Zwickmühle

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Die Zeit verging ziemlich schnell. Der nächste Tag war bereits wieder am Laufen und fand schon fast seinen Ende. Komischerweise fand Hermine, dass der Tag relativ gut verlief. Keine Fragerei von der Rumtreiberseite aus und auch so ohne weitere Komplikationen. Zudem schien sich Hermine sehr gut mit Lily zu verstehen. Gemeinsam saßen sie an einem Tisch in der Bibliothek, umringt von Stapeln von Büchern, die sie nacheinander abarbeiteten.

,, Es ist echt schade, dass wir nichts weiteres über einen Weg zurück in eure Zeit gefunden haben.", meinte sie plötzlich. Hermine riss erschrocken die Augen auf. Was meinte Dumbledore nochmal... Ach ja. Nicht in der Öffentlichkeit darüber reden. ,, Psssttt." Mit dem Zeigefinger schloss sie ihren Mund zu. ,, Was ist denn?", fragte Lily. Unsicher blickte sich Hermine um, dann flüsterte sie: ,, Nicht über die Zeitreise... reden." Verwirrt schaute Lily Hermine an. ,, Wieso nicht? Haben wir doch davor auch gemacht.", meinte Lily. ,, Es hat Gründe. Leute, für die die Information nicht zustehen, könnten darauf aufmerksam werden. Das wollen wir vermeiden." ,, Ich versteh nicht so ganz." ,, Musst du auch nicht. Wichtig ist nur, dass wir darüber nicht reden dürfen. Dumbledore hat es ausdrücklich gesagt." ,, Dumbledore?", fragte Lily. ,, Ja, Dumbledore meinte es so.", antwortete Hermine. Sie hoffte damit Lily von dem Thema abzubringen. Sie war sich sicher, dass sie Dumbledore vertraute und es dann sein ließe weiter nachzuhaken. ,, Na wenn das so ist. Er wird schon seine Gründe haben."meinte sie. Innerlich atmete sie erleichtert aus. Ja, um Lily mussten sie sich wohl nicht so große Sorgen machen, aber trotzdem war hier Vorsicht angesagt

,, Ich finde Peter benimmt sich irgendwie komisch.", wechselte Lily das Thema. ,, Wie meinst du Komisch?", wollte Hermine wissen. Sie hatte nichts bemerkt, wie auch. Heute war sie nicht wirklich bei ihm. Aber als sie das so erwähnte, dann fiel ihr doch was auf. Irgendwie kam es so vor, als würde er versuchen ihnen aus den Weg zu gehen. ,,Ja. Er war fast nicht antreffbar und wenn doch, dann schien er super ängstlich zu sein. Ich meine ängstlicher als sonst. Er schaute so um sich, als hätte er angst davor, dass ihn gleich irgendjemand angreifen würde oder so. Total komisch.", meinte sie schulterzuckend.

In Hermines Kopf ratterten die Zahnräder. Sie ließ nicht das Gefühl los, dass irgendwas nicht stimmte.

,, Ich meine, er ist schon noch ein ziemlicher Angsthase, aber er schien richtig Panik zu haben. Und das ist schon ziemlich seltsam. Findest du nicht? Vor was sollte er denn Angst haben? Er ist hier in Hogwarts."

Und da machte es klick.

Heilige Scheiße. Das war gar nicht gut, gar nicht gut. ,, Scheiße...", sprach Hermine ihre Gedanken aus. ja, sie dachte sich einfach nur ,, Scheiße."

,, Was ist?", fragte Lily. Hermines Mund war offen, ihre Augen weit aufgerissen und ihr Herz fing an wie wild zu schlagen. Panik stieg in ihr hoch. Konnte das sein? Konnte Peter sie verraten? Er hatte es schon mal gemacht. Besser gesagt, er wird es noch machen. Zutrauen würde sie es ihm schon.

Sie musste sofort zu Harry, Ron und Ginny. Hastig stand sie auf. Sie antwortete nicht auf Lilys Frage. Diese hatte sie schon längst vergessen vor Aufregung. Wichtiger war jetzt zu handeln und dafür musste sie mit Harry, Ron und Ginny reden. Allein!

,, Ich muss sofort zu Harry. Tut mir leid, Lily. Es ist echt wichtig." Damit verabschiedete sie sich von ihr und verschwand aus der Bibliothek Richtung Quidditsch Feld, wo die drei gerade Training hatten.

Verschnauft kam sie an. Sie war den ganzen Weg gerannt. ,, Harry! Ron! Ginny!", schrie sie. ,, Kommt runter!" Die drei reagierten auf Hermines Ruf, aber bevor sie unten ankamen, landete ein nicht sehr erfreut aussehender James vor ihren Füßen. ,, Was soll das? Wir sind gerade mitten beim Training. Du kannst nicht einfach stören. Bei allem Respekt Hermine, aber... " Sie hörte ihn gar nicht zu, sondern schob ihn einfach zur Seite und ging in die Richtung, wo die drei gerade gelandet waren. ,, Mine, was ist?", wollte Harry wissen. ,, Wir haben gerade Training.", meinte Ron. ,, Schlechter Zeitpunkt.", schloss Ginny ab. ,, Ich weiß, ich weiß. Aber es ist wichtig. Leute, wir haben ein Problem, ein ganz großen, wenn ich mich nicht irre,", meinte sie.

