Kapitel 13: Metallische Schuppen

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Kirishimas PoV

Ich erwachte durch das Geräusch von bröckelndem Felsen und zuckte zusammen. Sofort war ich in Alarmbereitschaft und sprang auf. Direkt vor mir war ein Drache gelandet, seine Schuppen funkelten in der Morgensonne silbern, was ihnen einen metallischen Schimmer verlieh. Da der Felsvorsprung, auf dem ich gelegen hatte ziemlich klein war, hatte er lässig die Krallen in den Felsen geschlagen und blickte fragend auf mich herab.

Sorry, ich wollte dich nicht stören. Aber so ganz allein in den Bergen, fern von jeder Drachenseele, wollte ich sicher gehen, dass es dir gut geht. Er gab ein verlegenes Schnauben von sich.

Ich musterte ihn. Seine Schuppenfarbe war wirklich außergewöhnlich, aber er war nicht besonders groß, woraus ich schloss, dass er noch recht jung war. Vielleicht in meinem Alter. Dennoch war ich unsicher. Das war meine erste gewöhnliche Begegnung mit einem Drachen, und er hatte mich so beiläufig angesprochen, wie es auch Menschen tun würden, die sich zum ersten Mal begegneten.

Als ich noch immer schwieg, legte er fragend den Kopf schief. Was denn? Kannst du nicht sprechen?, fragte er scherzhaft.

Ich zuckte zusammen. Nein, die Sache war einfach, dass ich noch nie die Telepathie der Drachen verwendet hatte und mich ein wenig sorgte, mich lächerlich zu machen. Kurz erwog ich, mich in meine Halbdrachengestalt zurück zu verwandeln, entschied mich dann aber dagegen. Ich sollte meine Identität nicht so unvorsichtig preisgeben, nur weil ich ein wenig Angst hatte mich zu blamieren.

Ich..., sagte ich vorsichtig und stellte erleichtert fest, dass es funktionierte. Ich dankte im Stillen meinen Dracheninstinkten. Ja. Mir geht es gut. Aber du hast mich erschreckt., sagte ich schließlich verlegen. Ich legte meine Flügel eng an den Körper, die ich vorher in Hab-Acht-Stellung halb ausgebreitet hatte.

Willst du zurück ins Reich?, fragte er neugierig. Ich bin gerade auf dem Weg nach Hause, wir können ja zusammen fliegen.

Ich zögerte. Mir schien es zunächst nicht ratsam, dem nächstbesten Drachen zu vertrauen, der mir über den Weg lief. Aber erstens musste ich ja mit irgendjemanden anfangen und zweitens wirkte er wirklich ganz nett. Ja ... gerne., erwiderte ich, noch immer ein wenig schüchtern.

Er stieß sich kräftig mit den Hinterbeinen von der Felswand ab und ließ sich nach hinten fallen. Ich gab einen erschrockenen Laut von mir, ehe ich sah, dass er sich spielerisch leicht in der Luft drehte, den Sturz somit abfing und in einer weitausholenden Kurve wieder zu mir hochflog. Er gab ein amüsiertes Grollen von sich, das einem Kichern gleichkam, als er meinen überraschten Blick bemerkte.

Sag nicht, dass du das noch nie gemacht hast!, sagte er ein wenig neckend, und flatterte angestrengt mit den Flügeln, während er in der Luft vor mir darauf wartete, dass ich auch endlich startete.

Ich breitete meine Flügel aus und stieß mich kräftig ab, ehe ich zu ihm herüberflog. Nein, habe ich nicht., sagte ich ein wenig verlegen.

Er sah mich ungläubig von der Seite an. Huh? Hattest du keine Kindheit?, fragte er scherzhaft.

Doch hatte ich. Aber keine als Drache. Doch da ich nicht wusste, ob und wie ich ihm das klarmachen sollte, schwieg ich. Normalerweise fiel es mir nicht schwer zu reden, aber ich fühlte mich ein wenig unwohl in meiner Haut. Trotz all dem Unterricht des Ordens hatte ich nicht die geringste Ahnung wie Drachen sich untereinander verhielten und ich hatte Angst irgendetwas falsch zu machen.

Ich spürte wie mich der silberne Drache im Flug von der Seite musterte und ich versteifte mich ein wenig. Sollte ich irgendetwas sagen? Wie heißt du?, fragte ich schließlich.

DRACHENBRUT II (Kirishima x Bakugou)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt