Kapitel 23.

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Jimins Sicht:

Plötzlich entstand eine Unruhe in der Bar und das konnte nichts gutes heißen. Aber vielleicht könnte ich den Moment nutzen und mir einfach schnell das Handy einstecken?

Gerade als ich mir das Handy unauffällig in die Hosentasche stecken konnte, packte mich ein fremder Mann an der Schulter. Ich strauchelte ein wenig und sofort wusste ich was los war.

Der mir fremde Mann sprach den perversen Typen vor mir an.

"Sie sind alle hier... Min Yoongi und seine Leute" sprach dieser mit einer von Rauch geschädigten Stimme.

"Und der hier..." er schubste mich grob nach vorne. Langsam wurde mir bewusst was hier gerade vor sich geht.

"...ist einer von denen" beendete er seine Rede. Der Blick des Typen verdunkelte sich und mir liefen kalte Schauer den Rücken herunter. Ich hatte verkackt. Jetzt war es definitiv vorbei mit mir.

Der bärtigeTyp sprang auf und packte mich am Kragen. Ich röchelte nach Luft, doch ihm war es scheißegal. Sofort schlug er mir in die Magengrube, worauf ich schmerzhaft stöhnte.

"Du mieser Dreckskerl hast gedacht, du könntest mich reinlegen, mh? Eine Schande, dass du dich das traust" spuckte er mir ins Gesicht.

"Schade für dich, weil jetzt musst du mit deinem Leben bezahlen!" Panik überkam mich ein zweites Mal und der Sauerstoff wurde langsam knapp, da er mich immer noch an Kragen fest hielt.

Tränen rannten meine Wangen hinunter und mein Körper zitterte vor Angst. Jetzt war tatsächlich meine letzte Minute angebrochen. Wieder dachte ich an Menschen die mir wichtig waren, wie meine Familie, Freunde, Yoongi...

Warte mal Yoongi?!

Ich war wie so in einem Film, dass ich viel zu spät merkte, wie der Typ gegenüber von mir eine Waffe aus seinem Gürtel zog. Er zeigte mit ihr auf mich und ein weiteres Mal, hatte ich Angst, als würde man mir den Boden unter den Füßen weg ziehen.

Er lachte mich mit einem fiesen Grinsen an und löste den Sicherheitsgriff. Das letzte was ich vor dem Tod sehen wollte, war definitiv nicht sein Gesicht, weshalb ich meine Augen schloss.

Ich lauschte und wartete ab, dass er schoss. Und tatsächlich, nach ein paar Sekunden hörte man auch schon einen lauten Knall und Geschrei. Ich zuckte durch den Ton zusammen und wartete bis die Schmerzen bei mir einsetzten und mein Körper auf den Boden fallen würde.

Doch ich verspürte keinen Schmerz.

War ich etwa nicht tod?

Ich wagte es langsam meine Augenlieder zu öffnen und schaute an mich herunter. Ich war komplett unversehrt. War das jetzt ein Traum oder was?

Mein Blick glitt schließlich zum Boden, wo sich eine rote Flüssigkeit ausbreitete. Blut.

Doch dieses Blut war nicht von mir. Meine Augen folgten der Blutlache und blieben schließlich bei einem reglosen Körper hängen.

"Y-yoongi?" Flüsterte ich vor mich hin. Diese Person die auf dem Boden lag sah exakt so aus wie er.

"NEIN!" fing ich aus dem nichts an zu schreien. Tränen flossen meine Wangen hinunter und mein Körper zitterte. Ich schluchzte und stützte meinen Kopf in meine Hände. Ich wollte keinen zweiten Blick auf die Leiche von ihm werfen.

Es fühlte sich an als würde sich alles in mir zusammen ziehen. Ich wollte schreien, doch das einzige was ich schaffte, war leise vor mich hin zu schluchzen und zu wimmern.

Plötzlich kniete sich eine weitere Person hinter mir und nahm mich in die Arme.

"Pssssht... alles ist gut, honey" ich riss meine Augen auf und schaute zu der Person ungläubig hoch.

"D-du lebst?! Aber wer ist das dann auf dem Bo-" brachte ich völlig aufgelöst und verweint hervor. Noch nie in meinem Leben war ich so glücklich gewesen sein Gesicht zu sehen.

"Ich habe die Pistole in letzter Sekunde auf ihn selber gelenkt, er hat sich selbst erschossen" erklärte er mir im Schnell durchlaufen.

"Ich habe dir doch gesagt, dass heute nicht dein letzter Tag ist, glaub mir doch mal" schmunzelte er leicht, worauf ich ihm auf die Brust schlug und wieder einen Heulkrampf bekam.

