Harry Potter und das Spiel mit der Zeit

Getrennt

Der Gang, in denen sie gelangten, war nach wie vor nicht beleuchtet. Die Wände, als auch die Decke bestanden aus Erde. Hermine strich mit ihrer Hand die Wand entlang. ,, Die ist verdammt hart, so wie Stein.", sagte sie. Sie drückte dagegen, aber kein Millimeter der Wand bewegte sich. ,, Ich weiß", antwortete Sirius. ,, Sie musste wohl mit einem bestimmten Sekret stabilisiert worden sein." ,, Weißt du denn, wie lange dieser Tunnel schon existiert?", fragte Harry seinem Paten. Dieser schüttelte seinen Kopf. Der Tunnel existierte schon, als er ihn entdeckt hatte, also wusste er es nicht... ,, Ich weiß es nicht, aber ich bin mir sicher, dass er schon lange hier sein muss. Die Treppe zum Beispiel war total morsch und abgenutzt. Mehrere Generationen mussten diesen schon benutzt haben." ,, Kann schon sein.", kam es von Harry. ,, Aber darüber können wir uns auch später unterhalten." Harry überholte Sirius und ging an die Spitze der Truppe. Er vermutet, dass sie gerade mitten unter dem Garten sein mussten. Und eigentlich sollten sie schon bald durch sein. Er wurde nervöser und sein Herz begann wie wild zu schlagen. Er hoffte inständig, dass es Ginny gut gehen würde. Was sollte er nur ohne sie tun? Allein schon der Gedanke, dass Ginny etwas zugestoßen sein möge, brachte ihn um den Verstand, brachte ihn in Panik und Panik war wohl das, was er jetzt überhaupt nicht gebrauchen konnte. Nein, sie brauchten kühle Köpfe. Deswegen versuchte Harry seine negativen Gedanken beiseite zu schieben und sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren.

,, Wir sind da.", sagte Sirius. Vor ihnen erstreckte sich eine graue Steinwand, die von Schriften und Malereien überzogen war. ,, Und nun?", fragte Ron, der heran getreten war. ,, Seht ihr die Rillen da?", fragte Sirius die anderen. Harry trat mit dem Zauberstab näher heran. ,, Ja", sagte er. Tatsächlich konnte er Rillen in der Form einer Tür ausmachen. ,, Die Stelle lässt sich verschieben.", fuhr Sirius fort. ,, Packt mal mit an." Zusammen stemmten sie sich gegen die Stein Wand und drückten. Und tatsächlich: Langsam schien sich der Teil der Wand in Bewegung zu setzten. Sie drückten an der rechten Seite, so dass die sich nach außen bewegte und die linke zu ihnen hin. Schon bald hatten sich zwei Durchgänge gebildet. Rechts, als auch links waren nun Lücken, durch die man hindurchschlüpfen konnte. Als erstes verschwand Sirius, danach folgten Remus, Ron und Hermine. Gerade wollten auch Harry, Lily und James ihenen folgen, als sie Stimmen hörten. ,, Beeil dich", erklang eine tiefe Männerstimme von rechts. Alle versteiften sich. Das war gar nicht gut, gar nicht. ,, Bleibt ihr hier drin.", zischte Sirius, ein Schaben und der massive Stein war wieder an seiner rechtmäßigen Stelle. ,, Was zum-!" Was machte da Sirius nur? ,, Psst" James deutete Harry leise zu sein. Sie mussten warten, bis die zwei Männer weg waren, dann konnten sie ebenfalls hinaus. Sie konnten nur hoffen, dass es den anderen gut ging und sie sich schnell in Sicherheit bringen konnten.

,,Los kommt!", befahl Sirius Remus, Hermine und Ron, nachdem er die Stein ,,Tür" wieder mit der Hilfe von Ron zurück gedrückt hatten. Sie mussten sofort sich verstecken, bevor irgendemand sie erwischte. Mit einem Handzeichen deutete Sirius, dass sie ihm folgen sollten. Direkt beim Ausgangs des Geheimtunnels, führte eine Abzweigung in einen weiteren Gang, der Parallel zu denen, wo die zwei Männer sich befanden, entlang lief, die laut den Schritten immer näher heranzurücken schienen. Keiner sagte auch nur ein Wort. Leise schlichen sie Sirius hinterher. ,, Was ist mit Harry?", fragte dann doch Ron. ,, Ich denke, die haben es gerade besser als wir. Außerdem besitzen sie auch noch zwei Tarnumhänge, wir gar keine." Wo er recht hatte, hatte er recht. Sie waren in Malfoy Manior, ohne Plan, ohne nichts. Alles beließen sie dem Zufall. Um so mehr Hermine darüber nachdachte, um sp mehr kam es ihr leichtsinniger vor. Wie konnten sie so dumm sein und einfach ohne Plan hier herein spazieren. Es war ein Wunder, dass sie noch nicht entdeckt wurden und zudem waren sie jetzt auch noch getrennt. Die anderen drei waren bestimmt mittlerweile draußen, aber sie wussten ja nicht wo sie waren und so wie Hermine Harry kannte, würde er bestimmt nicht warten, bis sie wieder zurück waren. Er würde sich auf eigener Faust auf die Suche machen, ohne zu wissen, was er gerade tat. Manchmal ließ er sich einfach zu sehr von seinen Gefühlen leiten. Aber hatte sie das nicht auch? Sie war doch auch mitgekommen, obwohl ihr doch klar sein hätte müssen, dass es eine absurde Idee war in Voldemorts Quatier reinzuschleichen, mal schnell Ginny retten und ohne Aufmerksamkeit zu erregen wieder raus. Das konnte doch gar nicht klappen. Sie hatte einfach nicht nachgedacht, und das war nun echt sehr untypisch für Hermine. Sonst dachte sie über alles doppelt und dreifach nach, bevor sie sich für etwas entschied. Sie konnte nur über sich selbst den Kopf schütteln und in Gedanken sich wiederholen: ,, Wie konnten wir nur so dumm sein."

