XIV. χαμένος

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Das Wasser verschluckt mich.

Wasser streichelt ihre Haut, schenkt ihr Zweisamkeit. Blau schmiegt sich an blau, vermischt sich mit Bleiche. Ihre Hände suchten Halt, greifen aber nur nach Wasser.

Vor ihren Augen hängt ein trüber Schleier. Hinter ihm spielen Fische verstecken. Ihr Körper fühlt sich unglaublich leicht an, schwebt durch den dunklen Ozean und sucht seinen Weg nach hause.

Dünne Blasen fanden ihren Weg zurück zur Luft. Strähnig und vollkommen fliegt ihr Haar, gelassen und glücklich.

Langsam fingen ihre Arme an sich zu bewege, sie treibt unbeschwert durch die nasse Masse.

Wasser hatte sie schon immer eingehüllt, wie eine warme Decke in einer kalten Windernacht.

Ihre letzten Körperreste wurden eins mit der vertrauten Flüssigkeit.

Sie wusste, das sie nicht an Land gehört.  Wasser hatte sich schon immer besser auf ihrer zarten Haut angeführt, als Luft, denn sie hatte das Gefühl, dass die Luft sie erdrücken wollte.

So zog das Wasser sie auseinander und ließ sie endlich wieder Glück empfinden. So lange hatte sie auf Erden nach Glück gesucht, doch hatte sie nie daran gedacht, es im unerkundeten Ozean zu suchen.

Der Ozean verstand sie, er hörte ihr zu, an den schlechtesten Tagen ihres Lebens besonders, so wollte sie ihm nun etwas zurück geben.

Sie opferte ihren Körper dem Ozean und damit auch all ihr Sein, denn sie wusste sie würde nie wieder glücklicher sein, als in diesem Moment.

Vom Wasser zusammengehalten und von den Tieren des Meeres beschützt, atmete sie ein letztes Mal aus bevor ihr Körper sanft auf den Boden sank und ihr endlich den erhofften Schlaf schenkte, den sie schon so lange suchte.

Und dort lag sie nun am Meeresgrund. Ihre Augen geschlossen, ein Lächeln auf dem Mund. Der letzte Sand rann durch ihre leblosen Hände, fand seinen Weg zurück auf den Boden.

Fische schwammen um sie.

Endlich war sie zuhause angekommen.

Advent, Advent, die Seele brenntWo Geschichten leben. Entdecke jetzt