Maunloa's Fall

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Nur vier Wochen später steht Maunloa mit ungutem Gefühl und noch leichten Schmerzen in den Beinen in Wanikiya's innerem Kreis. Es ist dunkel und die Geräusche der Natur werden von einem leichten Sommerwind durch das Reservat getragen. Der Ruf einer Eule, das Rauschen der Blätter in den Kronen der Sequoia Bäume, das Zirpen von zahllosen Grillen, in der Ferne, das Rauschen vom Wasser des Creeks.

Vor ihm brennt ein großes, ringförmiges Feuer, das Storm's Gesicht hübsch orangefarben aufleuchten lässt. Sein Herz schlägt schneller bei ihrem Anblick und noch mehr, als sie ihm ermutigend zulächelt. Alle sind gekommen. Alle die er kennt und auch nicht kennt.

Da ist Chumani, die das Element Wasser vertritt. Storm, die das Element Luft darstellt, Paytah für das Feuer und ... eben er selbst als ... Erde. Dorisa steht mit Kapua auf dem Arm im inneren Kreis. Die Kleine gluckst zufrieden vor sich hin.

Der Stamm steht im äußeren Kreis. Es wird sich unterhalten, gelacht und das Murmeln von unzähligen Stimmen liegt wie das Summen von Bienen in der Luft.

Alle haben ihn zu seiner Entscheidung gratuliert und ihm Mut zugesprochen. Mit Earl, Storm's Vater hat er stundenlang darüber gesprochen. Earl selbst ist ohne besondere Fähigkeiten geboren, dennoch war er gut in der Lage, Maunloa zu beraten und ... ihm zu drohen, bloß seiner Tochter nicht zu schaden.

Am liebsten würde Maunloa fliehen. Weg von hier. In den Wald hinein. Oder am besten noch gleich in die wohltuende Fluten seiner Heimat hinein. Er schwitzt und das nicht nur wegen der Hitze des Feuers.

Als Wanikiya Stab und Stimme erhebt, wird es schlagartig ruhig. Der Medizinmann tanzt zuerst um den äußeren Kreis herum. Er singt und dankt seinen Göttern vorab für ihre Hilfe. Aus einem kleinen Lederbeutel holt er immer wieder eine staubige Substanz heraus, die er über die Köpfe der Anwesenden bläst.

Schutz, Schutz für sie alle, denkt Storm lächelnd bei sich.

Danach tut er dasselbe im inneren Kreis. Bei Maunloa, bei Storm, bei Paytah und auch bei Chumani.

Jeder der vier senkt das Haupt, wenn die pulverige Wolke auf sie niederrieselt. Während Maunloa immer noch seinen Trieb zum wegrennen unterdrückt, ist Wanikiya bereits in den inneren Kreis eingetreten. Er tanzt für sein Alter ziemlich gelenkig und ausdauernd ums Feuer herum, wobei sein klarer Gesang die Stimmen der Nacht durchbricht.

Die Stammesmitglieder am äußeren Ring fassen sich an den Händen. Sie summen. Zuerst leise, kaum hörbar, dann immer lauter. Und schlussendlich fallen sie in Wanikiya's Gesang ein. Storm, Maunloa, Chumani und Paytah lauschen den zahlreichen Stimmen und bedanken sich innerlich bei ihren Elementen für die Hilfe. Gedanklich bereiten sie sich auf ihre Aufgaben vor.

Als Wanikiya aufhört zu singen ist es schlagartig still. Maunloa staunt darüber, wie so viele Menschen in Stille verharren können.

Der Medizinmann schreitet auf Dorisa und Kapua zu. Beide sehen ihm entspannt entgegen. Wanikiya spricht mit Dorisa, diese nickt und Kapua greift fröhlich quietschend nach einer Feder von Wanikiya's Kopfschmuck. Der Medizinmann lächelt. Er greift erneut in seinen Beutel und pustet Kapua eine glitzernde Substanz ins Gesicht. Das Kind lacht vergnügt und versucht die schwebenden, funkelnden Teile einzufangen. Dorisa lächelt entspannt.

Dann wendet sich Wanikiya seinen Elementen zu. Einzeln begrüßt und dankt er jedem von ihnen in einer Art Singsang.

Wieder stimmt er ein Lied an, in das der Stamm einfällt. Wieder geht es darum, den Göttern zu danken und sie um Hilfe zu bitten. Es ist ein friedlicher Anblick.

Als der Medizinmann erneut verstummt, verstummen auch alle anderen.

Wanikiya ruft das Element Wasser an. Chumani steht mit geschlossenen Augen vor ihm. Ein zarter Nieselregen benetzt die Gesichter aller Teilnehmenden. Das Feuer knistert protestierend, als Wassertropfen darauf fallen. Es knackst und zischt und brennt dann hell und warm weiter. Das Element Wasser schenkt ihnen ihre Unterstützung.

Maunloa & StormWhere stories live. Discover now