Great just great

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„Lächeln.", sage ich und Jake lächelt in die Kamera.

„Das kleben wir auf das Plakat.", informiere ich ihn und bewundere wieder einmal sein perfektes Lächeln.

„Sollen wir das auch rauf tun?", fragt er mich und zeigt mir das Foto, auf dem er mich küsst. Das Foto, das mein Bruder gemacht hat. Skeptisch schaue ich Jake an, der mir zuzwinkert und frech lächelt.

„Ich brauche ein Glas Wasser.", sage ich nur und gehe in die Küche. Gerade als ich mir ein Glas vom Regal hole, spüre ich eine Hand an meiner Hüfte.

Sein Duft schießt mir direkt in die Nase, als er mich umdreht und ich ganz nah bei ihm stehe. Unsre Nasen berühren sich fast, ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Wange. Er kommt näher, aber küsst mich nicht.

„Wie war es bei deiner Oma?", flüstert er in mein Ohr, was Gänsehaut verursacht.

„Besser als gedacht." Meine Lippen streifen seine, ganz kur. Sie fangen an zu kribbeln, als er noch näher kommt.

„Erzählst du mir dann alles von deinen alten Freunden?", fragt er.

„Wenn du mir alles von deinen erzählst.", sage ich und schaue ihm dabei tief in die Augen. In seine wunderschönen Augen.

Wirklich schön.

Scheiße schön.

Seine Lippen streifen meine wieder, diesesmal probiert er mich zu küssen, doch ich fange wieder an zu reden.

„Und von London will ich auch alles wissen."

„Darling, wenn du willst nehme ich dich mit nach London, wenn du nur deine Klappe halten würdest.", mit diesen Worten küsst er mich und drückt mich sanft gegen die Küchentheke. Seine Zunge findet meine, unsere Körper passen perfekt zusammen. Zuerst küssen wir uns langsam und gefühlsvoll, doch dann wird es wilder, hungriger. Jake und ich bewegen uns in Richtung Sofa und küssen uns dort weiter, er liegt auf mir und fährt meinen Oberschenkel auf und ab. Irgendwann spüre ich seine Hände unter meinem T-shirt. Es wird immer heißer, was vielleicht etwas damit zu tun hat, dass wir jetzt beide halbnackt aufeinander liegen.

Jap, das muss es sein.

Es ist noch nicht klar, was das zwischen uns an, doch man, es fühlt sich gut an.

-

„Also mögen sie sich gegenseitig und wissen das nicht?"

„Sie sind beide so bescheiden, dass sie es nicht wahrhaben wollen, aber sie sind füreinander bestimmt, egal wie schnulzig das klingt."

Ich erzähle Jake gerade von Mells und Andi.

„Was hast du ihm noch schnell gesagt? Er soll sich Eier wachsen lassen?"

„Ja, er benimmt sich nämlich wie ein kleines Mädchen."

Jake lacht und legt seine Hand auf meinen Schenkel.

„Thats just great.", sagt er zu sich selbst.

„Sag das nochmal."

„Thats just great?"

„Man ich liebe deinen Akzent."

„Wie gesagt, ich nehme dich gerne mal nach London mit." Er küsst mich und steht auf.

„Also welchen Film will my darling schauen?"

„Freunde mit gewissen Vorzügen.", sage ich nur und versuche so ernst zu bleiben wie möglich.

„Friends with benefits it is." Er tippt den Namen ein und schon startet der Film.

-

„Sie ist so schön.", rege ich mich nach dem Film auf. „Ihre Augen, hast du die gesehen? Mila Kunis ist die Schönste."

„Junia, ich habs verstanden.", lacht Jake und räumt den Fernsehertisch auf. Danach gehen wir rauf in sein Zimmer, in dem ich noch nie war.

Es ist das typische Jungszimmer, mit Plakaten und Bierflaschen. Über seinem Bett hängt ein Fußballteam, das wahrscheinlich englisch ist.

„Ich weiß morgen ist Schule, doch schläfst du bitte hier?", fragt mich Jake fast schon schüchtern.

„Wieso, hast du angst alleine zu Hause oder was?"

Er schaut auf den Boden und ich bereue sofort, was ich gesagt habe.

„Ist gut, ich bleibe hier. Morgen muss ich aber früh genug nach Hause gehen."

Er schaut glücklich aus und reicht mir eines seiner T-Shirts.

Nachdem ich geduscht habe, lege ich mich neben ihn in sein Bett und lehne meinen Kopf auf seine Brust.

„Wie ist London so?", frage ich ihn. Er fängt an zu erzählen. Von seinem Vater, seinem zu Hause. Von den Schulen dort und von den Menschen, mit denen er aufgewachsen ist. Irgendwann schlafe ich ein, das letzte was ich spüre ist seine Hand in meinen Haaren und seine Lippen auf meiner Stirn.

„Gute nacht Junia Bennet."

-

„Du hast was?", schreit Nicki.

„Pscht, rede bitte leiser.", flüstere ich und schubse sie in eine leere Klasse.

„Ich hab bei ihm geschlafen, aber es ist nichts passiert.", sage ich jetzt schon zum 10 Mal. Nicki schaut mich ungläubig an, 10 Sekunden, 20 Sekunde, dann umarmt sie mich.

„Das ist toll Junia.", freut sie sich für mich.

„So und jetzt erzähl du von dir und Mark. Er will mir nichts sagen.", wechsle ich das Thema. Schon fängt sie an zu erzählen und es gibt niemanden, der sie davon abhalten könnte.

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