"ICH DACHTE DU WÄRST TOD! DU IDIOT!" Schlug ich immer wieder auf seine Brust ein. Tränen liefen weiter unkontrolliert meine Wangen hinunter, worauf er mich fest am Arm packte und mich wieder fest an sich drückte.

"Es ist doch nichts passiert, Jimin... du brauchst nicht weinen" versuchte er mich zu beruhigen. Ein weiteres Mal drückte ich mich von ihm weg und brüllte ihn an.

"NICHTS PASSIERT!? DU BIST DER MEINUNG ES IST NICHTS PASSIERT?! MAN VERDAMMT YOONGI, EIN MANN HAT SICH GERADE EIN METER VOR MIR SELBST ERSCHOSSEN! UND ICH DACHTE DU WÄRST DAS!" Ich war nun nicht mehr zu stoppen. Immer weiter schrie ich herum und lies alle meine unterdrückten Emotionen raus.

Ich war gerade mal wieder dabei erneut einen Wutausbruch zu bekommen, da beugte sich Yoongi vor und legte seine Lippen auf meine. Sofort verstummte ich und starrte in seine Augen. Seine dunklen Augen strahlten eine bestimmte Ruhe aus, welche mich sofort komplett einnahm.

Langsam schloss er seine Augen und ich tat es ihm gleich. Unsere Lippen bewegten sich sanft zueinander und ich konnte nicht anders als mich in seine Arme fallen zu lassen. Mit einem Mal hatte sich die Angst und Traurigkeit in Luft aufgelöst.

Dieser plötzliche Stimmungswechsel legte mir anscheinend schwer zu, denn nach ein paar Sekunden spürte ich wie meine Finger taub wurden und ich keine Kontrolle mehr über meinen Körper hatte. Ich fühlte mich wie in einem Karussell und rutschte schließlich von Yoongis Lippen ab.

Mein Körper viel zur Seite, doch wurde ich von Yoongi aufgefangen, so dass mein Kopf nicht auf den Boden knallte.

"Jimin?" Bekam ich noch mit, wie Yoongi meinen Namen nannte, bevor ich ganz mein Bewusstsein verlor.

Yoongis Sicht:

Ich merkte nur noch, wie Jimin langsam zur Seite kippte, worauf ich ihn festhielt. Sein Gesicht war kreidebleich und seine Finger eisekalt. Das war wohl ein bisschen zu viel für den Kleinen.

Ich packte ihn vorsichtig und trug ihn unauffällig aus der Bar hinaus ins Auto. Vor meinem Auto standen bereits alle anderen BTS Mitglieder. Alle hatten ein paar Schrammen oder blaue Flecken im Gesicht, da sie sich anscheinend vor den anderen verteidigen mussten.

Taehyung kam sofort auf mich zugelaufen und entschuldige sich mehrmal, doch ich wies ihn nur kalt ab.

"Manchmal frage ich mich wirklich, was du hier bei uns zu suchen hast, da du der einzige bist der immer bei solchen Sachen rein scheißt!" Zischte ich ihn an.

"Es tut mir wirklich lei-" wollte er wieder ansetzten und schaute schuldbewusst auf den Boden.

"Spar dir deine Entschuldigungen und fahr zurück. Ihr fahrt jetzt alle zurück!" Sprach ich auch die anderen an. Die anderen machten sofort was ich von ihnen verlangte und huschten in ihre Autos.

Ich öffnete mit meinem Fuß die Beifahrertür, legte Jimin auf den Sitz ab und schnallte ihn an. Ja auch ich sollte mich vielleicht mal an die Verkehrsregeln halten.

Ich joggte auf die andere Seite und setzte mich ebenfalls ins Auto. Doch bevor ich den Motor startete, warf ich erneut einen Blick zu Jimin. Seelenruhig lag er da. Ohne drüber nachzudenken zog ich meine Jacke aus und legte sie über ihn in der Hoffnung, dass sie ihn wärmt.

Auch wenn ich es nicht zugeben wollte... mir lag etwas an Jimin. Erst jetzt wurde mir bewusst wieso ich die ganze Zeit solche Panik vor dem Auftrag geschoben hatte. Es war, weil ich mir verdammt nochmal Sorgen um Jimin gemacht hatte, nicht um mich selber.

Der Gedanke, dass Jimin jetzt vielleicht nicht mehr hier neben mir sitzen könnte war schrecklich.

Aber genau das war der Punkt. Irgendwann wird er nicht mehr neben mir sitzen, das weiß ich. Er wird sterben.

Und das durch meine Hand...

Drama Drama ^^

CRIMINAL LOVE (Yoonmin) p.j+ m.yWhere stories live. Discover now