,,Hier", flüsterte Sirius und zog einen nacheinander in eine versteckte Niesche. Keinen Augenblich zu früh, denn genau in dem Moment, als der letzte zu verschwinden schien, tauchten drei schwarz gekleidete Gestalten auf. Sie hielten alle die Luft an und quetschten sich zu viert so weit wie es nur ging in die Niesche. Sie war nicht sonderlich groß, weswegen sie Glück haben mussten, dass sie nicht entdeckt wurden. Als die drei Personen um eine Ecke verschwanden und ihre Schritte verklungen waren, trauten sie sich wieder hinaus. Hermines Herz klopfte ihr immernoch bis zum Hals. ,, Das war knapp", keuchte sie. ,, Das kannst du laut sagen.", sagte Sirius. ,, Wir sollten zurück zu Harry, James und Lily." ,, Bringt nichts" Ron, der sich nochmal prüfend umsah, hatte sich zu den anderen drei umgedreht. ,, Was meinst du?", fragte Remus. ,, Harry wird sich auf eigene Faust auf den Weg gemacht haben", antwortete Hermine für Ron. ,, Kommst mir bekannt vor", lächelte Sirius gezwungen. ,, Sehr bekannt" ,, Und was sollen wir jetzt machen?", fragte Hermine. Sirius blickte sich einmal prüfend um, ehe er sagte: ,, Zu den Kerkern." Er schaute um die Ecke, wo die drei vermummten Personen verschwunden waren und sagte dann: ,, Ich glaube hier geht es lang." ,, Glaubst du?", hackte Hermine nicht sehr überzeugt nach. ,, Ja, ich glaube", nuschelte Sirius, ohne sich zu Hermine umzudrehen. ,, Mir wäre es aber lieber, du wüsstest-" Sie wurde plötzlch von einer Hand, die sich auf ihren Mund legte unterbrochen. Nur knapp konnte sie einen Aufschrei unterdrücken. Sirius nahm die Hand wieder weg und sagte: ,, Wir müssen leise sein."

***

,, Findest du nicht wir sollten warten bis die anderen wieder zurück kommen?", fragte Lily ängstlich an Harry gerichtet, der sich gerade bereit machte den Gang zu folgen, indem er seinen Tarnumhang rausholte. ,, Warten?", fragte er entsetzt. ,, Wir können nicht warten. Jede Minute zählt. Wer weiß schon wie es Ginny geht." ,, Aber-", versuchte Lily etwas zu sagen, doch wurde von dem entschlossenen Harry unterbrochen: ,, Wir haben keine andere Wahl. Dad-äh James? Kannst du dein Tarnumhang heraus holen?" Dieser nickte nur geistesabwesend. ,, Du Harry?" Normalerweise würde James ja Harry recht geben, aber dieses mal nicht. Lieber würde er auch auf die Rückkehr der anderen warten, schließlich waren seine zwei besten Freunde dabei. ,, Die anderen haben keinen Tarnumhang." Harry blickte auf in das Gesicht seines Vaters. ,, Du willst auch warten?" Er nickte unsicher. Wieder fasste Lily das Wort, diesmal ohne von Harry unterbrochen zu werden. ,, Und wir wissen nicht mal, wo wir suchen sollen? Sirius schon. Er kennt sich hier einigermaßen aus." Harry seufzte: ,, das hilft uns nicht weiter." Verwirrt schauten Lily und James ihren Sohn an. ,, Wie meinst du das?", fragte Lily. ,, Hermine und Ron kennen mich einfach zu gut. Sie würden denken, dass ich mich alleine auf die Suche machen würde." ,, Das heißt, sie werden gar nicht zurück kommen", schlussfolgerte Lily. Harry nickte. Genauso war es. Natürlich hätte er es auch lieber, würden sie eine Gruppe bleiben, aber er war sich sicher, dass sich die vier verteidigen konnten. ,, Dann bringt es also nichts, dass wir hier weiter herum diskutieren", sagte James und schwang seinen Tarnumhang, den er mittlerweile heraus geholt hatte, über sich und Lily. ,, Machen wir uns auf die Suche nach Ginny. "Harry tat es ihm gleich und gemeinsam folgten sie dem Gang, ohne zu wissen, wo er sie hinführen würde.