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(Der Titel des Kapitels tho)

"Mom, ich will nicht."

"Junia, jetzt hab dich nicht so.", schreit meie Mutter ins Telefon.

Sie ist noch immer bei meiner Oma, die sich den Fuß verletzt hat. Langsam glaube ich zwar, dass es mehr ist, als nur eine Fußverletzung, weil Mark und ich jetzt schon mehr als einen Monat alleine zu Hause sind.

"Mom, wirklich nicht. Ich habe die letzten Wochen nicht wirklich geübt und du weißt ich mag es nich vor Menschen zu spielen."

"Du hast keine Wahl, ich habe es deinem Cousin versprochen. Du wirst Klavier spielen. Und du wirst eine Begleitung mitbringen. So wie Mark."

Sie kann so stur sein.

"Muss ich?", frage ich noch einmal verzweifelt.

"Ja du musst. Wir sehen uns nächstes Wochenende Schätzchen. Ich vermisse euch."

Und schon hat sie aufgelegt. Böse, böse Mutter.

Wütend laufe ich in die Küche und suche mir etwas zum Essen. Wie soll ich bitte in einer Woche ein Lied perfekt lernen und wen soll ich bitte mitnehmen? Wen soll Mark mitnehmen?

Blödes Begleitungsproblem.

Blödes Klavierspielen.

Blöde Mutter.

"Mark?", rufe ich ins Wohnzimmer, wo mein Bruder gerade irgendein Videospiel spielt.

"Nein?", ruft Macho genervt zurück.

Ich ignoriere seinen unlustigen Humor und fange an ihm alles zu erzählen:"Thomas heiratet nächstes Wochenende. Ich muss dort Klavier spielen und wir müssen beide mit Begleitung kommen."

Mein Bruder schaut mich ungläubig an.

"Wen soll ich bitte mitnehmen? 'Willst du mit mir zu einer Hochzeit gehen' ist ja fast schon ein Heiratsantrag!", meint er wütend.

"Wem sagst du das? Und ich muss Klavier spielen."

"Du hast Jake und kannst sowieso 1000 Lieder spielen."

"Was nein."

Erst jetzt bemerke ich es. Nachdem Jake und ich uns wieder vertragen haben sind 2 Wochen vergangen. Wir sind offiziell zusammen.

Ja, offiziell, deal with it.

Es ist nur logisch, dass ich ihn mitnehme.

Um meine Familie und Freunde kennenzulernen.

Um mich auf der Bühne am Klavier zu sehen.

Um der ganzen Welt zu zeigen wie offiziell es ist.

Ich muss leise lachen. Jake Andrews auf einer Hochzeit, na das wird was.

-

"Du musst mit uns auf eine Hochzeit.", sagt Mark bevor ich überhaupt meinen Mund aufmachen kann.

Wir sind in der Cafeteria auf unserem üblichen Tisch, wo Jake und Scott schon auf uns gewartet haben. Rundherum reden uns essen die Jugendlichen der Schule, in die ich mich inzwischen wirklich eingelebt habe.

"W-Was?", versucht Jake zu sagen, als er sich verschluckt. Scott lacht laut und schaut seinen Bruder beim Leiden zu.

Ich schaue ihn mitleidend an und stehle dabei einen seiner Pommes.

"Bitte sag mir, das stimmt nicht."

"Tut mir leid."

"Hochzeiten und ich, das passt nicht zusammen June."

Die NeueWo Geschichten leben. Entdecke jetzt