t w e n t y f i v e

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"Gem, ich arbeite dran, mach dir keine Sorgen", erklang Harrys Stimme, wodurch ich aufwachte. Ich setzte mich auf und rieb mir die Augen. "Versteh mich nicht falsch, ich mach's ja noch, aber-", erklärte Harry demjenigen am Telefon, schien aber unterbrochen worden zu sein.

Ich setzte mich neben ihn und sah ihn fragend an. "Gem, hör zu, ich ruf dich später wieder an", er legte auf und sah mich an. "Wer war das?", ich legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab.

"Meine Schwester", antwortete er und legte sein Handy weg. Ich nuschelte etwas undeutliches und schlang meine Arme um seinen Oberkörper. Er musste schmunzeln und liess sich nach hinten fallen. "Hast du gut geschlafen?", wollte er dann wissen und sah mich grinsend an.

"Ist doch egal", ich kuschelte mich enger an ihn ran. "Wie du meinst, wollen wir frühstücken gehen?", er stand auf und zog mich auf die Beine. "Von mir aus", lächelte ich und lief aus meinem Zimmer. Es war gerade mal 7:30 am und da Raffa Montags erst um 9:00 am zur Uni musste, war sie also noch da.

"Wo wart ihr gestern?", sie sass am Esstisch, weswegen es wohl die beste Option war, sie auszufragen. "Naja, wir haben uns entschieden, euch alleine zu lassen", sie zuckte mit den Schultern. "Oh, wie nett", murmelte ich sarkastisch und kochte Wasser für meinen üblichen Tee.

"Tu nicht so, dir hat es bestimmt gefallen, mit Harry alleine zu sein", grinste sie. "Fresse", ich sah sie frech an. Harry musste schmunzeln und bediente sich beim Kaffee. Raffa hatte heute Pancakes gemacht, weswegen ich Gott sei Dank nichts mehr zubereiten musste.

Nach dem Frühstück musste Raffa bald dann auch schon los. Doch bald nach ihrem Verschwinden ging die Tür wieder auf. Ich hörte nur einen Koffer, der geschoben wurde und wusste, dass es Eleanor war.

"El!", quietschte ich auf und umarmte meine beste Freundin. "Puhh, das war mal interessant auf dem Laufsteg, aber dafür habe ich jetzt für etwas längere Zeit Urlaub bekommen", erzählte sie. Harry kam zum Eingang und begrüsste Eleanor.

"Dass du dich hier wieder blicken lässt", murmelte sie. Ich sah sie warnend an. "Naja, habe gerade Semesterferien und habe mir gedacht, ein Versuch ist es wert", grinste Harry. "Na dann, gehe ich mal in mein Zimmer, man sieht sich", grinste sie und verschwand wieder.

Harry grinste und sah auf sein Handy. "Okay, heute wird es wieder genau gleich heiss wie gestern", murmelte er. "Ich habe in Marina del Rey einen Privatstrand, wenn du willst, können wir dort hin gehen. Der ist halt so abgesperrt, da kann weder jemand reinschauen noch hinkommen", schlug ich vor.

"Können wir", grinste er. Dann war es beschlossen. Ich rief Paul an, welcher zustimmte, einerseits uns hinzufahren und andererseits zur Sicherheit blieb. Harry und ich schmissen uns wieder in Badeshorts und cremten uns mit Sonnencreme ein, damit wir keinen Sonnenbrand kriegen konnten.

Genau dann, als Harry und ich fertig waren, stand Paul vor der Tür. Heute liess sogar Harry das Hemd weg, weswegen wir uns einfach nach draussen zu Paul begaben, welcher derjenige war, der ein Hemd geöffnet trug.

Wir stiegen ein und lehnten uns zurück. "Ich habe noch Essen mitgenommen, nur für den Fall", grinste Paul. "Was machst du jetzt eigentlich?", ich sah Harry an. "Ich studiere BWL", erklärte er.

Wir kamen bald am Strand an, wo wir durch ein Tor mussten, das sich nur mit dem Schlüssel öffnen liess. Paul parkte seinen Mercedes-Benz, während Harry und ich ausstiegen. Der Strand hatte eine kleine Tiefgarage, weswegen wir problemlos unsere Sachen im Auto lassen konnten.

Wir legten unsere Tücher (?) in den Sand und liessen uns auf diese hinab. Dies allerdings nicht sonderlich lange. Sobald Paul bei uns war, standen wir auf und gingen ins Wasser. Das Wasser war echt erfrischend. Nicht so abartig kalt, einfach erfrischend.

