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„Was soll das heißen, Riccardo weiß, wer die schwarze Gestalt ist? Und er hat mir nichts davon erzählt? Das ist ja wieder typisch. Ich bin zwar der Doge, aber warum sollte man mir etwas erzählen. Und wenn dann erfahre ich es immer als letzter. Mach dich auf etwas gefasst, Alicia und denk dran: Dein Eigenes Wohl ist immer am Wichtigsten und danach kommt deine Familie!", sagte der Doge aufgebracht. „Und wenn jetzt irgendwer Riccardo suchen, könnte! Nie ist er da, wenn man ihn braucht, es ist unglaublich.
Aber ich werde mich darum kümmern, dass er mir erzählt, wer die schwarze Gestalt ist.
Ihr Kinder geht jetzt schön zurück. Alicia und Lorenzo ihr könnt gleich in den Unterricht gehen. Ich weiß gar nicht, wie ihr den immer vergesst!" „Ja, Vater!", seufzte Alicia und die Drei gingen wieder zurück ins Zimmer.

„Unterricht?! Es gibt jetzt wichtigeres, als Unterricht!", beschwerte Alicia sich. „Aber Alicia!", sagte Merka. „du wirst bald die Herrscherin von Venedig! Da gibt es sicher viel, was du lernen und beachten musst! Es sind bestimmt schon Leute damit beschäftigt herauszufinden, wer die schwarze Gestalt ist! Deine Aufgabe ist es nicht! Deswegen solltet ihr jetzt zum Unterricht gehen!", meinte Merka. Alicia stöhnte. „Ich habe jetzt keine Lust in den Unterricht zu gehen. Ich muss für mich selber sorgen, so wie Vater es gesagt hat. Aber ich muss mich auch um mein Volk kümmern und ich, sowie mein Volk werden von der schwarzen Gestalt bedroht! Deswegen muss ich jetzt schnell herausfinden, wer die Gestalt ist. Komm Lorenzo!", sagte Alicia und zog ihn mit sich. Merka schüttelte den Kopf.
„Dann werde ich ihnen wohl helfen müssen!", seufzte sie.

Alicia klopfte nun schon das dritte Mal an Stellas Tür. Also trat sie ein. Das Buch lag auf ihrem Bett.
„Sie sucht Mateo wohl schon!", seufzte sie. „Dann müssen wir sie finden! Oder Riccardo. Oder sonst jemanden!", meinte Lorenzo. „Wo könnte Mateo sein? Auf der Insel bestimmt nicht! Es ist wahrscheinlich an einem Ort wo wir es nicht erwarten!", murmelte sie. „Also auf der Insel, oder?!", sagte Merka, die gerade hinzugekommen war.
„Stimmt!", sagte Lorenzo. „Dort würden wir es nicht erwarten, oder!" „Ja, schon! Aber die Gestalt wird bestimmt nicht dort sein!", zweifelte Alicia. „Ich glaube sie hat sich ein neues Versteck gesucht!"
„Aber wo denn? Wir können doch schlecht ganz Venedig nach ihm absuchen. Vielleicht ist die schwarze Gestalt ja auch ausgewandert, mit Mateo im Schlepptau.", sagte Lorenzo besorgt.
„Glaube ich nicht!", meinte Merka. „Wieso denn nicht?!", erwiderte Alicia. „Eigentlich hat die schwarze Gestalt ihr Ziel ja erreicht! Vater wird abdanken! Die schwarze Gestalt könnte sich aus dem Staub machen und ein neues Leben anfangen, weil keiner weiß wer sie ist!" „Außer Mateo! Und wenn die schwarze Gestalt ihn freilässt, sagt er allen, wer die schwarze Gestalt ist und dann nimmt man sie gefangen. Deswegen wird die schwarze Gestalt ihn nie wieder freilassen!", sagte Lorenzo verzweifelt.
Alicia konnte nichts erwidern. Es stimmte ja alles, was Lorenzo sagte. Da legte sie die Stirn in Falten. „Wir müssen Mateo finden!", sagte sie entschlossen. „Das hat oberste Priorität! Wenn wir Mateo haben, haben wir auch die schwarze Gestalt."
„Das ist es doch, was ich meinte! Mateo finden!" Alle drehten sich zur Tür. Stella stand da.
Alicia lächelte. „Schön, dass du wieder da bist! Hast du eine Idee, wo er sich aufhalten könnte?"
Sie schüttelte den Kopf.
„Und du weißt auch nicht, wer die schwarze Gestalt ist?", fragte Alicia hoffnungsvoll.
Abermals verneinte Stella. „Dann werden wir ihn suchen!", sagte Merka und alle (außer Stella) lächelten.

***

Merlana und Nicolai saßen am Kamin, in warmen Sesseln.
„Wir sollten bald wieder nach Hause fahren!", sagte Nicolai. „Der Aufenthalt hier war ja anfangs ganz schön, aber langsam habe ich genug von der schwarzen Gestalt Sache."
„Aber es ist doch schön mal wieder bei der Familie zu sein! Wir sehen uns doch so selten. Außerdem solltest du Alessandro als Bruder unterstützen. Lass uns doch wenigstens noch warten, bis Alicia an der Macht ist.", meinte Merlana. „Aber wenn die Frist schon abgelaufen ist und die schwarze Gestalt dann die Familie umbringt?! Wir gehören auch zur Familie! Nicht nur Alessandro, Sofia, Alicia und Fiona!", erwiderte Nicolai aufgebracht.
Beide seufzten und starrten in das prasselnde Feuer.
„Die Meinung des Volkes war ihm immer egal! Nur sein eigenes Wohl hat ihn interessiert. Seine Bediensteten hatten es immer schwer. Es muss schrecklich gewesen sein ihm zu dienen.
Das war schon immer so. Ich finde gut, dass sich jetzt jemand gewehrt hat. Aber wieso muss man gleich töten?!", seufzte er.
„Vielleicht hast du Recht! Es wird langsam Zeit nach Hause zu fahren. Ich habe aber ein schlechtes Gewissen dabei. Egal wie ätzend, nervig oder gemein Alessandro manchmal ist, er und seine Familie gehört zu unserer Familie und wir sollten sie unterstützen!", meinte Merlana. „Damit hast du wiederum Recht, Schatz!" Er seufzte.
„Wir müssen uns aber für eines von Beiden entscheiden!", meinte er. Merlana nickte ernst.
„Ich mag es nicht zu endscheiden. Jedenfalls nicht bei so schwierigen Fällen wie diesem hier.", sagte sie. „Ja, in diesem Fall wäre es wirklich schön, wenn man uns die Entscheidung abnehmen könnte!"

***

Es war Nacht, als die schwarze Gestalt Mateo ein weiteres Mal besuchte.
„Du kommst öfter, als sonst! Soweit kann ich ja nicht vom Palast entfernt sein!", meinte Mateo.
Die Gestalt nickte und lächelte.
„Ich habe dir ein Zimmer in der Piscine de Frezzeria, im erstes Haus besorgt! Ich habe für die ersten Wochen schon gezahlt, ich denke den Rest kriegst du alleine hin.", sagte die Gestalt. „Ich dachte der Doge dankt erst in drei Tagen ab!", meinte Mateo etwas überrascht. „Ich weiß nicht, wann ich dich heraus lasse! Deine Freunde werden dich holen! Vorausgesetzt, sie finden sich!", lachte sie. Mateo lachte ebenfalls und schüttelte unglaubwürdig den Kopf..
„Wenn nicht, hast du hier etwas zu Essen, dass sollte für ein zwei Tage reichen."
„Danke!", sagte er. „Wer sind die Leute, die mich aufnehmen? Was hast du ihnen erzählt, wer ich bin?", fragte er. „Dort wohnt ein Ehepaar, welche sich schon lange ein Kind wünschen. Aber sie können leider keines bekommen! Du kannst kommen, wann du willst, sie rechnen immer mit dir! Sag einfach, du bist Mateo Lombardi, dann wissen Sie Bescheid.
Ich habe ihnen gesagt, dass du ein alter Freund von mir bist, welcher einen Unterschlupf braucht.
Keine Sorge, du bist in guten Händen. Aber sei nett zu ihnen! Sie kennen dich nicht und wissen nicht, was du magst und was nicht. Du musst höflich sein!", beteuerte die schwarze Gestalt. „Ich versuche es!", meinte Mateo.
Die schwarze Gestalt nickte.
„Du weißt, dass ich dich hasse!", sagte Mateo. „Tue ich doch auch! Du schnüffelst ja so viel herum.", meinte die schwarze Gestalt.
„Du weißt auch, dass ich dich umbringen werde!", meinte Mateo noch. „Ich werde mich vor dir in Acht nehmen!", lächelte die schwarze Gestalt.
Und dann ging sie, ohne sich ein weiteres Mal umzudrehen.

***

Am nächsten Tag, versammelten sich alle in Alicias Zimmer.
Als sie drinnen saßen, wurde die Besprechung eröffnet.
„Nun gut! Wir werden uns heute auf die lange Suche nach Mateo machen.", begann Alicia.
„Aber wir müssen gucken, wo wir suchen! Wir müssen nachdenken. Logisch vorgehen.", sagte sie. Alle nickten zustimmend.
Jeder überlegte, wie sie es wohl schaffen konnten, Mateo so schnell wie möglich zu finden.
„Niemand von den Verdächtigen hat ein Haus in Venedig!", meinte Lorenzo. „Oder glaubt ihr, dass jemand Verwandte oder Freunde in der Stadt hat?", fragte Merka. „So weit ich weiß nicht. Also Riccardo hat ja ein paar Freunde, welche außerhalb des Palastes leben!", meinte Alicia.
„Aber ganz ehrlich! Es ist doch sinnlos! Wir finden Mateo nicht, wenn wir nicht einen kleinen Hinweis haben.", sagte Stella gelangweilt.
„Du hast ja recht, du hast ja recht, du hast ja recht!", rief Alicia wütend und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Wir haben jetzt aber keinen Hinweis! Und deswegen müssen er so vorgehen, wie Alicia es gesagt hat!", warf Lorenzo ein.
„Alicia, hast du irgendwo eine Aufzeichnung von Venedig?", fragte Lorenzo. Alicia nickte und zeigte sie ihm.
„Also! Alicia, du übernimmst den südlichen Teil von Venedig, Merka du den östlichen Teil, Stella, du nimmst am besten den nördlichen Teil und ich übernehme den westlichen Teil. Wäre dann alles geklärt?" Fragend schaute er in die Runde. Alicia und Merka nickten.
„Habt ihr das gehört?", fragte Stella plötzlich. „Was? Nein, da war nichts!", meinte Lorenzo und schaute sie verwundert an.
„Doch, ich habe es ganz deutlich an der Tür gehört!", erwiderte sie und stand auf. Dann öffnete sie die Tür und schaute den Flur entlang. Dann runzelte sie die Stirn.
„Und ist da jemand?", fragte Merka. „Nein! Aber hier war etwas! Ehrlich!", beteuerte Stella ernst.
„Aber da ist ja nichts! Komm! Du musst dir noch deinen Teil anschauen.", sagte Lorenzo etwas genervt.
Entgeistert schaute Stella auf dem Boden. Dann beugte sie sich herunter und hob etwas auf.
„Die schwarze Gestalt!", murmelte sie. „Wie bitte? Was hast du gesagt? Du hast so gemurmelt!", fragte Alicia. „Was bedeutet das?", fragte Merka.
Stella drehte sich um. „Das bedeutet, dass wir einen Hinweis haben!", sagte sie und ihre Augen funkelten.
„Echt?!", fragte Lorenzo aufgeregt. „Das Kärtchen ist wieder von der schwarzen Gestalt! Es ist eine Art Rätsel, wartet ich lese es euch vor:

„Sucht dort, wo ihr nie zu suchen gilt! Aber gebt acht, dass ihr euch nicht verliert!"

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Hallo meine fleißigen Leser!🖐🏼

Was glaubt ihr ist damit gemeint?

Wo könnte sich Mateo auf halten?

LG
Mira-Junior

„Ding!  Dong!" Der Tod ist daWhere stories live. Discover now