Tag am Strand TAKE TWO

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 „Tja, hättest dir ja deine Freunde besser aussuchen können.“ Ich schaue in beleidigt an, was ihn zum Lachen und Kopfschütteln bringt.

 Vielleicht ist dieses Freunde-Ding gar nicht mal so schlimm. Versteht mich nicht falsch, ich will noch immer, dass er das Auto abrupt stoppt und über mich herfällt, doch so können wir wenigstens für ein paar Stunden vergessen was alles passiert ist und wieder so viel Spaß haben wir früher.

 Ohne Drama.

 Ohne Ohrfeigen.

 Ohne Herzschmerz.

 -

 Nach einer Stunde Fahrt machen wir bei einer kleinen Pizzeria namens „Pizza, Pasta, Spaß“ halt.

 „Die brauchen kein ‚Spaß‘ im Titel, wenn da schon ‚Pizza‘ steht.“, kommentiere ich, als wir parken.

 „Manchmal glaube ich wirklich du wärst zufrieden mit einem Stück Pizza und W-lan.“

 „Hast du nicht gehört? So sind jetzt alle obercoolen Menschen, die sich missverstanden auf dieser Welt fühlen.“, kontere ich sarkastisch.

 Jake lacht nur in sich hinein und wir setzen uns zu dem Tisch am Fenster. Das Restaurant ist fast leer, überall hängen kleine Italien-Fahnen und alle Möbel sind aus dunklem Holz gemacht.

 „Lass mich raten? Salami?“

 „Lass mich raten? Schinken?“

 Schon kommt die Kellnerin. Blonde, blauäugig.

 „Mist.“, flüstere ich.

 „Hey.“, begrüßt sie uns mit einem ihrer Monster-Wimpernaufschläge.

 „Hi.“, meint Jake nur und ignoriert wie immer das offensichtliche Flirten jeder weiblichen Person, die in seine Nähe kommt.

 „Eine große Pizza, eine Hälfte Salami und die andere Schinken, bitte.“, bestelle ich und schaue sie genervt an.

 „Und du?“, fragt sie nun Jake.

 „Ich esse mit ihr mit.“, sagt er unbeeindruckt von den Brüsten die sie im regelrecht vor die Nase hält. Enttäuscht geht sie wieder in die Küche und lässt mein inneres ich schadenfroh zurück.

 „Wie hältst du das nur aus? Das werde ich nie verstehen.“

 „Sagst genau du. Wir sind erst seit 5 Minuten hier und schon hast du die Blicke aller Männer auf dir.“

 Ich schaue mich um und ertappe einen Jungen zwei Tische von uns entfernt, wie er mich anstarrt. Sofort werde ich rot.

 „Die haben sicher nur die Kellnerin beobachtet.“, stammle ich.

 "Nein, die haben dich angestarrt, weil du gut aussiehst. Was du eigentlich immer tust.“

 Schon wieder fehlen mir die Worte, während sich seine Augen in meine bohren.

 Er macht mir (und meinen Hormonen) das wirklich nicht einfach.

 - 

Nachdem wir gegessen haben, fahren wir weiter. Nach 5 Liedern von 5sos und 10 Jake-Kommentaren darüber, kommen wir endlich an. Der Strand, an dem ich das letzte Mal mit Mark und Jake war. Der Strand, an dem wir und fast das erste Mal geküsst haben.

Gemeinsam legen wir uns auf die Steine neben dem Sandstrand und starren in die Weite des Meeres. Jake erzählt mir von seiner Mutter, die endlich wieder nach Dublin gegangen ist um mit ihrem Lover nach London zu ziehen, in ihr altes Haus. Er erzählt auch von Elena, seiner kleinen Schwester, die voriges Mal einen Freund mit nach Hause gebracht hat zum Spielen und von Scott, der diesen Freund fast rausgeschmissen hat.

Bei der Erwähnung von Scott sind wir beide kurz leise, doch genau in diesem Moment trifft eine große Wälle auf die Steine und spritzt und klitschnass.

„Das passiert also, wenn man Scott erwähnt.“, meint Jake nur und legt sich lachend zurück. Ich lege mich neben ihn und betrachte den Himmel.

„Jake?“

„Hm?“, meint er und legt sich so hin, dass er mich sieht.

„Ich glaube ein bisschen Jakunia-Freundschaftszeit war eine gute Idee.“

Er lächelt nur.

HORMONE WIR MÜSSEN JETZT WIRKLICH, WIRKLICH STARK SEIN.

„Siehst du, ich habe meine Gehirnzellen im Griff.“

Als er sich wieder auf seinen Rücken legt, spüre ich seine Hand auf meiner und allein diese Berührung löst jede Kontrolle die ich über meine Hormone hatte in Luft auf.

Wärme breitet sich aus meinem Herzen aus und lässt alles kribbeln.

Der Brite schaut mich nur geschockt an, bevor er seine Hand wieder zurückzieht.

„Sorry.“, meint er.

„Schon gut, es wird mich schon nicht umbringen.“, sage ich und schaue ihm in die Augen.

Da bin ich mir nicht so sicher, so schnell wie mein Herz gerade schlägt.

„Wir müsse uns umziehen.“, meint er plötzlich und steht auf. Erst jetzt bemerke ich, wie kalt mir eigentlich ist.

„Gute Idee. Nur in was?“

Jake schaut etwas hinter mir an, sein Gesichtsausdruck amüsiert.

O nein, ich ahne nichts Gutes.

Und so lande ich 30 Minuten später lachend auf dem Boden der Umkleidekabine des Beach-Shops. Jake steht in einem Hawaii-Hemd vor mir und probiert gerade eine der Badehosen an, die so ausschauen wie eine echte Lederhose. Und ich? Ich versuche mich gerade zwischen einem Zebrakleid und einem Leopardenkleid zu entscheiden.

Plötzlich läutet mein Handy, doch ich ignoriere es. Der Moment gehört nur mir und Jake und kein Drama auf dieser Welt kann das zerstören.  

Man ich liebe Jake.

Wer liebt Jake auch?

Junia liebt ihn mal auf jeden Fall.

Dieses glückliche Mädchen.

Ich bin die Autorin und platze vor Neid.

-Wunschdroge

Die NeueWhere stories live. Discover now