Verrat

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Die Sonne war bereits unter gegangen, als er durch die Gänge der Schule flitzte. Eine Gänsehaut hatte sich auf seinem ganzen Körper gebildet und durch das Adrenalin, dass durch sein Körper schoss, klopfte sein Herz so, als hätte es gerade ein Marathon hinter sich. Was wollte sie jetzt plötzlich von ihm? Und warum mitten in der Nacht? Allgemein konnte er die Dunkelheit nicht ausstehen und vor allem konnte er es nicht ausstehen Nachts durch Hogwarts zu schleichen und das auch noch alleine. Man konnte es nicht abstreiten. Es war gruselig. Und er war ein Hasenfuß.

Plötzlich wurde er an seinem Umhang in ein Raum gezogen. Er wollte ein Schrei loslassen, doch sein Mund wurde von einer Hand verschlossen. Er wimmerte auf, als eine ihm bekannte Stimme anfing gefährlich zu flüstern. ,, Halt die Klappe, du Nichtsnutz! Wir wollen doch nicht erwischt werden." Ein fieses Lächeln umspielte ihre Lippen, die im sachten Mondlicht, der durchs Fenster in den Raum schiente, äußerst bedrohlich aussah. Peter quickte auf. ,, Wo warst du so lange? Ich hab dir doch gesagt, dass du hier her kommen sollst und zwar schnell." Ihre Augen funkelten wütend auf. Sie mochte es überhaupt nicht, wenn man sie warten ließ und schon gar nicht wegen so einem Trottel wie Pettigrew. ,, I-Ich...", stotterte er. ,, Rede vernünftig, du Lappen.", spie sie aus. Wie konnte man sie nur so dumm sein? ,, I-Ich musste warten. Die anderen sollten mich nicht bemerken." Seine Stimme zitterte. ,, Ja, ja, Ausreden kann jeder finden. Aber das tut jetzt nicht zur Sache." Sie ging ein paar Schritte weiter hinein in den Raum und setzte sich auf einen feien Tisch. Staub wedelte auf und verschwand im Schatten des Raumes. ,, Wolltest du mir nicht etwas sagen?", fragte sie. ,, W-was denn?" Pure Angst kroch seine Beine hoch, bis zu seinen Stimmbändern. Er hatte eine Vermutung und wenn es die war, dann... ,, I-Ich w-weiß echt ne-nicht was d-du meinst." Sein ganzer Köper bebte vom Zittern. Ja, er war ein Angsthase. Aber wer hätte schon nicht Angst gehabt?

,, Die Tatsache, dass die ,, Neuen" aus der Zukunft kommen." Sie hauchte es ihm entgegen. Peters Augen öffneten sie geschockt. Er lag mit seiner Vermutung also richtig. Aber woher wusste sie das? ,, W-was?" ,, Jetzt tu doch nicht so." Ein süffisantes Lächeln umspielte ihre Lippen. ,, Ihr wart nicht gerade leise, bei eurer kleinen Unterhaltung.", meinte sie spöttisch. Peter schluckte. ,, Ich wollte es dir sagen, aber..." Er wurde unterbrochen. ,, Aber..." , knurrte sie. ,, Du weißt ganz genau, dass der dunkle Lord diese Informationen haben möchte. Ich bin mir sicher, dass er nicht so begeistert sein wird, wenn er erfährt, dass du ihm eine äußerst wichtige Information verschwiegen hast." Hinterlistig lächelte sie.

Peter dachte wohl, seine Angst könnte nicht noch mehr werden, aber da hatte er sich geirrt. Wenn der dunkle Lord dies erfuhr, dann war er... tot... Der Gedanke, pflanzte sich in seinem Kopf fest. Tot... Er war so erschrocken, über die Erkenntnis, dass er kein Wort rausbrachte. ,, Ich fürchte das wars dann wohl..." Sie mochte es, wie hilflos und verängstig er gegenüber sie war. Sie hatte die Macht. Sie konnte bestimmen. Ihr war klar, dass Peter tatsächlich der Tod geweiht war, wenn sie nichts tat. Sie konnte es also entscheiden. Ließ sie ihn sterben oder doch nicht. Sie wog ab. Was für Argumente waren dafür und welche dagegen. Er war ein Gryffindor. Das sagte eigentlich schon alles. Aber er stand auf der Seite des dunklen Lords, auch wenn es nur aus Angst war. Sein verheimlichen könnte man als Verrat sehen. Und Verräter verdienten den Tod. Andererseits könnte er noch behilflich sein. Sie hatte sich entschieden, aber sie wollte ihn noch etwas zappeln lassen.

Sie stand auf und ging langsam um ihn herum. Dabei spielte sie unschuldig mit ihren Finger an ihrem pechschwarzen Haaren herum. Doch ihr Gesichtsausdruck spiegelte keine Unschuld wieder, was sie wie ein verrückte Mörderinnen aussehen ließ.

Peter schluckte. Er wusste Bellatrix war keine Person, die gerne Gnade zeigte. Er wusste. Er hatte mit seiner Aktion den dunklen Lord verraten. Und Verrätern war der Tod geweiht. Er war nur eine Marionette für den dunklen Lord und ihm würde nichts daran liegen ihm am Leben zu lassen. Also hängte sein Leben von der Entscheidung Bellatrix ab, ob er weiter leben würde oder sterben. Das sah nicht gut für ihn aus, gar nicht gut.

,, Du weißt nicht zufällig noch mehr?", fragte sie. Peter schloss seine Augen. Das war gar nicht gut. Sie wollte mehr Informationen, aber konnte sie nicht liefern. Die Zeitreisenden hielten dicht, komplett. Kräftig schüttelte er seinen Kopf. ,, Schade...", hauchte sie gefährlich in sein Ohr. Eine Gänsehaut bildete sich, als er ihren warmen Atem an seinem Ohr spürte. ,, Sehr schade..." Das war es wohl. Sie würde keine Gnade zeigen. Sie würde ihn beim dunklen Lord verpfeifen.

,, Ich habe ein Angebot für dich." Sie wich zurück und setzte sich wieder auf den Tisch. Peter blickte auf in ihre schwarzen, emotionslosen Augen. ,, Ich lass dich am Leben."

Was?! Hatte er richtig gehört?

,, Guck nicht so!", spie sie. ,, Ich tue das nicht aus Gnade. Mir ist es scheiß egal, was mit dir passiert, aber du bist der einzige, der mit Potter in einer Verbindung steht. Wer wäre schon besser geeignet, um Informationen zu erlangen."

War klar. Es musste ein Hacken geben. Aber ihm war alles egal, Hauptsache er würde überleben. Er verriet gerade seine Freunde. Und er wusste auch, dass Harry der Sohn von James war. Und wenn sie es erfahren würden, dann würden sie ihm nie verzeihen. Aber er hatte keine andere Wahl. Wussten sie, was für Waffen der dunkle Lord besaß? Wahrscheinlich schon. Und vielleicht würden sie sagen, sie würden niemals ihre Freunde verraten, aber würden sie das wirklich, wenn sie in seiner Situation gewesen wären? Sie würden es ja eh vergessen und er auch. Dumbeldore würde ihnen das Gedächtnis löschen. Ja, sein Entschluss war getroffen. Er würde seine Freunde verraten, um sein eigenes Leben zu retten.

,, Ich mach's."

Harry Potter und das Spiel mit der ZeitWhere stories live. Discover now