Die Fahrt zum vereinbarten Platz dauerte mir einfach viel zu lange... ich wollte Jimin endlich in meine Arme schließen.

Langsam stieg ich aus dem Wagen und schaute mich unauffällig um. Die Straßen waren wie leer gefegt.

Der Wind peitschte mir um die Ohren. Auch wenn ich vielleicht in ihre Falle laufe, wäre es mir Wert.

Alleine nur für den Funken Hoffnung wäre es mir Wert gewesen.

Wenn ich an Jimin dachte, erwärmte sich mein Herz. Alleine nur für dieses Gefühl das ich jetzt spüre wäre es mir Wert gewesen.

Ich kam der Gasse immer näher und bog schließlich in sie ein.

Und da stand er: in einem viel zu großem Pulli und durch den Wind waren seine Haare zersaust.

Er hatte seine Arme um seinen eigenen Körper geschlungen, da ihm wahrscheinlich sehr kalt war.

Er hatte mich immer noch nicht bemerkt und stand dort wie bestellt und nicht abgeholt.

Er schien angespannt zu sein, seine Körperhaltung verriet es.

Als sein Blick auf meinen traf sah ich von weiten, wie er seinen Kopf senkte und dann aber anfing zu Lächeln.

Ich joggte auf ihn zu und umso näher ich kam umso mehr erkannte ich wie mehrere Tränen seinen Wangen runter liefen.

Ich schaute vorsichtshalber noch einmal um mich um mir sicher zu sein, dass hier doch kein ganzes Polizeiteam auf mich wartete.

Namjoon lag falsch.

Ich legte meine Arme um ihn und drückte ihn fest an mich. Beruhigend strich ich ihm über den Rücken. Er weinte sehr kräftig und wollte gar nicht mehr richtig aufhören.

„Ich habe dich vermisst, Honey" küsste ich seine Stirn. Mein Körper war überfüllt mit Glücksgefühlen.

Genau so sollte es sein. Ich und Jimin. So war es richtig. Mein Herz war beinahe dabei zu explodieren. Ich würde alles für diesen Jungen tun.

„Ich liebe dich, Jimin" flüsterte ich wieder und drückte ihn ein wenig von mir um in sein schönes Gesicht zu gucken.

Er lächelte nur, doch es war mehr ein trauriges Lachen. Sein ehrlich ausgelassenes Lachen war verschwunden. Warum war er so tief traurig?

In der ganzen Zeit wo er bei uns gelebt hatte, hatte ich nie so ein Lächeln von ihm gesehen. Es machte mir Angst ihn so tieftraurig zu sehen.

„Jimin, ich bin hier... alles ist gut. Du brauchst nicht mehr weinen" strich ich ihm seine Tränen erneut weg.

Er senkte seinen Blick, doch die Tränen hörten nicht auf zu fließen.

„Nein Yoongi... es ist nichts gut" sagte er leise, worauf ich meine Stirn runzelte.

„Das hier ist ein Abschied. Und dieser Abschied tut verdammt nochmal weh..." schluchzte er leise.

Ich nahm ihn erneut in den Arm. Mein Herz schmerzte bei seinem zerbrochenem Anblick.

„Es muss kein Abschied sein Jimin..." versuchte ich ihn aufzubauen.

„Doch das ist er" sagte er plötzlich etwas kalt und emotionslos.

„Nein Jimin, du fliegst mit uns. Ich habe schon Sachen für dich eingepackt. Zusammen reißen wir aus und lassen die Vergangenheit hinter uns" lächelt ich langsam, als ich über unsere Zukunft nachdachte.

"Yoongi das geht nicht... ich kann nicht mit Dir gehen. Das ist nicht richtig" sagte er plötzlich und trampelte alle meine Träume mit ihm nieder.

"Warum? Warum, willst du dass das ein Abschied ist? Ich sehe doch selber wie dich dieser Abschied innerlich zerreißt" sagte ich leise, doch auch ich spürte, dass ich ihn nicht überzeugen konnte.

"Ich treffe die falsche Entscheidung, wenn ich jetzt mit Dir gehe. Du musst mich verstehen Yoongi. Mein Herz schreit nach Dir. Ich würde am liebsten mit Dir kommen und eine Familie gründen, aber das ist falsch. Ich habe mir von Anfang an gesagt für was ich leben werde. Schon als Kind wollte ich Polizist werden. Ich habe so gekämpft und habe es letzten Endes bis hier hin geschafft. Polizist zu sein ist meine Leidenschaft, Yoongi. Es ist meine Leidenschaft für die Gerechtigkeit und fürs Gesetz zu kämpfen" schluchzte er unkontrolliert.

"Und Yoongi... du Bist nicht die Gerechtigkeit. Du bist das Gegenteil von allem Guten. Ich weiß, dass du ein toller Mensch sein kannst Yoongi, aber du hast zu vielen Menschen einfach grundlos das Leben genommen oder sie gefoltert. Das ist nicht richtig" seine Worte verschlugen mir die Sprache. Alles
zog sich in mir zusammen.

"Es war ein Fehler gewesen, dass ich mich auf dich eingelassen habe..." flüsterte er langsam. Ich schweigte die ganze Zeit während seiner Rede.

"Ich war also ein Fehler für dich? All die schönen Momente die wir zusammen hatten. Waren sie alle Fehler für dich?" Ich glaubte mir selber nicht was ich da aussprach.

Jimin streckte seine kleine Hand nach mir aus und wischte mir die aufkommenden Tränen aus den Augen.

Dann lächelte er wieder unter Tränen.

"Nein Yoongi. Die Erfahrungen die ich mit Dir gemacht habe, waren keine Fehler. Ich werde sie nie vergessen. Es waren einer der schönsten Momente in meinem Leben" ich verstand immer noch nicht woraus er hinaus wollte.

"Ich habe den Fehler begangen und habe mich auf dich eingelassen. Ich habe alle meine Pflichten beiseite geworfen und lebte nur noch voll und ganz für dich. Ich hatte vergessen, dass ich eine Liebende Familie zu Hause hatte, ich hatte vergessen, dass meine Freunde und Kollegen auf mich warteten, ich hatte vergessen dass ich gefangen bin, ich hatte vergessen dass ich Polizist bin und damit ein gewisses Vorbild bin... aber was ich auch vergessen... oder eher habe ich drüber hinweg geschaut, dass du der Mann bist, der schon mehrere Kinder das Leben genommen hat und das ohne jegliche Reue" wurde er leise.

Ich senkte meinen Kopf. Er hatte Recht ich bin ein Monster...

Erst durch ihm ist mir klar geworden, was ich alles für Fehler in meiner Vergangenheit gemacht hatte.

"...Also bitte versteh, dass ich jetzt nicht mit dir kommen kann. Mein Leben ist hier... ohne dich" weitere Tränen kullerten aus seinen Augen.

Ich nickte langsam... das war also seine Entscheidung...

Es verletzte mich solche Worte von ihm zu hören.

"Aber du musst auch verstehen, dass ich dich liebe... ich liebe dich so sehr, dass es mich innerlich zerreißt wenn ich daran denke ohne dich leben zu müssen..." meine Lippe zitterte währenddessen ich das sagte. Ein Leben ohne ihn konnte ich mir im wahrsten Sinne des Wortes nicht mehr vorstellen.

"Warum sagst du das bloß Yoongi... das macht es alles noch so viel schwerer für mich" schluchzte er wieder.

Plötzlich packte er mich an meinem Arm.

"Wenn du mich so sehr liebst, dann bitte hör mir jetzt genau zu und tu was ich dir sage" wurde er plötzlich ernst und starrte mich eindringlich an.

Was war bloß los mit ihm?

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So meine lieben! Hier ein neues Kapitel!

Und auch das drittletzte ;(

CRIMINAL LOVE (Yoonmin) p.j+ m.yWhere stories live. Discover now