Abends 19 Uhr. Wie sie abgemacht hatten, würden die Rumtreiber und Lily heute alles erfahren. James war nervös, als sie schweigend zusammen die Gänge von Hogwarts lang gingen, auf dem Weg zu Dumbledores Büro.
Harry, Ginny, Hermine und Ron waren bereits da, bereiteten alles vor, zumindestens vermutete dies James.
,, Geht es nur mir so, oder habt ihr auch angst?", fragte Lily und unterbrach damit die angespannte Stille. James schaute Lily direkt in die Augen. Er fühlte sich genauso. Er hatte auch angst, angst vor dem, was ihnen in der Zukunft widerfahren würde.
Er seufzte: ,, Ich auch..." Es war die Wahrheit, die reinste Wahrheit. Normalerweise gab er sowas nicht zu und schon gar nicht vor Lily, aber diesmal wollte er nicht so tun, als hätte er keine. Er konnte es auch nicht. Er war einfach zu nervös vor allem. Am Anfang hatte er sich ja noch gewünscht, dass er alles sofort erfahren würde. Jetzt, wo er Harry besser kennengelernt hatte, hatte sich seine Meinung geändert. Hermine hatte recht gehabt, als sie sagte, dass sie nicht das Recht dazu hätten es zu erfahren. Wieder seufzte er: Aber er musste es erfahren. Nur so konnte er doch etwas ändern. Natürlich wusste er, dass Dumbledore ihm nicht helfen würde, aber was er nicht weiß, macht ihn auch nicht heiß, oder wie das Sprichwort auch immer hieß.

Er war so in Gedanken vertieft, dass er gar nicht bemerkt hatte wie sie bereits den Wasserspeier erreicht hatten und auch nicht wie jemand das Passwort sagte, dass sie von Dumbledore bekommen hatten. Erst, als ihn Sirius anstupste , bemerkte er, dass die Treppe bereits erschienen war und sie hinauf gehen konnten. Sein Herz klopfte wie verrückt, seine Hände zitterten und er hatte das Gefühl, dass es mit jeder Stufe, die er nahm immer schlimmer wurde. Als sie dann die Tür zu Dumbledores Büro betraten und er Harry am Denkarium sah wie er einen weißen Faden hinein gab, spürte er wie ihm der Schweiß das Gesicht runterlief. Das musste die Erinnerung sein, dachte er. Er blickte zu seinen zwei Freunden, Moony und Tatze. Remus schaute nervös im Raum herum, konnte nichts für länger als zwei Sekunden fixieren. Er war außergewöhnlich blass, was aber auch am kommenden Vollmond in den nächsten Tagen liegen könnte, aber dadurch, dass Harry diesen äußerst nützlichen Trank mitgebracht hatte, war dies nicht das größte Problem. Ansonsten verhielt er sich ziemlich ruhig. Sirius dagegen schien total hibbelig zu sein. Erst verlagerte er sein Gewicht auf das rechte Bein, dann auf das linke. Dann wischte er seine schweißnassen Händen an seinem Umhang ab, um danach aufgeregt die Luft auszustoßen und die Prozedur wieder von vorne zu beginnen. Und Lily, die machte nicht sonderlich viel. Sie war blass, hatte eher eine versteckte Haltung eingenommen und starrte Harry an, der immer noch mit irgendwelchen Phiolen hantierte. Kein Anzeichen von Aufregung. Doch wenn man ihr direkt in die Augen schaute, dann erkennte man etwas anderes. Furcht, Furcht vor dem, was sie gleich sehen würden.

,, Da seid ihr ja.", sagte Harry und lenkte die Aufmerksamkeit der Neuankömmlinge auf sich. Aber auch die, der sich bereits befindenden Leuten. ,, Ihr habt euch Zeit gelassen.", meinte er. Es stimmte, wenn James genauer darüber nachdachte. Sie hatten sich zeitgelassen. Wenn er ehrlich war, waren sie wie Schnecken durch die Gänge geschlurft. Natürlich nicht mit Absicht, aber es stimmte.
,, Aber es ist jetzt auch egal." Aufmuntert gab er jeden der vier ein Lächeln, dass nur teilweise erwidert wurde.

,, Wir hatten uns dazu entschlossen, dass wir euch heute nicht alles zeigen. Wir sind uns einig, dass es besser wäre alles auf mehrere Tage aufzuteilen." Niemand wendete etwas ein, weswegen er weiter sprach. ,, Wisst ihr wie es geht?", fragte er. Wieder antwortete Niemand. ,, Ja oder nein?", gab Ron etwas taktlos, worauf er einen bösen Blick von Hermine kassierte. ,, Nein", flüsterte Lily. ,, Na gut, dann erklären wir es euch.", bagann Hermine. ,, Es ist wirklich nicht schwer. Ihr müsst nichts weiteres tun, als euern Kopf in das Denkarium einzutauchen." Sie zeigte auf das Vogelbad ähnlich aussehende Ding, das in der Ecke stand. Mit einem Wink zeigte sie die anderen, dass sie folgen sollten. ,, Seht ihr die milchige Farbe?" Einheitliches Nicken. ,, Wir haben die Errinerungen schon vorbereitet. Das ist die Erinnerung." ,, Einfach nur den Kopf reinstecken?", meinte Lily. Hermine nickte. ,,Ja, wie gesagt: Es ist nicht sonderlich schwer."

Harry Potter und das Spiel mit der ZeitWhere stories live. Discover now