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Die letzten Töne von "Just Hold On" erklangen und dann war der heutige Auftritt wieder fertig. Ich verliess die Bühne und ging in mein Stylingzimmer, wo meine Stylisten noch waren. "Und?", eine von ihnen hiess Kate Juno. Sie war wirklich nett.

"Es lief alles perfekt", lächelte ich. "Ich bin so froh", Kate umarmte mich. "Ja, aber morgen geht es wieder mit dem Mobbing weiter", murmelte ich kleinlaut. "Schade, dass dein Selbstbewusstsein, das du auf der Bühne hast, nicht da ist, wenn du Schule hast", sie drückte mich fester gegen sich. Ich löste mich von der Umarmung und zuckte mit den Schultern.

"Einige von der Schule waren heute wieder hier", ich zog mich um. "Wenn die nur wüssten, dass du der unscheinbare Mitschüler bist", Kate schickte ihre Freunde raus. "Naja, was soll's", ich zog mir wieder die schwarze Cap an.

"Dann sehen wir uns in Manchester wieder", lächelte Kate und umarmte mich nochmal. Dann kam mein Bodyguard Paul, welcher mich zu seinem schwarzen Van führte. Er fuhr aus der Tiefgarage Richtung meines Hauses. "Dann hole ich dich am Freitag um die selbe Zeit wie heute ab", Paul hielt an. "Ja, tschau, Paul", ich lief ins Haus, wo meine Schwester Lottie Freunde eingeladen hatte, die ich nicht kannte. "Hey", sagte ich knapp.

"Wir haben auf dich gewartet, Lou", Lottie zog mich in eine Umarmung. "W-Was? Warum?", ich öffnete meine Jacke, während Lottie mich mit ihren Freunden in ihr Zimmer zog. "Du sitzt immer alleine in deinem Zimmer und bringst niemals Freunde nach Hause, wie wäre es, wenn du heute mal was mit uns machst?", wollte sie wissen.

"Von mir aus", murmelte ich und setzte mich auf ihr Bett. "Hey, ich bin Gemma, freut mich", stellte eine der Freunde sich vor. Die anderen zwei hiessen Ruth und Greg. Lottie schickte Gemma, Ruth und mich in mein Zimmer. "Nettes Zimmer", stellte Gemma fest und sah sich etwas um. Sie blieb an meinem Stundenplan hängen. "Ich bin by the way Liams Schwester", stellte Ruth sich nochmal vor.

Lottie steckte nochmal ihren Kopf rein. "Eine Frage Lou, wo warst du heute?" Nur meine Mutter Johannah wussten von meinem Erfolg als Sänger. Wir hatten es meinen Schwestern nicht erzählt, da diese es ja vielleicht jemanden sagen könnten. "Ach, mit Freunden im Kino", log ich.

"Du gehst ziemlich oft ins Kino", stellte Lottie fest, welche dann aber wieder ging. "Du gehst also mit meinem Bruder in eine Klasse", Gemma wandte ihren Blick vom Stundenplan ab. "W-Welcher Bruder?", ich sah sie ängstlich an.

"Harry, den kennst du ja", sie lachte auf. Zeitgleich vibrierte mein Handy. Ich nahm es raus und entdeckte eine Nachricht von Paul: "Morgen nach der Schule kommst du an den dafür vorgesehenen Treffpunkt, du hast ein Fotoshooting und ein Interview mit einer Jugendzeitschrift."

Innerlich freute ich mich. Morgen würde doch noch etwas Positives geschehen. "Ja, ihn kenne ich... Zu gut", murmelte ich. "Du klingst nicht sonderlich begeistert, aber warum? Er ist so liebenswert, weisst du", Gemma setzte sich neben mich. "Ja, schön wär's", murmelte ich leise. "Was willst du damit sagen?", Gemma sah mich irgendwie besorgt an.

"Nein, passt schon", ich überspielte meine absolute Nicht-Begeisterung von Harry. "Wobei... Du kennst bestimmt Louis T. oder?", Gemma grinste. "Ja, warum?", ich sah sie skeptisch an. "Ich würde Harry unheimlich gerne Konzertkarten schenken, aber die sind so unglaublich teuer und du kommst mir so... reich vor?", sie beobachtete meine Kleider.

"Bin ich aber nicht?", log ich. Durch das Singen und den vielen Fans war ich wirklich sehr reich. "Weisst du, wo man Konzertkarten herkriegt?", Gemma liess sich in mein Bett fallen. "Nein, aber ich glaube, ich könnte sie dir besorgen, jetzt das 'könnte': Für dich würde ich sie besorgen, aber nicht für Harry", ich zog sie wieder auf.

"Warum eigentlich?", sie sah mich fragend an. "Ich habe nicht sonderlich gute Erfahrungen mit ihm gemacht und wehe du sagst ihm das", ich sah sie warnend an. "Okay, ich bin still", lachte sie.
Nach einiger Zeit mussten Ruth und Gemma dann gehen, weshalb ich beschloss, schlafen zu gehen.

...

"I hear your heartbeat", ich machte sofort den Wecker aus und setzte mich auf. Ich streckte mich und stand auf. Ich hatte wirklich keine Lust auf Schule. Ich schlüpfte in meine Skinny-Jeans und in meinen Adidas-Hoodie, welcher natürlich schwarz war. Ich fuhr mir durch die Haare und versteckte diese dann mit meiner Cap.

Ich frühstückte nichts und nahm meinen Rucksack. Dann nahm ich die Tube (U-Bahn in London) zur Schule, wo ich relativ still an dem Stammplatz von Harry, Niall, Zayn und Jimmy vorbei lief, aber natürlich hielt Harry mich auf.

"Na du", er grinste frech. "Wieder schwarz? Aha. Warum kannst du nicht ein bisschen mehr wie Louis T. sein?", er lachte frech. Oh, wenn du nur wüsstest...

Ich zuckte mit den Schultern und lief weiter zu Liam. "Hey", sagte ich kurz und knapp. "Hast du heute Zeit?", er lächelte mich an. "Nein, ich muss heute wieder weg", ich biss mir auf die Unterlippe. "Du hast ja eigentlich gestern gesagt, dass du heute Zeit hast, aber wo geht es denn heute hin?", leicht skeptisch musterte Liam mich. "Ich muss meiner Mutter im Garten helfen", log ich.

Seit ich berühmt war, log ich mehr, als ich wollte. "Ich kann dir ja helfen? Eigentlich wollte ich dir sagen, dass wir am Freitag nach Manchester fahren", strahlte er. "Aber ich kann am Freitag nicht, ich gehe mit 'nem Kumpel schon ins Kino", ich sah ihn unschuldig an.

"Aber du musst mitkommen, ich habe Karten für Louis T.!", jubelte Liam. Sofort kam Harry an. "Wie bitte?! Und der da will dich nicht begleiten?", Harry strahlte ihn förmlich an. Oh nein! Wenn Harry dahin kommt, bin ich tot!

Liam nickte. "Willst du mitkommen? Louis hat sowieso immer eine neue Ausrede bereit", Liam verdrehte genervt die Augen. "Oh mein Gott, ja!", rief Harry. Liam! WARUM?!

"Dann treffen wir uns am Freitag nach der Schule an deinem Platz", verabredete Liam sich mit Harry. Dieser nickte und verschwand mit seinen Freunden wieder. "Warum willst du nicht mitkommen? Du gehst ständig ins Kino", Liam sah mich prüfend an.

"Weil das schon lange versprochen war", sagte ich schnell. Dann klingelte es, weshalb wir reingingen.

Two Lifes || l. s.Where stories live. Discover now