Kapitel 1 - Was dann geschah

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So vergingen einige Wochen und Christoph und Katja hingen ständig zusammen. Ich hingegen verbrachte nach wie vor viel Zeit mit Miriam und Sandra. Wir gingen in die Stadt, oder hingen bei Miriam und Sandra rum. Einige Male trafen wir uns auch bei mir und spielten Tischtennis. Wobei ich nur mit Miriam spielte. Sandra stellte sich dazu zu blöd an. Okay! Wir brauchten ja auch einen Schiedsrichter, und den gab nun Sandra ab.

Irgendwann trafen sich meine Mutter, und Katjas Mutter in der Stadt. Okay, das war eigentlich nichts Besonderes, da sie es öfter taten. Aber an jenen Abend kam meine Mutter in mein Zimmer. Ich lag auf meinem Bett und hörte Musik.
„Hallo Tanja, hast du mal einen Moment Zeit für mich?"
Ich drehte die Musik leiser und setzte mich auf.
„Klar, Mama! Was gibt es denn?"
Sie setzte sich neben mich aufs Bett und sah mich nachdenklich an.
„Also," begann sie, „ich habe mich heute Nachmittag mit Brigitte in der Stadt getroffen und sie hat mir etwas erzählt, was ich zunächst einmal kaum glauben konnte!"
Ich war neugierig, und auch etwas besorgt. Wusste sie Bescheid?
„Hmmm," machte sie, „Brigitte hat mir erzählt, dass ihr, dem Christoph ziemlich übel mitgespielt habt, stimmt das?"
Ich wurde rot. Und es wurde mir heiß und kalt. Dann nickte ich.
„Ach, aber das war doch nicht so schlimm!" Verteidigte ich mich.
Sonja schüttelte ihren Kopf. „Nicht so schlimm? Mensch! Ihr habt dem Christoph eine Windel angezogen, und er sollte vor euren Augen dort reinmachen. Und dies gleich zweimal!"
nun kullerten mir doch die Tränen. Und ich schniefte.
Meine Mutter nahm mich darauf hin in den Arm.
„Okay!" Sagte sie, „Warum habt ihr das denn getan?"
Ich überlegte, wie ich es meiner Mutter erklären sollte.
„, Weil, weil, ich... nun, weil ich mal sehen wollte, wie es ist, wenn.... Ja, wenn jemand eine Windel trägt. Und sie dann auch benutzt! Ja, und ich habe ja keine kleinen Geschwister, an denen ich das sehen könnte. Und der Christoph wirkte auf uns, eben wie jemand, der noch klein ist. Und er war noch nie auf unseren Partys. Bis auf das eine Mal, wo er bei Jochen zum Geburtstag war. Aber er war so süß, als er nur, mit einer Windel vor uns stand."

Sonja schüttelte erneut ihren Kopf.
„ja, und deshalb zieht ihr dem Christoph eine Windel an? Das verstehe ich nicht! Und im Übrigen, wenn du gern mal eine Windel anhättest, warum bist du denn nicht zu mir gekommen? Wie du weißt, arbeite ich doch im Sanitätshaus. Und dort verkaufen wir auch Windeln. Und ich könnte dir mal welche zur Probe mitbringen. Oder traust du dich nicht? Aber wenn du unbedingt mal Windeln tragen möchtest? Werde ich mir mal etwas überlegen."
Ich sah meine Mutter überrascht an. „Meinst du das ehrlich? Also, ja, ich, äh.... Na, hmmm, Nun, ich würde schon gern einmal Windeln anziehen. Aber? Na ja, ich habe mich bisher nicht getraut. Und ich habe den Christoph mit Fragen gelöchert, wie es sich so anfühlt. Und so..."
Jetzt war es meine Mutter, die überrascht war. Sie schwieg eine Weile und schüttelte dann ihren Kopf.
„Also Tanja, dein Wunsch, mal Windeln zu tragen... Also der klingt für mich, na sagen wir mal, außergewöhnlich! Aber du scheinst es ja wirklich ernst damit zu meinen? Also gut, ich werde mal darüber nachdenken!"
daraufhin stand Sonja auf, strich mir noch über meinen Kopf und gab mir einen Kuss auf meine Stirn. Dann verlies sie mein Zimmer und ich blieb nachdenklich zurück.

An einem Mittwochmorgen sagte Sonja beim Frühstück zu mir:
„Nun, Tanja? Ich habe mir überlegt, wie wäre es, wenn ihr das kommende Wochenende alle, mal herkommt und hier übernachtet?"
Ich sah von meinem Brötchen auf, das ich mir soeben schmierte.
„Äh? Wie meinst du das, Mama? Wer ist alle?"
Sonja lächelte, „Na, deine Girl-Group und Christoph!"
Ich verschluckte mich beinahe an meinem Brötchen, das ich mir gerade in den Mund schob.
„Ah ja? Und wieso auch Christoph? Der hat doch eh jetzt keine Zeit mehr für uns! Der ist doch jetzt mit Katja zusammen!"
„Ja, das weiß ich doch! Aber wenn ihr nicht wollt?"
„Ah, doch! Wir wollen natürlich!"
„Na, dann bin ich aber froh! Denn ich habe bereits mit allen Eltern gesprochen und die sind einverstanden! Du kannst also heute in der Pause deine Freunde einladen. Sag ihnen, dass sie sich am kommenden Freitag nach der Schule hier einfinden sollen."
„Okay! Und was hast du mit uns vor?"
Sonja lachte! „Das verrate ich dir nicht! Ist eine Überraschung!"
Ich sah meine Mutter herausfordernd an. „Ach, bitte Mama, gib mir doch einen kleinen Tipp!"
Sie lachte erneut! „Nein, mein Schatz! Von mir wirst du vorher nichts erfahren. Und nun mach, dass du in die Schule kommst! Ansonsten bist du zu spät!"

Ich stand auf, war ja ohne hin fertig mit dem Frühstück. Ich schnappte meine Schultasche und ging, mein Fahrrad holen. Unterwegs traf ich Miriam und Sandra und wir fuhren gemeinsam zur Schule.



Tanja - Mein Weg zum Teen-BabyWhere stories live. Discover now