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Es war die Nacht nach dem Besuch von Mateo auf der Insel I. S.Secondo.
Die Gestalt aß wieder.
„Du weißt was heute passiert ist?", fragte Gabriel. „Erzähl es mir bitte!", bat die schwarze Gestalt.
„Ich bin höchstwahrscheinlich aufgeflogen! Riccardo und Mateo waren heute hier! Bald werden Sie mich festnehmen! Dann wird man hier mit Wachen aufkreuzen. Sie werden alles durchsuchen! Sie werden warten, bist du wiederkommst!", warnte er die Gestalt.
„Das ist nicht gut! Aber... ich glaube...! Weißt du, darüber würde ich mir jetzt nicht so vielen Sorgen machen! Es ist zwar Schade, aber jetzt können wir sowieso nichts daran ändern.
Morgen sind wir hier raus und du weißt, ich hinterlasse keine Spuren.
Es tut mir echt leid, dass du aufgeflogen bist! Gib jetzt acht! Glaub mir ich werde nicht zulassen, dass der Doge dich tötet!
Aber dieser Mateo! Er treibt mich zur Weißglut! Ich muss ihn aus dem Weg schaffen! Ich muss ihn umbringen! Wieso habe ich es nicht schon früher gemacht.", fluchte die schwarze Gestalt.
„Der Brief ist übrigens fertig!"
„Perfekt! Dann können wir ja bald loslegen!"

***

Nachdem Alicia und Lorenzo erneut geheiratet hatten und ganz Venedig davon wusste, wurde im Palast groß gefeiert.
Alle unterhielten sich, redeten miteinander und tanzten.
Lorenzo hatte nur dafür tanzen gelernt und er konnte es sehr gut. Alicia und Lorenzo waren die ganze Zeit zusammen.
Mateo hatte sich zu Stella gestellt und zog sie in eine Ecke.
„Hör zu!", begann er. „Ich möchte Alicia und Lorenzo nicht stören, deswegen sage ich es dir!
Gabriel steckt mit der schwarzen Gestalt unter einer Decke!"
„Was?", fragte Stella überrascht. „Das glaube ich dir nicht!", sagte sie.
„Aber so ist es! Du weißt doch, dass die schwarze Gestalt mich gefangen genommen hat! Ich habe Gabriel gesehen, wie er zu diesem Haus gegangen ist. Den Raum habe ich auch wiedererkannt! Er ist es! Das weis ich!", erklärte Mateo.
„Aber...! Was jetzt? Ich kann meinen Onkel doch nicht... verraten! Er ist ein Familienmitglied!", meinte Stella etwas verzweifelt.
„Du verrätst ihn ja nicht! Wenn du willst, mache ich es!
Außerdem ist es in dem Fall egal, wenn er ein Familienmitglied ist.
Schau ihn dir doch mal an! Wie er so die Leute aufmerksam beobachtet!", entgegnete er und deutete in Gabriels Richtung.
Stella verdrehte die Augen.
„Das macht die Tante von Alicia doch auch. Ich glaube sie heißt Merlana. Ja! Das war de Name!", meinte Stella.
„Stimmt! Ist doch jetzt auch relativ egal! Es ist ja nicht klar.
Aber bei Gabriel bin ich mir sicher. Es tut mir echt leid, dass er dein Onkel ist, aber stell dir vor, wie es wäre, wenn er nicht dein Onkel ist! Du kennst ihn ja kaum, hast du erzählt! Also könnte er alles möglich sein und tun!"
Stella seufzte. Vielleicht hatte Mateo ja recht. Es könnte schon sein das, sie sich in ihrem Onkel getäuscht hatte. Mögliche war alles!
Die Beiden mischten sich wieder unter die Leute. Mateo und Stella warfen immer wieder unsichere Blicke auf Gabriel.

Es gab wieder viel zu Essen, denn die schwarze Gestalt hatte die Lieferungen wie beim letzten Fest durchgelassen, doch die Anderen verwehrt.
Alessandro unterhielt sich mit seinem Bruder und Sofia war in ein Gespräch mit Merlana vertieft, als die Hauptspeise gebracht wurde.
Es war Mitternacht. Gabriel kam gerade wieder in den Saal, nachdem er hinaus gegangen war. Er steuerte auf den Dogen zu, mit etwas in der Hand. Misstrauisch, schauten Mateo und Stella sich an.
Gabriel gab dem Doge den mit schwarzen Schnörkeln verzierten Brief und sagte noch etwa dazu. Der Doge erbleichte.
Verwundert, schielten Mateo und Stella sich zu.
Am vordersten Tisch war es mucksmäuschenstill geworden, was dazu führte, dass es im ganzen Saal leiser wurde.
Alessandro las den Brief. Er legte seine Stirn in Falten. Er schüttelte leicht den Kopf und lief rot an.
„Das ist ja wohl ein Frechheit!", rief er.
Er stand auf. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Es war still. Niemand traute sich zu bewegen geschweige denn etwas zu sagen.
Der Doge verließ mit großen schnellen Schritten den Saal und Sofia folgte ihm zügig.

„Ding!  Dong!" Der Tod ist daWhere stories live. Discover now