,, Was, was ist denn das Problem und beruhige dich erstmal. Du bist ja total außer Atem.", meinte Harry. ,, Nein! Wir haben keine Zeit." In dem Moment kam auch Sirius ran getreten. ,, Was für ein Problem denn?", fragte er neugierig. ,, Gar nichts.", antwortete Hermine innerhalb ein paar Millisekunden. ,, Egal welches Problem. Es kann wohl nicht so wichtig sein, dass du das Training unterbrechen musst.", brummte James, der nun auch heran getreten war. ,, Oh doch. Es ist wichtiger. Schließlich geht es hier um die Zukunft."

Ok, jetzt war Harry ganz Ohr. Die Panik in Hermines Stimme steckte nun auch langsam Harry an. ,, Hermine?" Er blickte seine Freundin verzweifelt an. ,, Kommt mit. Wir müssen reden, jetzt.", brachte sie hervor und machte sich in Bewegung. Die Zeitreisenden, als auch James und Sirius folgten Hermine. Dann am Spielfeldrand drehte sich Hermine noch einmal um und sagte: ,, Ihr nicht." Sie zeigte auf James und Sirius. Enttäuscht und verärgert drehten sie sich um. Als die vier dann nun außer Höhrweite waren, fragte Harry: ,, Also, was ist jetzt das Problem, dass dich so in Panik ausbrechen lässt." ,, Peter...", war das Einzige, was Hermine sagte. ,, Peter? Ja, er ist eine verdammt dreckige Ratte, aber warum bekommst du jetzt so Panik deswegen?", fragte Ron. Niemand verstand, auf was Hermine hinaus wollte, weswegen sie ergänzte: ,, Errinert ihr euch noch an das Gespräch von gestern mit Dumbledore? Es könnte für uns verdammt gefährlich werden, wenn unser Geheimnis in falsche Hände geräht." ,, Du meinst doch nicht etwa?" Harry wollte sich versichern, doch als Hermine nickte verlor er seine ganze Farbe aus dem Gesicht. ,, Heilige Scheiße." ,, Ja, heilige Scheiße. Das kannst du laut sagen."

,, Warum ist uns das nicht früher aufgefallen?" Verzweifelt ging Harry hin und her. Was sollten sie jetzt tun? ,, Vielleicht hat er uns ja auch gar nicht verraten.", sprach Ron seine Vermutung aus. Auch wenn davor nimand expliziep sagte, was Sache war, verstand doch jeder, was vor sich ging. ,, Das glaubst du doch selber nicht. Peter ist ein verdammter Angsthaase. Er würde uns ohne zu zögern verraten, nur damit er weiter leben kann." Ginny schien davon überzeugt zu sein, dass Peter sie verraten hatte. ,, Ja, aber woher sollen wir wissen, dass Peter schon auf der Seite von Voldemort ist? ", versuchte es Ron nochmal.,, Warum sollte er nicht? Einmal Verräter, immer Verräter.", knurrte Ginny. ,, Ja, aber vielleicht schließt er sich ja erst später Voldemort an. Schließlich hat er es ja aus Angst gemacht." ,, Genau deswegen könnte es sein, dass er es auch aus Angst gemacht hat. So wie Dumbledore meinte. Hier in Hogwarts gibt es Anhänger Voldemorts. Die Informationen weiterzuleiten ist nicht sonderlich schwer.", meinte Hermine. ,, Wenn das so ist, dann müssen wir sein Gedächtnis löschen, bevor er noch irgendjemanden etwas davon erzählt.", versuchte Ginny eine Lösung vorzuschlagen, aber Harry hatte seiner Meinung ein besseren Weg. ,, Ich hab was besseres. Diese gemeine, dreckige, ekelhafte Ratte werde ich umbringen. Er hat es eh nicht anders verdient." Harry kochte richtig vor Wut. Seine Emotionen übernahmen die Oberhand und er konnte nicht mehr klar denken. Das einzige, was in seinem Kopf vor ging, war, dass er diese verräterische Ratte von der Kante der Erde schubsen wollte und nie und nimmer wieder sehen wollte.

,, Was!Nein!" Aufgebracht rüttelte Hermine Harry an den Schultern. ,, Komm ja nicht auf falsche Gedanken, Ja? Das würde die Zukunft verändern. Außerdem ist es wahrscheinlich eh zu spät." Harrys Wut, die noch lange nicht vergangen war, würde immer noch Peter am liebsten den Hals umdrehen, aber er riss sich zusammen und hörte wieder Hermine zu. ,, Peter hat sich heute extrem komisch verhalten. Total verängstig. Er ist uns allen aus den Weg gegangen..." ,, Du meinst, er hat alles schon weiter gegeben." Es war eine Feststellung von Harry, nicht eine Frage. ,, Ja, ich denke schon." ,, Und was sollen wir jetzt machen?", fragte Ron. ,, Na zu Dumbledore.", sagte Ginny, als wäre das das normalste auf der Welt. ,, Wir müssen ihm das sagen mit Peter und warum wir die Vermutung haben. Wir müssen sagen, dass er James und Lily in der Zukunft verraten wird." ,, Was? Das können wir nicht machen:" Entrüstet blickte Hermine in die Runde. ,, Wir sollten Dumbeldore nichts über die Zukunft sagen." ,, Ich fürchte,wir haben keine andere Wahl. Dumbledore ist wohl der einzige, der uns jetzt noch helfen kann."

Harry Potter und das Spiel mit der ZeitWhere stories live. Discover now