Göttliche Vereinigung

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Maunloa, Storm, Paytah und Dorisa mit Kapua treffen sich im Wald. Sie alle haben sich Zeit genommen, um nachzudenken. Jetzt wollen sie ihre Gedanken zusammenführen, um eine Lösung für ihr Dilemma zu finden.

Während Kapua eine wunderbare Blume nach der nächsten auf den Waldboden entlässt, sitzen die Erwachsenen inmitten von Moos und Blüten umgeben auf dem Boden und unterhalten sich.

*

»Jalma ist auf gar keinen Fall eine Göttin!«, wiederholt Maunloa wie schon am Morgen grimmig. Storm greift nach seiner Hand und lächelt. Sie weiß es besser! Wenn Wanikiya sagt sie ist eine Göttin, dann ist sie es! Dorisa sieht ihren Bruder unsicher an.

»Ja, aber ... unser Medizinmann hat sich noch nie getäuscht!«, das ist Paytah. Ernst versenkt er seinen Blick in Maunloa's Augen. Loa stöhnt und sieht weg. Davon will er nun sowas von gar nichts hören!

»Woher nehmen wir eigentlich das fehlende Erdelement für Kapua's Ritual?«, wirft Dorisa ein und lenkt ihrer aller Gedanken damit in andere Bahnen. Sie sehen sich ratlos an. Eine Antwort auf diese Frage hat keiner von ihnen. Nur Loa scheint sehr nachdenklich zu sein. Er schaut angestrengt auf den Boden vor sich, seine Finger spielen verlegen mit der Blüte einer Blume. Solange, bis alle auf sein Verhalten aufmerksam werden.

Der junge Mann registriert, wie alle auf einmal in seine Richtung sehen. Er seufzt und schaut hinüber zu Storm, die neben ihm sitzt. Sie lächelt ruhig, wissend. Ihr Anblick ist ein Ruhepol für sein aufgeregtes Herz.

»Akamu. Wir könnten Akamu holen«, schlägt er leise vor.

»Akamu?«, Dorisa's Stimme klingt verwundert.

»Wer ist Akamu?«, Paytah hat genau die Frage laut gestellt, die sich auch Storm im Stillen durch den Kopf gehen lassen hat.

»Akamu ist von unserem Stamm. Ich denke sie wird dem, was ihr als Erdelement bezeichnet am nächsten kommen«, erklärt Maunloa flüsternd.

»Woher weißt du ...?« Dorisa hält inne. Dann breitet sich ein wissendes Grinsen auf ihrem Gesicht aus. Paytah weiß zwar nicht worum es geht, aber das breite Lächeln seiner Partnerin lässt auch ihn Strahlen. Storm wird unterdessen etwas unheimlich zumute. Sie ist sich nicht sicher, ob sie das wirklich hören will. Denn nach dem zu urteilen, was sie bisher über Maunloa's Vorgeschichte mit Frauen erfahren hat, ist er nicht gerade ein Kind der Traurigkeit gewesen. Laut Dorisa hat er mehr als nur einmal die falsche Wahl getroffen.

»Nein!«, Maunloa lacht jetzt richtig. Wie hat Dorisa nur denken können, das er mit Akamu ... der Tochter ihres Heilers jemals was hätte anfangen können? Ein bisschen ist er entsetzt darüber, wie schlecht seine Schwester über ihn denkt. Schließlich hätte die wütende Tochter eines Heilers seine gesamte Familie in Unglück stürzen können, wenn er die Beziehung beendet hätte, weil es wieder einmal nicht funktioniert. Also hat er seine Gefühle in diesem Fall in sich vergraben und sich anderweitig umgesehen. Zu gefährlich, hat er sich gedacht, als sie ihm damals schöne Augen gemacht hat.

»Ganz ehrlich nicht!«, lacht er mit gesenktem Kopf, als er bemerkt, das Dorisa ihn immer noch mit einer Mischung aus Kessheit und leichtem Spott begutachtet.

Dorisa gibt es auf.

Sie besprechen noch eine ganze Zeit lang, wie sie Akamu, die nicht gerne ihre Heimat verlässt dazu überreden könnten, nach Minnesota zu kommen. Und dann auch noch rechtzeitig! Doch zu einem wirklichen Ergebnis kommen sie nicht.

Erschöpft vom sinnlosen Pläne schmieden, geben sie es irgendwann auf und versprechen sich, am nächsten Tag nochmal zusammen zu kommen. Dorisa hebt Kapua auf ihre Arme und verschwindet mit Paytah, um mit ihm und ihrer Tochter, schwimmen zu gehen.

Maunloa & StormOù les histoires vivent. Découvrez maintenant