Anfangs war es ja echt friedlich, bis Harry es für okay empfand, mich ins Wasser zu stossen. Natürlich beliess ich es nicht dabei und zog ihn an den Beinen auch ins Wasser. Er funkelte mich böse an, fand es dann doch sehr amüsant, als er anfing aus dem Nichts zu lachen.

Ich wurde von seiner Lache angesteckt und stand auf. Harry zog mich wieder ins Wasser und deutete an, dass wenn ich nicht abhaue, er sich mit seinem ganzen Körpergewicht auf mich legen würde. Ich lief so schnell wie möglich ins Wasser rein, um ihm zu entkommen. Bei der Grenze hielt ich an. Ich hatte schon längst kein Boden mehr unter den Füssen, während Harry noch ganz knapp auf den Zehen stehen konnte.

Er lief etwas nach hinten und griff dann nach meiner Hand um mich zu ihm zu ziehen. Er lief so weit nach hinten, bis er wieder komplett den Boden unter den Füssen hatte und ich gerade so knapp auf den Zehen stehen konnte.

Daher legte mich meine Hände auf seine Schultern und stiess mich ab, um meine Beine um seine Hüfte zu schlingen. Er grinste und hielt mich an meinen Oberschenkeln fest und lief nach hinten. Ich lächelte und entspannte mich.

Harry blieb abrupt stehen, weswegen ich es für ideal empfand, mein Gewicht möglichst weit nach vorne zu verlagern, damit er umfiel. Nur hatte es nicht geklappt. Aber positiverweise verstand er schon von selber und liess sich ins Wasser fallen.

Ich musste grinsen und liess meine Finger in seinen Locken fest hängen. Er musste grinsen und zog mich näher an sich. Ich schloss meine Augen und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Die Haut, die vor meinen Lippen lag, küsste ich kurz.

Nach einer Weile, stand ich auf und zog Harry hoch. Dann liefen wir aus dem Wasser und gesellten uns zu Paul, welcher sich gerade ein Sandwich gönnte. Harry entschied sich dazu, ein bisschen mit mir zu kuscheln, was mich nicht störte.

Meine Gefühle waren stärker denn je, was mir etwas sorgen bereitete, aber es musste so sein.
Gegen späten Nachmittag, also so 4:30 pm, assen Harry und ich auch eines der Sandwiche. Paul sah mich kurz an und sagte dann: "Bin im Wasser."

Ich legte meinen Kopf auf Harrys Brust und schloss meine Augen. Ich wollte, dass die Zeit schneller umging. Tatsache war, dass ich eingeschlafen war.

***

Als ich meine Augen wieder öffnete, war es deutlich dunkler. Ich setzte mich auf und sah Harry zu, wie er mich ansah. "Wie spät ist es?", murmelte ich. "9:00 pm oder so", murmelte dieser und setzte sich auf. "Ich bringe das Zeug zurück", festigte Paul und brachte uns unsere Sachen. Ich stand auf und fuhr mir durch die Haare.

Wir liefen dann am Ufer entlang, denn HELL der Privatstrand war gross. Wir sagten kein Wort. Ich wusste nicht, woran Harry dachte, aber irgendwie hoffte ich, dass er an mich dachte. Plötzlich griff Harry nach meiner Hand und verschränkte unsere Finger ineinander.

Ich blockte es nicht ab. Ich wollte es. Ich wollte ihn. Ich wollte ihn jetzt so sehr. Auf einmal blieb er stehen. "Eine Frage", er sah mich nicht an, aber verstärkte seinen Handdruck. "...Ja?", ich sah ihn unsicher an.

"Liebst du mich noch? Ich meine, es sind zwei Jahre vergangen..." Ich musste gar nicht erst über meine Antwort nach denken. Ja, ich liebe dich immer noch.

"Warum fragst du?", ich legte meine freie Hand unter sein Kinn und zwang ihn dann, mich anzusehen. Er musste lächeln. "Es war nur eine Frage." "Gib mir einen guten, besseren Grund und ich antworte", grinste ich und lief weiter.

Er blieb stehen und zog mich zurück zu sich. "Brauchst du mich noch, bevor ich verblasse?", er stellte diese merkwürdige Frage und wendete seinen Blick von mir ab. "Ist das der Ort, den ich Zuhause nenne?", widerfragte ich hingegen.

Harry sah mich verwundert an. "Vergiss es", murmelte ich und zog meine Hand zu mir. "Warte, nein", Harry griff sie wieder und verschränkte wieder die Finger ineinander. Ich sah ihn wieder an.

"Ich will dein Zuhause sein."

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