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Pferdehufen trommelten über den Boden. Sie rasten über die Landschaft in alle Himmelsrichtungen.
Es waren die Boten, welche die Einladungen für die Hochzeit austeilten.

Im Palast hatten wieder alle etwas zu tun. Stella konnte sich jetzt nicht mehr so oft mit Alicia treffen.
Außerdem musste diese alle ihr verpassten Schulstunden nachholen. Zudem musste sie lernen, welche Pflichten sie als zukünftige Frau und Thronerbin zu erledigen hatte.
Ihre Mutter hatte schon ein Hochzeitskleid schneidern lassen.
Auch für Lorenzo wurde ein Anzug angefertigt.
Alle waren aufgeregt.

***

Nonna hatte sich sehr gefreut, als die Jungen wieder nach Hause kamen.
Lorenzo meinte, dass er ihr alles später erzählen würde, während Mateo direkt ins Bett gegangen war.
Am Nachmittag berichtete Lorenzo ihr schließlich von dem Vergangen.
Nonna war sehr stolz auf ihre Jungen, dass sie so etwas tolles gemacht und erlebt hatten.
Doch viel mehr freute sie sich auf Lorenzos Hochzeit. Sie konnte es einfach nicht glauben. Ihr großer Lorenzo würde wirklich seine wahre Liebe die Dogen-Tochter heiraten dürfen. Was für eine Ehre.
Doch Lorenzo und Mateo waren ja die Söhne des Dogens aus Verona. Wahrscheinlich, würden sie zukünftig dort leben müssen.
„Ich...Ich bin zu alt um noch zu reisen. Fahrt ruhig alleine nach Verona! Ich komme hier schon ganz gut alleine zurecht."
Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Lorenzo kniete sich zu ihr herunter.
„Aber Nonna! Vielleicht bleiben wir ja hier! Es ist doch noch gar nichts entschieden. Glaubst du wirklich, dass der Doge Alicia sofort wieder rausrückt?! Selbst ich fühle mich hier wohler!", versuchte Lorenzo sie aufzumuntern.
Mateo saß am Tisch und grübelte während er ein Stück Brot mümmelte.
Er wusste, dass er hier nicht weggehen würde. Egal was man von ihm verlangte. Das war klar.
Aber er dachte über etwas anderes nach. In der letzten Nacht, hatte er etwas beobachtet.
Diese Person aus dem Palazzo! Irgendetwas ist mit ihr, das spür ich. Sie hat sich immer wieder verdächtig umgedreht, war anschließend in eine Gondel gesprungen und mit schnellen kräftigen Zügen den Canal Grande entlang gerudert. Ich kenne diese Person das weiß ich. Irgend etwas sagt mir, dass es unsere Ermittlungen voran bringen könnte.
Aber das ist ja nur mein Bauchgefühl! Das hat überhaupt nichts zu sagen! Denn, eigentlich war es nicht sonderlich auffällig, aber ich habe ein komisches Gefühl im Bauch, welches mir keine Ruhe lässt. Ich verstehe das nicht.
Ich sollte mir jetzt nicht den Kopf darüber zerbrechen. Es ist nichts ungewöhnliches.
„Mateo?! Mateo!", sagte Lorenzo. Verwirrt schaute er auf. „Was ist?", fragte er. Lorenzo legte den Kopf schief und setzte sich zurück an den Tisch.
„Ich würde mal gerne wissen, was in deinem Kopf so alles vor sich geht. Was beschäftigt dich denn so, dass du ganz in Gedanken versunken bist?"
„Ist doch nicht so wichtig!", erwiderte Mateo. „Dann kannst du es mir ja erzählen!"
Mateo stöhnte und sagte: „Ich denke nur darüber nach, wo der Ort sein könnte, an dem die schwarze Gestalt, mich gefangen gehalten hat."
„Ach, ja! Wieso hast du dich eigentlich von der schwarzen Gestalt überrumpeln lassen! Das passiert dir doch sonst auch nicht!", meinte Lorenzo und musste ein wenig grinsen.
„Ach lass mich doch!", sagte Mateo wütend, stand auf und huschte die Treppen nach oben.
„Das war doch nur ein kleiner Spaß!", rief Lorenzo ihm hinterher, da knallte auch schon die Zimmertür zu.

Mateo setzte sich an seinen Schreibtisch und holte einen Karte von Venedig heraus.
Er studierte die unterschiedlichen kleinen Insel, die drum herum lagen.
Es boten sich mehrere als ein gutes Versteck an, da sie oft nicht bewohnt oder unbedeutend waren.
Mateo folgte mit seinem Fingern dem Kanal Grande entlang. Als er in der Lagune endete suchte er nach naheliegenden Inseln.
Da waren zwei, die sich anboten: die Isola dem Tronchetto und die I. S. Secondo.
Er grübelte.
Vielleicht war es auch einfach nur ein Haus am Wasser. Muss ja nicht heißen, dass es eine Insel ist. Am besten, schaue ich mal nach.
Entschlossen stand er auf und ließ einen Dolch in seinen Gürtel gleiten. Er zog sein Schwert und überprüfte es einmal sorgfältig, bevor er es zurücksteckte. Er zog sich seinen schwarzen Mantel über und schlich leise die Treppe hinunter. Nonna strickte und Lorenzo war auf seinem Zimmer.

„Ding!  Dong!" Der Tod ist daWhere stories live. Discover now