Niemand bricht mein Herz

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„Hi.", sage ich nur, als wir die Tür zu gemacht haben und die Ahhhs und Ooooohs nicht mehr zu hören sind.

„Hi.", flüstert Jake.

Er fährt ganz langsam mit seiner Hand zu meinem Bauch und legt sie auf meine Hüfte. Wärme breitet sich in mir aus, doch ich versuche sie zu ignorieren.

„Also, wie geht's deiner Schwester so?", frage ich und schaue ihn frech an. Lassen wir ihn ruhig mal ein bisschen zappeln, das hat er verdient, wieso auch immer.

„Elena geht's toll." Seine Hand wandert jetzt rauf zu meinem Hals und streichelt ihn, was Gänsehaut in mir auslöst.

Gänsehaut überall.

„Und deiner Mutter?" Seine Hand wandert wieder runter zu meiner Hüfte, wobei er seine Finger sanft über meine Haut gleitet.

„She's fine."

Er fährt mit seinen Fingern unter den Saum von meinem T-shirt und zieht es langsam hoch, während er mich noch näher zu sich drückt.

Man ist er gut in dem Spiel.

„Und wie geht's deinem...", doch meine Frage wird unterbrochen. Seine Lippen treffen auf meine und er küsst mich leidenschaftlich. Mein Unterbewusstsein antwortet sofort auf seinen Kuss und unsere Lippen bewegen sich synchron. Ich schlinge meine Arme um seinen Hals und ziehe ihn noch näher zu mir, falls das überhaupt noch möglich ist. Er küsst meinen Hals und ich spüre Schauer überall.

Wisst ihr wie das ist? Dieser erste Kuss den man hat. Voller Erwartungen stürzt man sich in das Abenteuer und was bekommt man? Einen feuchten, ekligen Kuss, Kein Prickeln, kein Feuerwerk, rein Garnichts. Doch je öfter man es macht und je älter die Kusspartner werden, desto mehr kribbel hat man im Bauch. Es geht darum den Moment zu genießen und zu wissen was man tut.

Und Jake tut es.

O gott er weiß genau was er tut.

Ich stöhne leise und schiebe meine Arme unter sein T-shirt. Nicht wirklich überrascht, dass er ein Sixpack hat, drücke ich sanft meine Hand dagegen.

„Junia...", sagt er mit seinem englischen, perfekten Akzent während er den Kuss atemlos abbricht.

„Mhm?", frage ich ihn, während ich versuche Luft zu holen.

„Ich weiß du denkst ich wäre einer dieser Player..."

„Ich denke nicht, ich weiß es."

Er schaut mir in die Augen und dann verstehe ich erst, was er mir sagen will.

„Keine Sorgen Jake, das muss nichts Ernstes werden.", komme ich ihm zuvor und küsse ihn wieder. Zuerst küsst er mich zurück, doch dann hört er wieder auf.

Man was ist denn los?

„Ich will dir nicht dein Herz brechen Junia."

„Niemand bricht mein Herz."

Er schaut mich wieder kurz an.

„Du bist toll, ich will das nicht vermasseln."

Man, wieso benimmt er sich wie ein Mädchen?

„Jake, es ist ok. Nichts Ernstes. Wir brauchen kein Label drauf geben."

Er küsst mich und legt seine Stirn auf meine.

„Willst du dir das wirklich antun?"

„Ich will.", flüstere ich, während ich kichere. Wir küssen und zum letzten mal, bevor die Tür aufgeht. Na toll, Zeit vorbei.

-

„Mark ich brauche meine Tasche."

„Welche Tasche?"

„Die Laptoptasche."

Macho reicht mir meine türkise Tasche und ich pack sie samt dem Laptop in meinen Koffer.

„Wieso gehst du noch schnell übers Wochenende zu Oma?"

„Ich muss auf andere Gedanken kommen." Ich gehe an ihm vorbei und hole mir Proviant für die Fahrt.

„Ist es wegen Jake?", fragt Mark, der jetzt hinter mir steht.

„Ich hab doch schon gesagt, es ist nichts Ernstes."

Schokolade, Wasser, mehr Schokolade, Kekse.

„Das kauf ich dir nicht ab und das weißt du. Ich weiß du denkst er ist ein Player, doch ich glaube wirklich mit dir ist es anders für ihn und..."

„Man wieso seid ihr in letzter Zeit solche Mädchen? Ich will nicht eine von diesen Freundinnen sein, die glaubt ihn verändern zu können. Komm damit klar.", sage ich und schließe den Kühlschrank.

„Aber Junia, ich glaube wirklich das endet in einem Desaster."

So, und jetzt werde ich wütend.

„Mark, nur weil ich gerade sehr verletzt wurde, bedeutet das nicht, dass man mir jetzt nichts mehr zutrauen kann. Ich war gerade in einer ernsten Beziehung und es hat mich nur zerstört. Ich mag Jake und falls es dich interessiert, was ich nicht hoffe, er küsst toll. Darf ich nicht auch mal einfach nur leben, ohne Komplikationen und ohne Bindungen?"

Mit meinen Koffern stehe ich jetzt vorm Auto und öffne den Kofferraum.

„Junia, du bist nun mal kein Freundschaft Plus - Mädchen."

„Dann werde ich halt eins."

Bevor er noch was sagen kann, steige ich ins Auto und fahre los. Auf zu meiner Oma, auf in meine Heimat.

Die NeueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt