Chapter Thirteen

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Mit einem weiteren festen Entschluss betrete ich erneut das Haus von Colin. Ich habe mich entschieden, mein persönliches Eigentum, meine Tasche, zurückzuholen.

Als ich das Innere des Hauses betrete, bemerke ich, dass seine Tür offen ist und aus dem Proberaum Musik dringt. Matts Motorradhelm liegt achtlos auf dem Tisch und auch Adam scheint anwesend zu sein. Colins Gitarre heult auf und seine tiefe, raue Stimme erfüllt den Raum. Leise bewege ich mich entlang des Flurs und höre, wie die Jungs eine hitzige Diskussion führen. "Es gibt zwei Möglichkeiten-" Seufzt Adam fast verzweifelt. "Entweder du holst Doris zurück oder du redest mit Saraya."

"Sie hat sich aufgeopfert, um dir zu helfen!" Knurrt Matt hinterher.

"Ich habe davon nichts bemerkt!"

"Hör auf, so ein Idiot zu sein. Ihr seid euch ähnlicher als du denkst."

"Ich bezweifle das stark!"

"Stur, ehrgeizig, Musikliebhaber, belastete Vergangenheit! Soll ich weitermachen?"

Matt, halt die Klappe!

"Saraya ist ein nettes Mädchen!"

"Nett bringt uns nicht weiter, Adam!"

"Du hättest dir die Zeit nehmen sollen, sie besser kennenzulernen. Nett ist die kleine Schwester von Scheiße!"

"Und was macht das schon aus. Sie ist gegangen, sie hat ihre Entscheidung getroffen. Ich werde morgen ihr neues Keyboard in ihre Box stellen und dann sollten wir das Thema abschließen!"

Ein neues Keyboard? Ich hätte nie gedacht, dass Colin sich bereit erklären würde, für den Schaden, den ich verursacht habe, aufzukommen.

"Es besteht immer noch die Hoffnung, dass Saraya bei uns bleibt."

Colins Mund entweicht ein herzhaftes, gespieltes Lachen. "Siehst du sie hier? Also ich nicht! Die Probe hat vor mehr als zehn Minuten begonnen. Sie wird nicht zurückkommen. Saraya hat uns im Stich gelassen, genau wie Doris!"

Vergleicht er mich wirklich mit Doris? Das war ein weiterer Fehltritt. Ich werde ihm beweisen, dass ich mehr bin als das nette Mädchen von nebenan.

Ich öffne die Tür und gehe zu meinem Platz. Das neue Keyboard steht bereits angeschlossen bereit. "Jetzt bin ich hier! Also lasst uns anfangen!"

Ich werfe Colin keinen Blick zu und beginne sofort zu spielen. Meine Wut ist spürbar in meiner Spielweise. Überrascht sehen sie mich an und ich seufze. "Was ist? Habt ihr vergessen, wie man probt?"

Ein sanftes Lächeln und so viel Dankbarkeit spiegeln sich in Adams Gesicht wieder. "Danke!"

Matt verschränkt die Arme und grinst. "Du hast alles mitgehört, oder?"

"Leider!" Atme ich genervt aus.

Colin schnallt sich seine E-Gitarre um und stellt sich vor das Mikrofon. Adam nimmt an seinem Schlagzeug Platz. Diesmal hat Adam nicht das Problem, Colins Rhythmus zu folgen, sondern meinem. Selbst Colin spielt schneller als gewöhnlich, um mir folgen zu können. Natürlich verhaue ich ab und zu einen Ton, aber das hält mich nicht davon ab, einfach weiterzuspielen. Bei jedem Fehlton meinerseits jault Colins Gitarre auf und ein finsterer Blick huscht in meine Richtung. Aber jeder Faden hat ein Ende und Colin hält es nicht länger aus und lässt seiner Wut freien Lauf. "Wann, Saraya? Wann wirst du es endlich schaffen???"

Auch wenn ich ihm beweisen will, dass ich es besser kann als er glaubt, zieht sich mein Magen in seiner Nähe jedes Mal zusammen und ich kann mich nicht vollständig auf die Musik konzentrieren. Seine Nähe ist wie ein dunkler Schatten, der mich einhüllt. Wenn er nur etwas freundlicher sein könnte, glaube ich, dass es mir leichter fallen würde, die Songs zu lernen.

Meine Hände knallen auf die Tasten und verzerrte Töne quälen sich heraus. "Willst du wissen, wann? Genau dann, wenn du endlich aufhörst, mich so unter Druck zu setzen! Genau dann, Colin, werde ich es schaffen!!! Ich brauche eine Pause!"

Ich stürme hoch in sein Wohnzimmer und lasse mich auf sein Sofa fallen. Warum nur muss er wie die Männer sein, die mich... Ich fühle mich in seiner Gegenwart so unwohl, dass ich Angst habe nur ein falschen Atemzug zu machen.

Ich greife nach meiner Tasche und hole mein Notizbuch hervor. Immer wenn ich unter ständigem Druck und Anspannung stehe, schrieb ich früher neue Songs. Und seitdem Matt mich auf das erste Konzert von Colin mitnahm, verspürte ich eines Nachts wieder das Verlangen zu schreiben. Seither haben sich mehrere kleine Songabschnitte angesammelt.

In Gedanken gehe ich mein neuestes Werk durch. Du hast in meinem Herzen ein Feuer neu entfacht. Du hast die Nacht in mir dadurch zum Tag gemacht. Du hast meine Augen wieder zum Leuchten gebracht.

Es ist schon verrückt, dass ausgerechnet Colin es trotz seiner Art geschafft hat, mir klar zu machen, dass die Musik und der Gesang mein Leben sind.

Vertieft singe ich es immer wieder in meinem Kopf, ohne zu bemerken, dass Colin und Matt zu mir gestoßen sind. Als Matt sich neben mich wirft, zucke ich zusammen. "Was machst du da?"

"Schreiben!"

"Und was?" Lehnt er sich an meine Schulter und wirft einen kurzen Blick in mein Notizbuch.

"Einen neuen Song."

Er reißt die Augen weit auf und will mir das Buch aus den Händen reißen. "Zeig her!"

"Es ist nichts Besonderes und sollte nicht weiter diskutiert werden." Schnell packe ich alles zusammen und lege es an die Seite.

Colin mustert mich und Matt, bevor er sich uns gegenüber setzt. Wenn man der Uhr glauben kann, ist es bereits nach zwei Uhr nachts. Adam kommt aus dem Flur und wirft sich seine Jacke um. "Morgen zur gleichen Zeit?"

Colin nickt zur Antwort.

"Wohin willst du?" Sehe ich zu ihm auf.

"Es ist schon spät und in wenigen Stunden ruft mein Job als Tellerwäscher." Zwinkert er mir zu und verabschiedet sich.

Ich hatte erwartet, dass Colin darauf bestehen würde, weiter zu machen. Trotz der Müdigkeit, die meine Augen bereits beschwert, hätte ich den Wunsch, weiterzumachen, jetzt da ich einmal in Fahrt bin.

Matt legt seinen Arm um mich. "Für heute ist Schluss. Ich trinke aus und werde dich nach Hause begleiten."

"Klingt gut!" Lehne ich mich zurück und lasse mich gegen ihn fallen.

Ich hoffe, morgen wird die Probe besser...

Is It Love - ColinWhere stories live. Discover now