n i n e t e e n

1.5K 77 16
                                    

Ich sass mit Gemma auf der Couch, war angespannt und starrte Löcher in die Luft. "Auf was wartet ihr gierigen Hunde?", Lucy kam leicht belustigt ins Wohnzimmer. "Auf meinen Bruder", Gemma sah sie freundlich an. Ich verdrehte genervt die Augen und erwiderte nichts.

Es klingelte an der Tür. Da meine tollen Mitbewohner sich NICHT bereit erklärt hatten, musste ich an die Tür gehen. Ich öffnete schwungvoll und energisch die Tür, wo Paul stand. "Besuch für dich", er drehte sich um und schob den Lockenkopf in den Türrahmen.

"Viel Glück", murmelte er und verschwand wieder. Der Lockenkopf zögerte und trat dann ein. Ich führte ihn ins Wohnzimmer, wo er sich neben Gemma setzte. Lucy musterte ihn. "Warum bist du überhaupt hier", ich sah ihn nicht an.

"Gemma hat mich hergeschleppt", er klang kalt. Diese seufzte und stand auf. Sie nahm ihn und mich am Handgelenk und schleppte uns in ihr Zimmer. "Also", fing sie an, "Harry ist so plötzlich gekommen, da habe ich ihn gefragt, warum er schon zurück ist und dann hat er mir eben alles erzählt. Allerdings finde ich sein Verhalten nicht gerechtfertigt."

Ich umschloss mit meiner Hand das Handgelenk mit dem Verband, was Gemma beobachtete. Ich schluckte und drehte mich zur Zimmertür. "Du musst jetzt nicht denken, du könntest einfach gehen", Gemma drehte mich an den Schultern zu ihr.

"Ach, ihr könnt froh sein, dass ich euch nicht rausschmeisse!", zischte ich kalt. Ich wagte es nicht, die beiden anzuschauen, weshalb ich kommentarlos mein Zimmer verliess. "Er will momentan also wegen diesem Curly umbringen?", erklang Lucys Stimme.

"Es ist meine Sache", murrte ich angepisst. Lucy sah mich entsetzt an. "Wegen dem da?", sie deutete hinter mich, weshalb ich mich umdrehte. "Es ist immer noch meine Sache", murmelte ich und lief in die Küche, wo allerdings Jasper stand.

"W-Was machst du hier?", überrascht sah ich den Brünetten an. Dieser drehte sich sofort zu mir. "Keine Ahnung, Raffa hat geschrieben, ich könne mit Lucy und Jenna rumkommen", grinste er. "Lou", erklang wieder die doch so schöne Stimme.

"Was?! Was ist denn schon wieder?!", ich funkelte ihn böse an. "Ich-", er zögerte. "Brings doch auf den Punkt!", zischte Jasper und musterte Harry skeptisch. "Was willst du denn von mir?", Harry zeigte seine arrogante Seite und sah Jasper kalt an.

"Du hast doch gar keine Ahnung, was Louis gerade durchmachen muss", Jasper schien auch sehr arrogant drauf zu sein. "Jasper, lass es-", wollte ich ein weiteres Déjà-Vu verhindern, allerdings unterbrach Jasper mich: "Raffa hat mir alles erzählt und sag mir, dass er nicht dieser Typ ist, weswegen du dich-", bevor er zu Ende reden konnte, nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und küsste ihn kurz, um ihn zum Schweigen zu bringen.

Ich sah zu Harry, welcher seinen Blick von mir abwendete. Ich sah zu, wie er sich umdrehte und dann zu Gemma lief, welche gerade in unsere Richtung kam. Er zog sie am Handgelenk Richtung Tür und verschwand dann. Wie man durch Verhindern eines Déjà-Vu ein Déjà-Vu veranstaltet...

Ich drehte mich zur Wand und haute mir einmal deftig den Kopf dagegen. "Alles okay?", Jasper sah mich verwundert an. Ich lief sofort zu Raffa, wo ich sie aus ihrem Zimmer zerrte. "Es wäre freundlich, wenn du DEINE Freunde nach Hause schicken könntest."

Sie schluckte, tat es dann aber auch. "Was ist passiert?", sie sah mich verwundert an. "Harry hasst mich. Mal wieder", ich begann die ersten Tränen zu vergiessen. "Das wird wieder", sie sah mich aufmunternd an. "Nein, ich will ihn jetzt endgültig vergessen", schniefte ich.

"Wenn es das ist, was du willst, stehe ich dir nicht im Weg", Raffa sah mich weiterhin aufmunternd an. "Danke", ich umarmte sie und verbrachte den Tag mit Netflix. Ich musste meinen Kopf freikriegen, weswegen ich auch nicht mehr an meinem Handy hing.

***

Erst gegen Mitternacht setzte ich dem Geschaue ein Ende. Raffa war noch so freundlich, mit Eleanor etwas zu kochen, da ich den ganzen Tag nichts gegessen hatte, obwohl es mir recht egal war. Spike war auch noch wach, daher gesellte er sich zu mir.

"Wie war dein Tag?", er sah mich lächelnd an. "Abgesehen, dass mein bester Freund mich wieder hasst: Ganz gut und deiner?", ich erwiderte sein Lächeln nur leicht. "Ganz okay, ich war mit Jeffry und Mex in einem Club", er zuckte mit den Schultern.

"Wart ihr erfolgreich?", wollte ich wissen. "Mex schon, der hat sofort die erst beste verführt", Spike zuckte mit den Schultern. "ESSEN!", schrie Eleanor sich ihre Stimme aus, als wären Spike und ich im hintersten Raum der Wohnung.

Ich stand auf und lief zum Esstisch und sah das Gericht an. Es waren recht leckere Sobanudeln, welche ich sofort aufass. Die Mädels hatten unglaubliche fünf Packungen gemacht, daher gab es genug. Etwas mehr als ein Drittel landete in meinem Magen, aber diese Sobanudeln waren echt lecker.

Nach dem Essen machte Spike freundlicherweise den Abwasch. Eleanor und Raffa liefen ins Mädelbad, während ich ins andere ging. Dort putzte ich meine Zähne gründlich und sah mich im Spiegel an. Im Gegensatz zu anderen, die ein Schicksalsschlag hinter sich bringen wollen, fand ich mich nicht wie in Büchern hässlich oder fett.

Ich war sogar recht zufrieden mit meinem Aussehen. Ich lief wieder in mein Zimmer, wo ich mir mein Shirt auszog und das Licht auszumachen. Dann legte ich mich seufzend ins Bett und schloss meine Augen. Dann driftete ich ganz langsam in eine Traumwelt.

Two Lifes || l. s.حيث تعيش القصص. اكتشف الآن