DRACHENBRUT II (Kirishima x Bakugou)

Epilog: Anfang der Zukunft

– zwei Jahre später –

Kirishimas PoV

Etwas erschöpft überflog ich die Berge. Ich hatte dem Drachenreich einen kurzen Besuch abgestattet, um mal wieder nach dem Rechten zu sehen. In der Vergangenheit war Katsuki meistens mitgekommen, aber dieser Ausflug war wirklich nur ein Kurztrip gewesen und so hatten wir beschlossen, dass ich ausnahmsweise alleine reiste.

In den letzten Jahren war viel passiert. Natürlich hatte der Friedensvertrag, den Prinz Todoroki und ich geschlossen hatten, große Wellen geschlagen und in beiden Völkern gab es Bewegungen, die sich gegen diesen plötzlichen Frieden aussprachen. Aber nach und nach hatte sich die Lage normalisiert. Der Orden hatte in dieser Hinsicht große Arbeit geleistet.

Es gab eine Zeit, kurz nachdem der Friedensvertrag geschlossen wurde, an dem wir ein wenig Schwierigkeiten mit Mister Dracoon hatten. Der Mann hatte oftmals seine eigenen Ansichten, was gut für den Orden war. Er hätte es gern gesehen, wenn dem Orden mehr Macht zugestanden hätte, da er maßgeblich an dem Frieden mitgewirkt hatte. Zu diesem Zeitpunkt war ich froh gewesen, dass er über mich als Drachenprinz keine Entscheidungsgewalt mehr hatte. Streng genommen hatte er das nie, aber erst seitdem ich damals von meiner Stellung bei den Drachen berichtet hatte, hatte er es vollkommen aufgegeben mich unter seine Knute bringen zu wollen. Todoroki und ich arbeiteten in der Zeit eng zusammen und schließlich sprach sich auch der Rest des Ordens dafür aus, dass das oberste Ziel der Frieden war und alle weigerten sich neue Streitigkeiten zugelassen.

Aber neben dem Orden waren auch Katsuki und ich oftmals sowohl in dem einen, als auch in dem anderen Land unterwegs gewesen. Es war erstaunlich. Obwohl wir jedes Mal viel Gegenwind bekamen, änderten sie ihre Meinung doch schnell, sobald sie mich näher kennenlernten. Anscheinend war der direkte Kontakt wichtig, damit sie sahen, dass Halbdrachen und Drachen nicht von Natur aus böse oder gar gefährlich waren. Vor etwa einem Jahr, als die Stimmung in die positive Richtung umschwenkte, habe ich einmal Tetsutetsu eingeladen, an unserer Aufklärungsmission teilzunehmen. Der fröhliche silberne Drache kam überaus gut an, auch wenn ich dolmetschen musste. Auf der Rückreise gestand er mir, dass er inzwischen keine Angst mehr vor den Menschen hatte. In diesem Moment empfand ich pure Freude, denn es bestätigte, dass ich alles richtig gemacht hatte.

Und genauso gut wie Tetsutetsu und ich bei den Menschen ankamen, kam auch Katsuki gut bei den Drachen an. Zunächst waren sie alle recht misstrauisch gewesen und hatten seinen Todbringer betrachtet, als würde das Schwert sie von alleine attackieren. Aber mit seiner rauen Art und seiner Sturheit passte er fast besser zu den Drachen, als ich es jemals tat und fand schnell Anklang.

Ich betrachtete die Bergkette unter mir und stellte erleichtert fest, dass ich wusste wo ich war und nicht mehr lange bis nach Hause brauchen würde. Auch wenn ich nicht lange weg war, kam es selten vor, dass Katsuki und ich uns länger als ein paar Tage trennten.

Langsam ging ich den Sinkflug über, als ich in der Ferne den Berg erblickte, wo Katsuki und ich wohnten. Das kleine Häuschen war momentan nur ein kleiner Punkt, der nach und nach größer wurde. Freudig schlug ich mit den Flügeln.

Kurze Zeit später landete ich auf der freien Fläche vor unserem Haus. Ich bewegte die Schultern ein wenig und schüttelte die Flügel aus. So lange Flüge am Stück, waren immer anstrengend. Aber ich wollte nie zwischendurch Rast machen. Lieber flog ich ein wenig länger und ruhte mich dann zusammen mit Katsuki aus.

Ich verwandelte mich zurück in meine Menschengestalt und ging auf unsere Haustür zu. „Ich bin wieder da!", rief ich freudig, als ich eintrat. Aber ich erhielt keine Antwort. Ich runzelte die Stirn. Wo war Kat?

Ich ging wieder raus und sah mich um. Wo konnte er stecken? War er unten im Dorf? Vielleicht bei Miss Crownway?

Dann hörte ich leise Stimmen aus dem kleinen Wald, der den Berghang säumte. Stirnrunzelnd ging ich darauf zu. Wenn ich mich nicht täuschte, hörte ich das das metallische Klingen von Metall auf Metall. Ein Schwertkampf? Ich beschleunigte meine Schritte ein wenig. Mir fielen wenig Leute ein, mit denen Katsuki sich messen würde. Eigentlich kam nur Taran in Frage, aber der war zusammen mit Telana gerade auf Mission.