Verwirrte Gefühle

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Als Storm abermals erwacht, dieses Mal ist es nur sehr kurz gewesen, stöhnt sie genervt, als sie die beiden Männer an ihrem Bett sieht. Kann man den nirgends seine Ruhe haben?, fragt sie sich zornig. Die jungen Männer sehen sie erwartungsvoll an. Sie sagen aber nichts, weil keiner so recht weiß was.

>>Bitte geht!<<, stöhnt Storm. Sie will sie nicht dahaben. Weder Maunloa, der sie dazu verdammt hat an diesem schrecklichen Ort zu bleiben, noch Paytah, der sie begehrt, wie sonst nichts auf der Welt. Paytah und Maunloa wechseln zweifelnde Blicke. Beide scheinen das gleiche zu denken. Dann aber erheben sie sich. Paytah verlässt als erster den Raum. Nur Maunloa sieht sie nochmal lange an. Er würde mit ihr reden müssen! Dorisa, Kapua und er brauchen ihre Hilfe einfach zu dringend!

>>Storm<<, beginnt er sanft. Sie hebt ihren Blick und merkt sogleich, wie alles in ihr warm wird. Warm und ...

angenehm schwindelig. Sie will das nicht, aber unterdrücken kann sie es auch nicht.

>>Bitte! Verschwinde einfach ja?<<, sagt sie matt. Sie hat nicht die Kraft gegen das anzukämpfen, was in ihr vorgeht. Nicht, wenn er sie so ansieht.

>>Ich ... ich kann nicht! Wir brauchen dich! Kapua braucht dich ... ich ...<< Maunloa unterbricht sich, als Storm's Augen seinen müde begegnen. Ich brauche dich?, hat er sagen wollen, doch er hat sich nicht getraut, als sie ihn auf diese Art angesehen hat. Er verzehrt sich geradezu nach ihr. Trotz der Tatsache, dass sie wütend auf ihn ist. Er ist sich sicher! Noch niemals zuvor hat er das empfunden, was er fühlt, wenn er Storm anschaut.

>>Nein! Und jetzt lass mich endlich in Ruhe!<<, flüstert sie mit geneigtem Kopf. Um seiner wunderbaren Anwesenheit zu entgehen hat sie beschlossen, ihn einfach nicht mehr anzuschauen. Sie würde sich nicht noch weiter seine wahnsinnig tollen Augen ansehen. Nicht mehr für sein einzigartiges Lächeln oder seinen gut gebauten Körper schwärmen. Sie würde nicht mehr zulassen, das ihr so zumute wurde wie ... wie ihr eben zumute wurde, wenn sie ihn ansieht oder auch nur an ihn denkt. Es hat ja eh keinen Sinn das alles. Er ist verheiratet! Er ist verheiratet! Er ist verheiratet!, sagt Storm sich zum Trost immer wieder, als sie merkt, wie bei ihrem Vorhaben der Schmerz an ihr zu nagen beginnt.

Maunloa brummt nach ihrer Abfuhr äußerst unzufrieden. Sie ist nicht umzustimmen. So ein Mist aber auch! Was soll er nur Dorisa erzählen? Niedergeschlagen und ohne ein weiteres Wort zu verlieren verlässt er den Raum.

Im Flur trifft er auf Storm's Familie. Auf Grams, Kapua und auf Dorisa. Ihren kurzen mahnenden Blick in seine Richtung wertet er als schlechtes Zeichen. Unbehagen steigt in ihm auf.

Paytah hat alle empfangen und Maunloa gesellt sich nur zögerlich vollends zu der kleinen Gruppe, um sie alle über Storm's Zustand zu informieren. Storm's Eltern, ihr Bruder und auch ihre Schwägerin nehmen ihn freundlich auf.

Paytah wundert sich unterdessen über die junge Frau und das Kind in Grams Gesellschaft. Als er sie vor zwei Tagen mit Maunloa in Grams Wohnzimmer gesehen hat, hat er nicht gedacht dass ...

Ach eigentlich ist er so wütend auf Maunloa gewesen, dass er gar nichts gedacht hat. Beziehungsweise an gar nichts! An nichts außer daran, wie er diesen Vogel schnell wieder aus seinem und Storm's Leben befördern könnte. Sind Maunloa, die Frau und das Kind etwa die neuen, über die alle reden? Offensichtlich ist die junge Frau mit dem komischen Arzt Vogel verwandt, stellt er fest, als er registriert, wie Dorisa Maunloa immer wieder vielsagende Blicke zuschickt.

Als Dorisa ihn bei der Begrüßung und gegenseitigen Vorstellung direkt in die Augen blickt, rumort irgendetwas ganz tief in ihm. Es ist ...

ein komisches Gefühl. Ein ...

angenehmes!

Paytah ist ganz durcheinander. Ihm wird heiß und kalt und ein Schauer nach dem anderen läuft über seinen Rücken. Okay!, denkt er gedehnt bei sich. Das ist unheimlich! So was geschieht doch sonst nur wenn ..., er gestattete sich nicht weiter zu denken. Ist er eben noch froh gewesen bei der Annahme Dorisa und Maunloa seien miteinander verheiratet, spürt er jetzt, wie diese Idee ihm einen Stich versetzt. Nur warum?

Mit einem Blick auf die Uhr stellt er fest, wie spät es schon ist. Er muss dringend zur Arbeit. So viele Stammesangelegenheiten würde ihm sein Chef sonst niemals abnehmen.

Schnell und völlig durch den Wind verabschiedet er sich von der Gruppe. Dorisa schaut ihm noch unauffällig nach. Was für ein Traum von einem Mann! Aber kann sie ihren Gefühlen wirklich trauen? Was ist nur mit ihr los? Anscheinend bringt die fremde Gegend nicht nur Maunloa völlig durcheinander.

Maunloa & StormWhere stories live. Discover now