Kapitel 19: Aizawas Überraschung

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Bakugous PoV

Ich schwang mich auf mein Pferd. Um Aizawas Aufmerksamkeit zu erregen, musste ich am besten vor ihm an den Toren ankommen. Meiner Erfahrung nach ritt die Truppe durch das Tor der allgemeinen Bevölkerung, die eben in diese Zeit lang warten musste. Die Karren, die vor dem Handelstor standen, waren viel zu mühselig zur Seite zu bewegen. Ich musste den Oberbefehlshaber irgendwie unauffällig abfangen, ehe er durch die Tore in die Stadt gelangte.

Mein Pferd war in einen Jagdgalopp verfallen, doch ich musste es ein wenig zügeln bevor ich noch zu viel Aufmerksamkeit erregte. Stets behielt ich die Truppe im Blick, die sich von der anderen Seite dem den Toren näherte.

Kurz bevor ich die Menschenmenge erreichte, die sich vor den Toren gebildet hatte, hielt ich mein Pferd an und stieg ab. Kurz zögerte ich, aber ich wusste, dass ich das Tier nicht mit in die Stadt nehmen konnte. Ich konnte mir Unterkunft und Verpflegung kaum leisten. Außerdem würde ich mich mit ihm nicht so frei bewegen können. Gerade die Außenbezirke von Shimaya waren dicht bebaut und hatte teilweise sehr enge Gassen.

Da mir nicht viel Zeit bliebt sattelte ich es ab und hing mir das Bündel mit meinen Habseligkeiten über die Schulter. Dann nahm streifte ich ihm das Zaumzeug ab. Das Tier gähnte herzhaft, als es von dem Gebiss befreit wurde. Ich legte alles was ich nicht brauchte einfach auf den Boden, dann drehte ich mich um und ging auf die Menschenmenge zu. Es tat ein bisschen weh, das Pferd zurückzulassen, aber wenn es nicht sowieso demnächst von einem Bauern aus der Umgebung eingefangen wurde, würde es in diesem fruchtbaren Teil des Landes keine Probleme haben zu überleben.

Ich suchte nach den roten Umhängen der Landwache und bemerkte, dass sie schon kurz davor waren die Tore zu erreichen. Die versammelten Menschen hatten sie inzwischen bemerkt und es ging Bewegung durch die Reihen, um der königlichen Landwache Platz zu machen. Immerhin brach dadurch die Struktur ein wenig auf, sodass ich durch die Lücken schlüpfen konnte. Ich hörte ein paar verärgerte Ausrufe, da ich mich rüde vordrängelte, aber es kümmerte mich nicht.

Schließlich war ich relativ weit vorne angelangt und war mir sicher, dass ich vom Pferd aus gut zu sehen war. Natürlich nur, wenn man in meine Richtung sah. Nervös sah ich, wie Aizawa gefolgt von seiner Truppe in die Gasse einritt, die die Menschen ihnen freigemacht hatten. Aber er ließ seinen Blick nicht über die Menge schweifen, sondern sah nur stur geradeaus.

In einem Anflug der Verzweiflung zog ich mein Schwert ein Stück aus der Scheide und schaute schnell nach dem Sonnenstand. Ich bewegte es ein wenig und sah befriedigt, wie ein kleiner heller Lichtstreifen über das Gesicht des Obernbefehlshabers fiel, als ihn das reflektierende Sonnenlicht traf. Ich ließ es sofort wieder dabei, schließlich wollte ich nicht auffallen. Aber Aizawa hatte es aus seiner Starre gerissen und er ließ den Blick ein wenig stirnrunzelnd über die Menge gleiten.

Sein Blick blieb an mir hängen. Nur ganz kurz sah ich, wie sich seine Augen weiteten, ehe er wieder nach vorne zum Tor sah. Einen Moment lang glaubte ich, dass er mich einfach ignorieren würde, aber ich wusste auch, dass es seltsam erscheinen würde, wenn er jetzt einfach abrupt anhielt. Nein, er wartete damit, kurz bevor sie das Tor erreichten. Ich sah, dass er mit seinen Männern sprach und sie dann anschließend alleine in die Stadt einreiten ließ, bevor er wendete und wieder von der Stadt weg ritt. Er würdigte mir keines Blickes, als er erneut an mir vorbeiritt. Aber ich verstand den Wink. Ich sollte ihm folgen.

So unauffällig wie möglich löste ich mich aus der Menge. Aizawa war direkt scharf rechts abgebogen und hielt sich dicht an der Mauer. Ich tat es ihm nach und sah gerade noch, wie er hinter einem der Wachtürme verschwand. Als ich ebenfalls um die Biegung herumlief wartete der Oberbefehlshaber schon auf mich.

Ich warf einen schnellen Blick zur Seite und nach oben, um sicher zu gehen, dass uns niemand sah. Doch ich musste zugeben, dass Aizawa den Ort gut gewählt hatte. Von den Toren aus waren wir nicht zu sehen und die Mauer und Wachtürme waren so konzipiert, dass man gut in die Ferne sehen konnte, aber nicht unbedingt, was sich direkt am Fuße befand, wenn man sich nicht extra dafür über die Brüstung lehnte. Wir waren ungestört.

DRACHENBRUT II (Kirishima x Bakugou)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora