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Es war 12 Uhr. Stella stand bereits an der Anlegestelle, als Alicia kam und packte viele Taschen und Kisten in zwei Gondel. Zwei Gondelführer standen unsicher daneben und flüsterten leise.

„Ok, was ist hier los?!", fragte sie.
„Wir warten noch auf die Jungs, dann sage ich es dir!", sagte Stella und räumte eine weitere Kiste in eine Gondel.
„W-Was die Jungs stecken da auch mit drinnen?", fragte Alicia.
„Ja!", sagte Stella nur und packte die letzte Kiste in die Gondel.
Da kamen auch schon die Jungen.
„Kann uns jetzt endlich jemand aufklären?", fragte Lorenzo.
„Also! Ich weis nicht ob es jeder weis, aber es wird ein Krieg ausbrechen! Den probieren wir zu verhindern! Dafür fahren wir nach Verona! Alles klar?", fragte Stella.
„Was!", riefen alle drei gleichzeitig. „Nicht so laut! Wir sollten weg sein, bevor unsere Eltern merken, dass wir nicht mehr da sind, also kommt steigt ein!" Stella machte eine drängende und auffordernde Handbewegung.
„Wie willst du den Herrscher überzeugen?", fragte Alicia. „Du kannst mir vertrauen, Alicia! Ich habe die nötigen Beweise und Zeugen! Sonst noch Fragen oder Anmerkungen?", fragte sie.
„Ich komm nicht mit!", sagte Mateo und wandte sich zum gehen.
„Du wirst mitkommen, denn das ist deine Pflicht als Mitglied der SALM-Gruppe! Außerdem können wir einen weiteren Jungen, der etwas vom kämpfen versteht, noch gebrauchen!", sagte Stella und sprang auch schon in eine der Gondeln. Alicia folgte ihr. Auch Lorenzo stieg in die Gondel. Und schließlich sprang Mateo auch in die Gondel.

Die Gondelführer begannen zu rudern.
Sanft glitt die Gondel über den Lagune hinweg. Es schwankte ein bisschen, aber das war normal.
Niemand sprach oder sagte etwas. Alle waren angespannt. Ihr Plan war total verrückt. Eigentlich hatte niemand einen Plan. Die ganze Aktion schien überflüssig und sinnlos. Sie liegen den Feinden geradewegs in die Arne und ihre Eltern würden nicht sehr erfreut darüber sein.
Aber ein Versuch, war es auf jeden Fall wert.

Es dauerte nur 45 Minuten, bis zur Anlegestelle von Fusina. Fusina, war ungefähr 7,5 Kilometer von Venedig entfernt.
Außerdem mussten sich die Gondelführer auch einmal ausruhen.

Auf dem Festland mussten sie erstmal alles abladen. Jede Kiste, jede Tasche musste ans Land gebracht werden.
Da Stella jetzt Hilfe von Mateo und Lorenzo bekam, ging das auch schneller.
Die Gondelführer wurden bezahlt und fuhren wieder zurück.

Stella sagte, dass die Anderen warten sollen, während sie nach einer Kutsche schaute.
Mateo meinte aber, dass er gehen würde.
Schliesslich gingen sie beide.
Alicia und Lorenzo standen stillschweigend nebeneinander und schauten aufs Wasser. Es glitzerte in der Mittagssonne.
Sie traten näher an an den Rand.
Das Wasser spiegelte sie wieder.
Alicia schaute Lorenzo im Wasser an. Seine Augen strahlten wieder, wie bei ihrer ersten Begegnung. Auch Alicias Augen schienen zu leuchten.
Ihre Hand glitt langsam hinunter und berührte sacht die Fingerspitzen von Lorenzo. Dieser fasste Vorsicht nach ihrer Hand.

Sie war sacht und geschmeidig. Ein kribbeln durchfuhr ihn.
Es nahm ihm alle Sorgen, alle schweren Gedanken die er sich gemacht hatte, waren wie weggeblasen.
Er fühlte einfach eine Art Zufriedenheit. Er selber konnte es nicht genau beschreiben.

Alicia hingegen war total angespannt. Sie hielt die Hand von Lorenzo. Lorenzo. Sie hielt den Atem an. Aber andererseits fühlte sie sich auch geborgen. Lorenzo sprühte irgendetwas ganz besonderes aus. Wenn sie nur wüsste was.
Je länger sie dort standen, desto aufgeregter wurde sie. Sie schaute ihn an. Er schaute aufs Wasser. Weit hinaus. Seine blauen Augen leuchteten heller, als der klare Himmel.
Lorenzo spürte ihre Blicke auf sich gerichtet. Er drehte sich zur Seite und schaute sie. Sie standen nur da und beobachteten sich. Alles um sie herum war verschwunden. Wurde ausgeblendet. Es gab nur die Zwei. Lorenzo. Und Alicia.
Kein Mucks war von den Beiden zu hören. Keine Bewegung. Nur die Zwei.
Es schien, als seien sie in Trance gefallen.

„Ding!  Dong!" Der Tod ist daWhere stories live. Discover now