Jo

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(ja, nein, Titel wird bitte ignoriert)

Wir müssen reden.

-J

Zu dieser Nachricht wache ich am nächsten Morgen auf und bekomme sofort Kopfweh.

Jona will sich treffen.

Nach 2 Wochen erfolgreichem aus dem Weg-gehen will er sich treffen.

Mühevoll trenne ich mich von meinem warmen, gemütlichen Bettzeug und mache mich fertig. Die Tatsache, dass meine Haut gerade besonders schrecklich ist, mach den Morgen auch nicht besser. Eine hellblaue Jean und ein T-shirt von meinem Bruder wirken perfekt für den Tag, jetzt muss ich nur noch meine Haare bändigen und schon kann ich mit Macho in die Schule fahren.

"Du weißt, heute gehst du mit Em einkaufen.", informiert mich dieser.

"Jaja.", sage ich gelangweilt, meine Augen kaum offen.

Ich will zurück in mein Bett.

-

In der dritten Stunde passiert es, Jona sieht mich und zieht mich mit in eine leere Klasse. Ich bin kurz davor mich zu sträuben, doch mein Energiepegel ist am Boden.

"Stimmt es?", fragt er mich, seine Augen auf mich gerichtet.

"Was?"

"Du und Jake seid wieder zusammen."

"Wieder?"

Jetzt schaut er mich an, als ob ich dumm bin.

"Ich hab von Anfang an gewusst, dass du nicht dieser unschuldige Engel bist, den du spielst, doch du hättest mich wenigstens informieren können.", zischt er und lässt mein schlechtes Gewissen aus seinem Versteck kommen.

Ok ja, wir haben uns regelmäßig getroffen, doch Jona Edwards ist jetzt wirklich keine Person, die sich für ein Mädchen wirklich interessiert.

"Sorry.", sage ich verblüfft, ohne wirklich zu wissen, was er jetzt erwartet.

Das sind so Situationen, in denen man wirklich nichts zu sagen hat, was sie irgendwie besser machen würde.

"Was auch immer, ich suche mir einen anderen Nachhilfelehrer. Vielleicht eine dumme Blondine."

"Eine dumme Blondine ist aber sicher keine große Hilfe...", doch ich kann meinen Satz nich beenden, weil Jona schon aus der Klasse gegangen ist und ich wieder einmal wie der größte Trottel alleingelassen wurde.

Das wird ja noch zur Mode.

Nach einem Mittagessen mit Scott, Jake und Macho in dessen Gesprächen es nur um irgendein Fußballspiel ging, war ich froh endlich einkaufen gehen zu können.

Mit einem Mädchen.

Das auch andere Dinge im Kopf hat.

Als ich Emily erblicke spüre ich sofort den Neid. Ihre langen braunen Haare fallen perfekt über ihren Rücken und ihr Lächeln strahlt.

"Hey Junia.", begrüßt sie mich und umarmt mich.

Oh, eine Umarmerin.

"Hi Emily. Bist du bereit?", frage ich sie, als ob ich sie schon seit Jahren kenne.

Wieso kompliziert, wenn es unkompliziert auch geht?

Die nächsten Stunden verbringen wir mit 100 Kleidern in 20 Geschäften. Wäre mein Leben ein Film, wäre das der Teil, in der sie diese Happy-Musik einschalten und man uns dann lachend und glücklich in den verschiedenen Outfits sieht.

Und genau deswegen braucht jedes Mädchen eine weibliche Freundin, Jungs werden so etwas nämlich nie verstehen. Die stehen daneben und regen sich auf.

Am Ende des Tages habe ich ein rotes Kleid gekauft, das nicht zu aufreizend ist und einen dünnen Gürtel um die Taille hat. Als Schuhe werde ich schwarze, langweilige Ballerina tragen und im Forever 21 habe ich mich in eine goldene Kette verliebt.

"Na das war ein erfolgreicher Shoppingtrip.", meint Emily, als wir uns komplett geschafft in ein Kaffee setzen.

"Das kannst du laut sagen."

Sie spielt mit dem Plastiksäcken und schaut verträumt in die Luft. Ok, ich muss sie endlich das fragen, was ich sie schon die ganze Zeit fragen will.

"Emily, wieso gehst du mit meinem Bruder auf diese Hochzeit?", frage ich, in der Hoffnung, dass es nicht unhöflich klingt.

"Keine Ahnung, ich konnte im Moment, in dem er mich gefragt hat, einfach nicht nein sagen.", gibt sie zu.

"Kennt ihr euch gut?"

"Das weiß niemand, aber er hat einmal einen Artikel für die Schülerzeitung geschrieben über Verletzungen, die das ganze Leben verändert und als Vorgesetzte der Schülerzeitung habe ich ihm geholfen."

Mein Bruder, der Schreiber.

"Ich verstehe jetzt so viel mehr."

Em lacht und nimmt einen Schluck von ihrem Tee.

"Du verstehst das doch, du bist mit Jake Andrews zusammen."

"Das man weiß, dass er ein Arschloch ist, aber er dich trotzdem anzieht wie ein Magnet? Verdammt ja ich verstehe das!"

Sie lacht wieder und setzt die Tasse ab.

"Was war eigentlich mit diesem Nick bei dem Ball?"

Und schon erzähle ich ihr von all meinen Erlebnissen der letzten Monate, mein Mund anscheinend unfähig die Klappe zu halten.

-

"Bye June." Jake beugt sich runter und gibt mir einen Kuss. Süß wie Zucker sind seine Lippen. "Pass auf sie auf.", sagt er zu seinem Bruder, der mit seinem kleinen Koffer in meinem Wohnzimmer steht.

"Zu Befehl.", meint dieser nur.

Jake verdreht seine Augen und nimmt meine Hand, während er mich sanft gegen die Tür drückt.

"Erschlage Scott nicht und schreib mir."

"Ja Mister Melancholisch."

Er lacht leise und gibt mir einen letzten Kuss, der mir wie immer den Atem reibt.

"Viel Glück beim Fußballspiel."

"Ich brauche kein Glück, Schätzchen."

"Und Mister Obercool ist wieder zurück."

Seine blauen Augen lachen mich an und bevor ich mich in ihnen verlieren kann ist er schon bei der Tür raus.

Verdammt, ich will hier bleiben.

Das letzte was ich will ist in einer komischen Weise abhängig von ihm zu werden, aber ist es das nicht, was in einer Beziehung passiert? Du fängst an dein Leben zu teilen.

Bin ich bereit dazu?

Bessere Frage: ist Jake Andrews bereit dazu?

Wenn ich es nicht probiere und es zulasse, werde ich es nie wissen.

"Können wir jetzt gehen, Beautiful?", meint Scott plötzlich.

Nickend schreibe ich Mark eine SMS:

Sind am Weg. Na diese Hochzeit kann was werden.

Und nach einen Blick zu Scott weiß ich, dass dieses Wochenende auf keinen Fall langweilig wird.

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So ich schreibe das gerade hier am Flughafen. In drei Stunden bin ich schon in England und verdammt bin ich aufgeregt.

Hoffentlich gefällt euch das Kapitel.

Peace, Love. (No reason, just ignore it)

-Wunschdroge

PS: ich schreibe dieses Tagebuchteil wirklich, ohne Garantie dass es spannend wird, sage ich einfach mal: check it out. Liebes Wattpad (ein Monat in England)

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