Chapter Eight

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Die Dunkelheit der Nacht umschlingt mich, ihre kühle Präsenz erinnert unaufhörlich an die Spannungen des vergangenen Abends. Die Auseinandersetzung zwischen Matt und Colin ist wie ein unerwünschter Gast, der sich beharrlich weigert zu gehen, ein dunkler Schatten, der sich in meinem Bewusstsein verankert hat. Es ist das Letzte, was ich wollte, dass sie sich wegen mir bekriegen.

Das geräumige Büro liegt friedlich und verlassen vor mir, als ich zur Arbeit komme. Die Stille ist fast beruhigend, einzig unterbrochen durch das entfernte Surren der Klimaanlage. Es ist noch sehr früh, der Tag hat gerade erst begonnen.

Ich setze mich an meinen Schreibtisch, eine dampfende Tasse Kaffee in der Hand, die mir Wärme und Komfort spendet. Motivation durchflutet mich und ich stürze mich in das neue Projekt, bereit, mich den Herausforderungen des Tages zu stellen.

Die Zeit scheint vorbeizurasen und allmählich füllt sich das Büro mit den anderen Mitarbeitern. Die Stille weicht dem vertrauten Klang von Tastaturen und leisen Gesprächen. Sogar Matt ist pünktlich, was eher untypisch für ihn ist.

Mit einem breiten Grinsen und funkelnden Augen stürmt er auf mich zu. "Guten Morgen, Prinzessin."

"Guten Morgen!"

Sein Grinsen bleibt bestehen, seine Augen wandern prüfend über mein Gesicht, als würde er nach Anzeichen suchen, ob ich die Ereignisse der vergangenen Nacht verarbeitet habe. "Du hast Colin gestern ganz schön zurechtgewiesen."

"Anders hat er es nicht verdient."

Seine Miene verdunkelt sich einen Moment. "Nachdem du abgehauen bist, hat er ziemlich schnell die Bar verlassen. Ist er dir gefolgt?"

Ungläubig schaue ich ihn an, meine Augenbrauen ziehen sich zusammen. "Was glaubst du? Würde ich jetzt hier vor dir sitzen, wenn das so wäre?"

Er schweigt, seine Stirn in Falten gelegt, als er darüber nachdenkt.

"Hätte er es gestern gewagt, mir auch nur einen Zentimeter zu nahe zu kommen, hätte ich ihm tatsächlich den Marsch geblasen."

Ein Lachen entfährt Matt, so laut und herzlich, dass es die angespannte Stimmung auflockert. Doch die heitere Stimmung hält nicht lange an. Gabriel, unser Chef, unterbricht uns mit einer ernsten Miene. "Schön, dass ihr viel zu lachen habt! Aber ein wichtiges Projekt wartet auf dich, Matt."

Zähneknirschend setzt er sich an seinen Platz, sein Gesicht von Konzentration gezeichnet. Ein sanftes Lächeln huscht über Gabriels Gesicht und dann verschwindet er wieder auf dem Gang. Er hat ja recht, das Projekt ist wirklich wichtig und wir stehen unter enormem Zeitdruck.

Kaum habe ich mich wieder meiner Arbeit zugewandt, blinkt eine Nachricht auf meinem Bildschirm auf. Als ich sehe, von wem die Nachricht stammt, verziehe ich das Gesicht.

Colin Spencer: Nach der Arbeit bei mir. Sei pünktlich!

Glaubt er wirklich, dass ich ihm noch helfen würde, nachdem er mich gestern so behandelt hat?

"Matt? Kannst du bitte zu mir kommen?"

Sekunden später steht er neben mir. Seine Miene ist ernst. "Was gibt es?"

"Schau mal."

Matt beugt sich über meine Schulter und schmunzelt. Sein Grinsen ist breit, die Augen voller Schadenfreude. "Ich wusste, dass Colin sich melden wird."

"Ich will ihm nicht mehr helfen. Er ist ein Idiot und ich kann ihn nicht ausstehen."

Matt sieht mich eindringlich an. "Tu es für Adam. Bitte!"

Ein langes Seufzen entfährt meiner Kehle. "Warum tust du das?"

"Weil ich weiß, dass du Colin die Stirn bieten kannst und Adam auf dich zählt."

Ich hasse es, wenn Matt mit guten Argumenten kommt. Es lässt mich gründlich darüber nachdenken, ob es das Richtige ist. Ob es gut für mich und meine Seele ist.

Is It Love - ColinWhere stories live. Discover now